Liebe Brüder und Schwestern,
viele Menschen meinen, sie müssten sich die Liebe verdienen. Sie bauen eine äußere Fassade auf, wollen stark, attraktiv und schön sein, um so von anderen Wertschätzung zu bekommen. Doch diese erkaufte Zuneigung macht nicht glücklich, sie hinterlässt eine Leere und versklavt.
Viele Probleme des Narzissmus oder der Gewalt rühren von der traurigen Tatsache her, dass sich Menschen nicht geliebt und anerkannt fühlen. Und doch gibt es die große, bedingungslose Liebe, die wirklich jedem Menschen geschenkt wird: Gott hat sich aus Liebe zu uns entäußert, ist Mensch geworden und für uns gestorben, als wir noch Sünder waren. Gott liebt uns wie ein Vater oder eine Mutter. Eine Mutter hört nicht auf, selbst für den Sohn, der in die Irre geht, zu leiden. In dieser Weise werden wir von Gott geliebt. Aus Gnade werden wir einbezogen in die innere Liebesbeziehung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, die Gott Vater mit dem eigenen Sohn durch den Heiligen Geist verbindet. In Jesus Christus sind wir ersehnt, gewollt und geliebt.
Herzlich heiße ich alle Pilger deutscher Sprache willkommen, insbesondere die Gemeinschaft des Kollegs der Schulbrüder in Illertissen. Im Monat Juni verehren wir in besonderer Weise das Heiligste Herz Jesu, Quelle seiner unerschöpflichen Liebe zu uns. Versuchen wir, frohe Zeugen dieser Liebe zu sein, und schenken wir sie allen, denen wir begegnen, weiter. Gott segne euch und eure Familien.
Im Stil unserer Zeit wäre zu erwarten, dass der Papst gesagt hätte: Gott liebt uns wie eine Mutter oder ein Vater – so wie man beim gottesdienstlichen Vorlesen der Apostelbriefe heute ja auch nicht mehr sagt: Liebe Brüder, auch nicht mehr: Liebe Brüder und Schwestern, sondern: Liebe Schwestern und Brüder. (Freilich könnte man auch sagen: Liebe Geschwister, aber das tut man nicht oder nur selten.) Der Papst fährt fort mit der Mutter, die für den irrenden Sohn leidet. Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergeht, aber mir fiel da gleich der Verlorene Sohn ein. Von dessen Mutter ist in dem berühmten Gleichnis Jesu beredter- und merkwürdigerweise keine Rede. Tempora mutantur, et nos mutamur in ipsis.
Der Papst sagt: Gott liebt uns wie ein Vater oder eine Mutter. Die Liebe des Vaters und der Mutter bilden in einer guten Familie ein Ganzes, für sich genommen sind sie unterschiedlich und nicht austauschbar. Sie ergänzen sich. Der Zeitgeist will allerdings, dass Vater und Mutter nicht naturgegeben, nicht von Gott der Natur eingeschaffen seien. Er löst die traditionelle Familie auf und ersetzt sie durch eine womöglich grenzenlose Vielfalt von Verbindungen. Insofern ist mir der Sinn des Bindewortes „oder“ im vorliegenden Zusammenhang etwas unklar. Sollen wir es so verstehen, dass Gottes Liebe bald wie die eines Vaters, bald wie die einer Mutter erfahren wird? Oder dass Vater und Mutter für Gott austauschbare Attribute sind? Nach dem Katechismus trägt Gott die Züge eines Mutter, eines Gatten und eines Vaters (KKK Nr. 370 u. Thematisches Register, Stichwort „Gott“).
Der Papst spricht im Sinne des Zeitgeistes, das, was der „Zeitgeist will“. Der Papst „interpretiert neu“ einen Gott, eine Gottheit, an die der Mensch (nicht nur ein Christ), zu glauben hat. Die Äusserungen des Papstes, sind in keinem Fall-zufällig und haben sich systematisch entwickelt. Je harmloser sie klingen, desto mehr Potential von einer Gehirnwäsche, haben sie. Ja, ein Bindewort „oder“ rüttelt bereits am „Vaterunser“, an der Liebe, an Mann und Frau, an der Familie, an den Naturgesetzen…und Mehr. Ich empfinde ein Seelenschmerz. Er spricht nicht nur für den Zeitgeist, für die NWO, dieser Geist spricht aus dem Papst selbst. Immer kräftiger.
Schon wieder die gleiche Erfahrung zu Beginn: Stimmt, Toll, super! Und dann kommt das Wort, wie im vorbeigehen, hineingestreut. „Mutter“
Ich habe Freunde die sind beleidigt wenn ich das Vaterunser. Nicht mit Vater, Mutter bete. Wieviele Diskussionen und Erklärungen habe ich schon geführt. Das zwar Gott sicher auch Vater und Mutter, Mann und Frau ist. Aber das es soooo… unendlich wichtig ist Gott als Vater zu benennen und wie Jesus selbst Gott als liebenden Papa, meiner, unser, anzubeten. Leider ist dieses Spaltgift schon vor Jahrzehnten ausgestreut worden. Da braucht Franziskus nur mehr regelmäßig gießen. Er braucht wirklich unser Gebet, das wird mit zunehmender Zeit auch für jeden persönlich existenzell lebensnotwendig.
Der Papst interpretiert die Bibel nach seinem ihm eigenen Gutdünken und streut Unkraut ins Weizenfeld, so das die wahre Bedeutung des Evangeliums verschleiert wird, nämlich indem er durch ein Hintertürchen der „Himmelskönigin“ den Vorzug einräumt.