Kommt es nach Drewermann-Exerzitien zu einer Visitation von Stift Melk?


(Rom) Papst Fran­zis­kus greift mas­siv in latein­ame­ri­ka­ni­schen, vor allem argen­ti­ni­schen Diö­ze­sen ein. Wie steht es jedoch um Öster­reichs Abteien?

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Papst Fran­zis­kus scheint in Argen­ti­ni­en, laut Mei­nung eini­ger latein­ame­ri­ka­ni­scher Beob­ach­ter, alte Rech­nun­gen mit Bischö­fen aus­zu­tra­gen. Kon­kret bedeu­tet dies deren „Weg­be­för­de­rung“, „Pen­sio­nie­rung“ oder „Visi­tie­rung“. Laut Sitio Andi­no sei nun der Bischof der argen­ti­ni­schen Diö­ze­se Puer­to Igua­zú y Zara­te-Cam­pa­nas „ins Visier des Pap­stes“ gera­ten. „Nicht son­der­lich barm­her­zig“, nennt der katho­li­sche Blog­ger Fran­cis­co de la Cigo­ña die päpst­li­che Ope­ra­ti­on. „Es gibt ande­re Bischö­fe, die viel schlech­ter sind“, ohne daß jemand ein­grei­fe, so der Kir­chen­hi­sto­ri­ker. „Wird man gegen sie auch vor­ge­hen? Dann hät­te ich nichts ein­zu­wen­den. Oder trifft es nur jene, die sich nicht gut mit dem Kar­di­nal Berg­o­glio ver­stan­den? Geht es um Barm­her­zig­keit oder um Rache? Hof­fen wir, daß es sich dabei nur um Ein­bil­dun­gen eini­ger handelt.“

Drewermann-Exerzitien machen Melk zum „Casus“

Zu den „Ande­ren“, bei denen eine Visi­ta­ti­on Roms viel drin­gen­der gebo­ten wäre, gehört das Stift Melk und der dor­ti­ge Abt Ger­hard Wil­fin­ger. Nach dem jüngst öffent­lich gewor­de­nen Skan­dal scheint sich etwas zu rüh­ren. Abt Wil­fin­ger hat­te den aus der Kir­che aus­ge­tre­te­nen Ex-Prie­ster Eugen Dre­wer­mann beauf­tragt, dem Bene­dik­ti­ner­kon­vent die jähr­li­chen Exer­zi­ti­en zu hal­ten. Dre­wer­mann kas­sier­te dafür 8.000 Euro. Das Ergeb­nis sei­ner „geist­li­chen Unter­wei­sung“ kann besten­falls frucht­los, wahr­schein­lich eher sub­ver­siv sein.

Die Bene­dik­ti­ner­ab­tei Melk ist zwar als „öster­rei­chi­scher Escori­al“ berühmt, weni­ger berühmt ist hin­ge­gen die geist­li­che Aus­strah­lung des Klo­sters in sein Umland. Nach­dem die Dre­wer­mann-Exer­zi­ti­en durch katho​li​sches​.info öffent­lich bekannt gemacht wur­den, infor­mier­ten Gläu­bi­ge den Apo­sto­li­schen Nun­ti­us und die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on in Rom über Miß­stän­de. Berich­tet wur­den auch die schar­fen Töne, mit denen Abt Wil­fin­ger jene Mön­che abkan­zel­te, die Kri­tik an der Dre­wer­mann-Ein­la­dung wagten.

