„Die Kirche in Deutschland, reich und liberal, stirbt an ‚Selbstsäkularisierung‘.“
Giulio Meotti in der Tageszeitung Il Foglio vom 8. August 2017 unter Verweis auf Jan Fleischhauer, der im Spiegel Ende Juni den Begriff „Selbstsäkularisierung“ für den Zustand der deutschen Kirche gebrauchte. Papst Benedikt XVI. forderte im September 2011 in Freiburg im Breisgau eine „Entweltlichung“ der Kirche, was deren Verweltlichung voraussetzt.
Bild: Wikicommons
Wenn Kirchensteuereinnahmen und weitere staatliche Vergünstigungen und Gesetze eine reiche deutsche Kirche ermöglichen, ist es logisch, dass sich hier, im Gegensatz zu den Ländern, wo sich die Kirche durch freiwillige Spenden finanziert, gesättigtere Strukturen und Kirchenvertreter herausbilden, die sich nur noch am Rande bemühen, zu missionieren, um Menschen vom wahren Glauben zu überzeugen.
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Weiter bin ich immer mehr der Meinung, dass die Tendenz, durch oberflächliche Bibelkritik den Bibelinhalt als Gottes Wort abzuwerten, dazu führt, dass Kirche sich nur noch zu Teilen des Bibelinhalts bekennen und mit der Ignoranz des Restinhalts der Bibel, die Bibel nicht mehr als Handlungsmaßstab nach außen vertreten kann, womit Gottes Vertreter auf Erden argumentativ in der Außensicht bedeutungslos wird.
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Nur so ist es möglich, dass z.B. Homosexualität, Scheidung usw. nicht mehr biblisch begründet abgelehnt werden, sondern maximal noch mit einem teilw. moralischen Aspekt zunehmend toleriert werden. Soziale Aspekte wie Menschenrechte oder Barmherzigkeit bilden stattdessen das relativierende philosophische Argument für jedes Vergehen.
Man passt sich der sog. modernen Zeit an, um jedermanns Liebling zu sein und wird so zur säkularen, verweltlichten, dem sozialen Wandel ergebenen Kirche.
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Das ist kaum noch rückgängig zu machen, wenn nicht ein entsprechendes Umdenken stattfindet.
Das Umdenken ist eher dahingehend zu erwarten, dass unter Franziskus die Säkularisierung in Form der Papistischen Internationale usw. als Paradigmenwechsel auch sozialpolitisch zunimmt, insofern auch Lebensrechte relativiert und verletzt werden, deren kirchenrechtliche Erläuterung uns noch bevorsteht.