(Warschau) Der Bischof von Legnica (Liegnitz in Niederschlesien), Msgr. Zbigniew Kiernikowski, gab die Anerkennung eines eucharistischen Wunders bekannt.
Zu Weihnachten 2013 fiel in der Hyazinthkirche bei der Kommunion eine konsekrierte Hostie auf den Boden. Sie wurde vorschriftsgemäß aufgehoben und in Wasser gelegt, damit sie sich auflöst. Die Hostie löste sich aber nicht auf, sondern verfärbte sich rot.
Der damalige Bischof von Liegnitz, Msgr. Stefan Cichy, ernannte eine Kommission, um das Phänomen zu untersuchen. Ein Fragment der Hostie wurde einem gerichtsmedizinischen Institut übergeben.
Muskelgewebe eines Menschen
Die Gerichtsmediziner stellten fest, daß es sich um menschliches Gewebe eines Herzmuskels handelt. Der Zustand des Muskelgewebes sei dem einer Person vergleichbar, die gerade einen Herzinfarkt erlitten hat und im Sterben liege, so die Wissenschaftler.
Mit einer ausführlichen Mitteilung gab Bischof Kiernikowski das Ergebnis der Untersuchungen und die Anerkennung als eucharistisches Wunder bekannt.
Bei der katholischen Stadtpfarrkirche St. Hyazinth von Liegnitz handelt es sich um die 1908 im Beisein von Kaiser Wilhelm II. eingeweihte Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Kirche an der Katzbach. Die Kirche liebt im Stadtteil Carthause, benannt nach einem Kartäuserkloster, das im Mittelalter hier stand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der deutschen Schlesier wurde sie in eine katholische Kirche umgewandelt und dem heiligen Hyazinth von Polen (Jacek Odrowąż) geweiht.
Die lutherische Gemeinde der Stadt bestand nach dem Krieg an der Marienkirche von Liegnitz fort. Der letzte deutsche Pastor, Wolfgang Meißler, wurde 1962 von den polnischen Behörden ausgewiesen. Er starb 2006 in Hamburg. 2009 wurde von der Liegnitzer Stadtverwaltung ein Pastor-Wolfgang-Meißer-Platz nach ihm benannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi/Bistum Legnica