Äbte-Clique, die vor allem durch zeitgeistige Kirchenkritik auffällt

Wil­fin­ger gehört zu einer wenig rühm­li­chen Cli­que öster­rei­chi­scher Äbte, sie sich vor allem durch Kri­tik an Bischö­fen und Prie­stern her­vor­tun, die es mit der Glau­bens­wahr­heit und Kir­chen­ord­nung genau­er neh­men als sie selbst. Die Kämp­fe, die der im Febru­ar ver­stor­be­ne Bischof Kurt Krenn von Sankt Pöl­ten gegen eini­ge Äbte sei­ner Diö­ze­se zu bestehen hat­te, war­fen einen unan­ge­neh­men Schat­ten. Zu die­ser Cli­que gehört auch der neu­ge­wähl­te Spre­cher der Män­ner­or­den Öster­reichs, Abt Chri­sti­an Hai­din­ger des Bene­dik­ti­ner­klo­sters Alten­burg. Im Monats­takt for­dert er eine „Ände­rung der kirch­li­chen Sexu­al­mo­ral“, die „Abschaf­fung des Prie­ster­zö­li­bats“ oder die „Zulas­sung von Prie­ste­rin­nen“, die kirch­li­che Leh­re von der Unauf­lös­lich­keit der Ehe ist für Abt Hai­din­ger eine „Kata­stro­phe“.

Abt Wilfingers mondäner Lebensstil toleriert mönchische Laster

Daß Abt Hai­din­ger Ordens­spre­cher wer­den konn­te, zeigt, daß sei­ne abwei­chen­den Mei­nun­gen in Öster­reichs Orden mehr­heits­fä­hig sind. Abt Wil­fin­ger von Melk ist ein Bei­spiel dafür. Er pflegt, der For­de­rung des wenig gelieb­ten Pap­stes Bene­dikt XVI. zur „Ent­welt­li­chung“ und der For­de­rung des hofier­ten Papst Fran­zis­kus nach einer „armen Kir­che“ zum Trotz einen mon­dä­nen barocken Lebens­stil. Gleich­zei­tig tole­riert er das ärger­ni­s­er­re­gen­de Ver­hal­ten eini­ger sei­ner Mön­che. Jüngst gab ein Mel­ker Mönch ohne jede Ver­le­gen­heit bekannt, mit einer Frau im Kon­ku­bi­nat zu leben. Von Abt Wil­fin­ger hat er wenig zu befürch­ten. Im Eifer der kir­chen­kri­ti­schen Stel­lung­nah­men sieht in Öster­reichs Kir­che man­cher Abt den durch sein Ver­hal­ten und das sei­ner Mön­che ver­ur­sach­ten Glaub­wür­dig­keits­ver­lust der Kir­che und des Chri­sten­tums nicht.

Wird Rom aktiv wer­den? Eine Visi­ta­ti­on von Stift Melk wäre ein auf­rüt­teln­des Signal mit einer Wir­kung weit über das Donau­klo­ster hin­aus, da Melk kein Ein­zel­fall ist. Bis­her wur­den Visi­ta­ti­ons­be­stre­bun­gen erfolg­reich abge­wehrt. In Rom wur­de unter Bene­dikt XVI. von höch­ster kirch­li­cher Stel­le Wiens vor jedem Ein­grei­fen gewarnt, da dies ein „Schis­ma“ zur Fol­ge hät­te. Eine Mär, die der Kir­che in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren schwe­ren Scha­den ver­ur­sacht hat.

Text: Mar­tha Weinzl
Bild: Tempi/​Vebidoo

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15 Kommentare

  1. „Die Fra­ge ist „was hat die Kir­che der moder­nen Welt zu sagen“
    „zb. Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben. Nie­mand kommt zum Vater den durch mich“.
    Aber wenn sie das sagt wird sie nicht mehr vie­le Freun­de haben in die­ser Welt und gera­de denen läuft sie doch hin­ter­her. Sie könn­ten natür­lich Dre­wer­mann zum Papst machen aber der ist nicht so raf­fi­niert wie Berg­o­glio und wür­de kläg­lich scheitern.
    Also ich mache es immer so. Ich möch­te die­ser Welt über­haupt nicht gefal­len und sage dieses.
    „Ich bin die Toch­ter des Vaters, die Mut­ter des Soh­nes und die Braut des Hei­li­gen Gei­stes. Ich bin die drei­fach gekrön­te Königin“.
    Die­se Welt wird mich nicht ernst neh­men und in Ruhe lassen.
    Und eine bes­se­re Posi­ti­on vor Chri­stus gibt es gar nicht. Kom­me was da wolle.
    „Seg­ne uns Maria“
    Per Mari­am ad Christum.

    • Wie­der habe ich wich­ti­ges vergessen.
      Der Herr sagt. „Bevor Abra­ham wur­de bin ich“.
      Dre­wer­mann brau­che ich nicht zu fra­gen der ver­steht es eh nicht. Viel­leicht Berg­o­glio? Aber auch das hal­te ich für nicht erfolg­ver­spre­chend. Der bil­det sich ein das Mut­ter Got­tes die sel­ben Zwei­fel hat wie er. Nein das lohnt sich alles nicht.
      „Seg­ne uns Maria“
      Per Mari­am ad Christum.

  2. Wenn ich die­se Figur sehe, fra­ge ich mich, aus wel­chem Toll­haus sie ent­sprun­gen ist?
    Ach so, das soll die kath. Kir­che sein?
    Passt zum Vati­ka­num II, dem schlimm­sten Schlag für die Kir­che in ihrer Geschichte.
    Die­sen Augi­as­stall kann kein Mensch mehr aus­mi­sten, da muß Chri­stus selbst kom­men und dann wird die­ser gan­zen Misch­po­ke ein schlim­mes Ende gemacht.

  3. Welch ein Sühnop­fer muss es für jene Mön­che sein, die der offen­bar gei­sti­gen Umnach­tung ihres Abtes aus­ge­lie­fert sind und mit die­ser Dre­wer­mann-Far­ce see­lisch gefol­tert wor­den sind. Im Stift Melk ist eine Visi­ta­ti­on längst über­fäl­lig, zumal das Stift Melk offen­bar neu­er­dings inter­es­siert ist an fol­gen­den drewermann’schen „Leh­ren“:

    - Leug­nung der Jungfrauengeburt
    – Leug­nung der Auf­er­ste­hung Christi
    – Leug­nung der Him­mel­fahrt Christi
    – Leug­nung der Wun­der Christi

    Alles „umge­deu­tet“ in „sym­bo­li­sche Bedeu­tun­gen“. Die wir­re wahr­heirs­feind­li­che Ideo­lo­gie des Eugen Dre­wer­mann in einem Inter­view mit der „Thü­rin­gi­scher All­ge­mei­nen“; Auszüge:
    -
    „An wel­che Pro­ble­me den­ken Sie konkret?
    Das ist immer der glei­che Kata­log: die Wie­der­ver­hei­ra­tung Geschie­de­ner darf nach katho­li­schem Recht nicht sein, Frau­en und Män­ner in zwei­ter Ehe dür­fen nicht zur Kom­mu­ni­on zuge­las­sen wer­den. Da ist die Unter­drückung von Homo­se­xu­el­len, da ist die Ver­wei­ge­rung, die Kir­chen der Refor­ma­ti­on als Kir­che zu betrach­ten. Es gibt kei­ne Mit­spra­che inner­halb der Kir­che, Frau­en wer­den vom Zugang zu zen­tra­len Auf­ga­ben in der Kir­che aus­ge­schlos­sen usw..
    Das klingt nicht so, als wür­den Sie als Kir­chen­kri­ti­ker auf­ge­ben. War­um sind Sie den­noch aus der Kir­che ausgetreten?
    Es ist nicht mög­lich, einer­seits die Frei­heit Jesu zu ver­kün­den und ande­rer­seits immer wie­der um Ver­ständ­nis zu wer­ben für eine Behör­de, die sich jede Form von fort­schritt­li­chem Umden­ken ver­schließt. Ich tref­fe bei mei­nen Vor­trä­gen auf vie­le betrof­fe­ne Men­schen. Der Dog­ma­tis­mus, Ritua­lis­mus und wis­sen­schafts­feind­li­che Fun­da­men­ta­lis­mus der katho­li­schen Kir­che aber ver­kün­det immer das glei­che. So kann man auf Dau­er nicht Fröm­mig­keit, Mensch­lich­keit, inne­re Ergrif­fen­heit ver­mit­teln und leben.“
    -

    Und ein wei­te­res viel­sa­gen­des Zitat:
    -

    „Wir sehen sofort, dass das, was wir eine mysti­sche Reli­gi­on nen­nen, die Befrei­ung der Men­schen im Sin­ne einer the­ra­peu­ti­schen Durch­ar­bei­tung der inne­ren Kon­flik­te, augen­blick­lich ein­mün­det in die Kri­tik all der Instan­zen, die im Hin­ter­grund der Kon­flikt­ver­ur­sa­chung ste­hen. Eine die­ser Instan­zen dürf­te eine Kir­che sein, die die reli­giö­sen Mythen ihrer Über­lie­fe­rung stän­dig neu histo­ri­siert und dann auch noch dog­ma­ti­siert, um sie so den Men­schen von außen überzustülpen“
    -

    Schliess­lich sei­ne Aus­sa­ge bez. des Ver­bre­chens der mör­de­ri­schen Abtrei­bung, dass dies den Kin­dern wesent­lich weni­ger Schmer­zen berei­ten wür­de als wenn ein Fisch getö­tet wird.

    Die dunk­le unheil­vol­le See­len­wü­ste eines Eugen Drewermann’s.
    Aber für das Stift Melk „kein Pro­blem“. Welch ein tie­fer Fall des Bene­dik­ti­ner­or­dens und nicht nur von diesem.

    • Die „Frei­heit Jesu“ mit anthro­po­zen­tri­schem Wunsch­den­ken zu ver­wech­seln, ist aus dem Mun­de eines Kle­ri­kers, wie Dre­wer­mann nach wie vor einer in Sus­pen­si­on ist, rein­ster theo­lo­gi­scher Frevel.

  4. Natür­lich wird es nicht zu einer Visi­ta­ti­on des Stifts Melk kommen.
    Der spi­ri­tu­el­le und zah­len­mä­ßi­ge Nie­der­gang der bene­dik­t­i­ni­schen Gesell­schaf­ten die sich dem Moder­nis­mus öff­nen (und, dies sei extra bemerkt, damit auto­ma­tisch zum Ver­derb aus­lie­fern) ist seit fast einem hal­ben Jahr­hun­dert bekannt.
    Visi­tiert wur­de und wird da nichts- es wür­de nur das Deba­kel noch mehr ins Licht rücken und Kon­se­quen­zen, Mut zur Ein­kehr und Besin­nung, sind nicht erwünscht.

    In Kon­trast zu die­ser Schil­de­rung der Erbärm­lich­keit in öster­rei­chi­schen Klö­stern die­se Geschichte:
    1969, nach und bei der bei­spiel­lo­sen Kul­tur­re­vo­lu­ti­on in der Kir­che und auch bei den Bene­dik­ti­nern, stieg ein Mönch, Gérard, mit weni­gen Hab­se­lig­kei­ten vom sei­nem alten Moped an einer ver­fal­le­nen Klo­ster­rui­ne in Süd­ost­frank­reich ab.
    Mit Zulas­sung sei­nes Abtes hat­te er sich vom in revo­lu­tio­nä­ren Wir­ren tur­bu­lie­ren­den Klo­ster zurück­ge­zo­gen um als Ein­sied­ler in der Abge­schie­den­heit zu leben und die tra­di­tio­nel­le Lit­ur­gie (Stun­den­ge­bet und Hl. Mes­se) zu pflegen.
    Es brauch­te kei­ne 5 Tage oder der näch­ste Kan­di­dat stand vor derTür.
    Mit Weih­nach­te war man 5.
    Das Klo­ster wur­de bald zu klein, muß­te umziehen.
    Gemobbt und kujon­niert von der modern­ori­en­tier­ten Hier­ar­chie wur­de es nach allen Regeln der Kunst; erst spät trat es Eccle­sia Dei bei- äusserst schmerz­lich, stand es doch mit Dom Gérard sehr lan­ge EB Msgr. Lefeb­v­re nahe.
    Wenn die Amts­kir­che nur 10 % der Ener­gie die sie an das Bekämp­fen, drang­sa­lie­ren und anlocken und ködern der tra­di­ti­ons­lie­ben­den Gesell­schaf­ten in die Epu­rie­rung des moder­ni­sti­schen Rum­mels gesteckt hat­te oder in fun­da­men­tal­theo­lo­gisch unter­mau­er­ten Neue­van­ge­li­sie­rung, sähe die christ­li­che Welt deut­lich bes­ser aus.
    Le Bar­roux, die­se Bene­dik­ti­ner­ab­tei in der Pro­vence bei Avi­gnon, hat sehr vie­le Mön­che und flo­riert. Die gre­go­ria­ni­sche Gesän­ge (auch auf CD) sind fantastisch.
    Noch bes­ser und spi­ri­tu­el­ler fin­de ich per­sön­lich die Geschwi­ster­be­ne­dik­ti­ne­rin­nen­ab­tei „Not­re-Dame de l’An­non­cia­ti­on“: Gre­go­ria­nik vom Fein­sten, Remi­nis­zenz und Wie­der­auf­le­ben der jahr­tau­send­al­ten Tra­di­ti­on von from­men Frau­en, die Stüt­ze und nicht sel­ten die Speer­spit­ze der Hl.Kirche.
    Dás ist Qua­li­tät- in Kon­trast zu die­sen Gur­ken­trup­pen in Öster­reich und vie­ler­orts in Westeuropa.

  5. Som­mer­loch­the­ma

    Man mag ja wenig, vom theo­lo­gi­schen Pro­fil des Klo­sters Melk hal­ten. Und die Fra­ge, ob man sich Dre­wer­manns immer etwas wei­ner­li­che Art antun möch­te, kann man auch stel­len. Einen Skan­dal oder gar ein kir­chen­recht­lich bedenk­li­ches Ver­hal­ten kann ich aber in der Ein­la­dung Dre­wer­manns nicht sehen. Ein auto­no­mes Bene­dik­ti­ner­klo­ster kann ein­la­den, wen es will, auch Leu­te, die dem Glau­ben kri­tisch oder ableh­nend gegen­über­ste­hen. Und Dre­wer­mann hat ja auch nicht immer NUR Schlech­tes und Fal­sches über den Glau­ben gesagt… Dass es aus­ge­rech­net die Jah­res­ex­er­zi­ti­en waren, gibt zwar zu den­ken. Aber man müss­te dann doch etwas dar­über erfah­ren, was Dre­wer­mann dort gesagt und gemacht hat. Dar­über hört man inter­es­san­ter­wei­se nichts, wo doch zumin­dest eini­ge Mön­che eif­rig über die Medi­en plau­dern und kla­gen. Wenn die Mön­che mit dem Kurs ihres Abtes unzu­frie­den sind, ist das eigent­lich eine inter­ne Ange­le­gen­heit. Dass irgend­wel­che Gläu­bi­ge außer­halb des Klo­sters nun mei­nen, sich beim Bischof oder in Rom beschwe­ren zu müs­sen, ist zunächst ein­mal eine Ein­mi­schung in die inne­ren Ange­le­gen­hei­ten des Klo­sters. Dass es irgend­ein justi­zia­bles Ver­hal­ten gibt, das eine Visi­ta­ti­on recht­fer­ti­gen wür­den, ist kaum in Sicht. Und so stellt sich das gan­ze eher als Mur­ren eini­ger Mön­che gegen den libe­ra­len Abt dar, in das man­che ger­ne ein­stim­men. Mir soll es recht sein. Aber ein Skan­dal ist das nicht.

    • Soll­te Dre­wer­mann im Rah­men der Jah­res­ex­er­zi­ti­en tat­säch­lich die hl. Mes­se gefei­ert haben, wäre das durch­aus kir­chen­recht­lich rele­vant. Weiß man dar­über inzwi­schen etwas Genaueres?

    • Was wäre denn los gewe­sen, hät­ten die Bene­dik­ti­ner von Melk einen Kle­ri­ker der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. oder gar einen Sedis­va­kan­ti­sten ein­ge­la­den? Bei Anbie­de­r­ern an den kir­chen­feind­li­chen Zeit­geist soll es eine Art „Ver­se­hen“ sein, aber bei dog­ma­tisch stren­ge­ren Katho­li­ken soll es förm­lich ein Sakri­leg dar­stel­len? Da paßt etwas vorn und hin­ten nicht.

      • „Was wäre denn los gewe­sen, hät­ten die Bene­dik­ti­ner von Melk einen Kle­ri­ker der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. oder gar einen Sedis­va­kan­ti­sten eingeladen?“
        Das Empö­rungs­or­che­ster danach hät­te die Alpen zum Ein­sturz gebracht und Vol­pi wäre mit einem gan­zen Regi­ment Visi­ta­to­ren ange­rückt. Auf jedem Fall wäre kein Auge trocken geblie­ben. Da ver­steht der Kon­zils­geist in sei­ner Humor­lo­sig­keit kei­nen Spaß.
        Per Mari­am ad Christum.

  6. Ist oder ver­steht sich Abt Wil­fin­ger als unum­schränk­ter Herr des Klosters?
    Kann er tat­säch­lich schal­ten und wal­ten wie er möch­te und muss kei­ner­lei Aus­ein­an­der­set­zun­gen bzw. Kon­se­quen­zen fürchten?
    Er räpre­sen­tiert in sei­nem Amt doch auch den Orden der Bene­dik­ti­ner in sei­ner Gesamtheit.
    Ist da nie­mand, der ein­mal offi­zi­ell und im Namen des Ordens erklärt, dass Dre­wer­mann nie­mals hät­te „exer­zie­ren“ dürfen.
    Und ‑falls das stimmt- „Mes­sen“ lesen schon mal gar nicht – den Begriff „hei­lig“ im Zusam­men­hang damit zu ver­wen­den ver­bie­tet sich sowieso.

    • Zunächst ein­mal ist der Abt eigen­stän­di­ger Hir­te sei­nes Klo­sters und nie­man­dem wei­sungs­un­ter­wor­fen. Natür­lich muss auch er sich an das Kir­chen­recht hal­ten und im Rah­men des über­lie­fer­ten Glau­bens blei­ben, wor­über Rom auch wachen darf und muss. Dass der Abt hier sich selbst irgend­et­was hat zuschul­den kom­men las­sen, ist jedoch nicht ersicht­lich. Wie gesagt, ich wür­de Dre­wer­mann auch nicht ein­la­den, schon wegen sei­nes kirch­li­chen Ver­fo­lungs­wahns nicht. Aber man muss fai­rer­wei­se sagen, dass er nicht immer NUR Fal­sches gesagt hat. Dass er im Rah­men der Exer­zi­ti­en etwas Häre­ti­sches gesagt hat, ist bis­her nicht bekannt. Und so liegt die Ein­la­dung wohl im Ermes­sens­spiel­raum des Abtes.
      Soll­te Dre­wer­mann, was eben­falls nur als Gerücht geäu­ßert wur­de, eine Mes­se gefei­ert haben, wäre das in der Tat kir­chen­recht­lich uner­laubt. „Hei­lig“ wäre die Mes­se aller­dings nach gel­ten­der Leh­re und Kir­chen­recht schon, da Dre­wer­mann immer noch gül­tig geweih­ter Prie­ster ist und es nicht auf die indi­vi­du­el­le Wür­dig­keit des Spen­ders ankommt, damit von einer gül­ti­gen Eucha­ri­stie­fei­er gespro­chen wer­den kann. Den­noch vie­le es wohl­auch auf den Abt zurück, wenn Dre­wer­mann dort uner­laubt zele­briert hätte.

      • Gemäß CIC ist Dre­wer­mann ein Kle­ri­ker im Wei­he­stand des Prie­sters, jedoch belegt mit einer Sus­pen­si­on sowie der Exkom­mu­ni­ka­ti­on als Beugestrafe.

  7. Es wird ver­mut­lich sicher nicht zu einer Visi­ta­ti­on des Mel­ker Klo­sters kom­men, eher wird der Abt ob sei­nes Wir­kens im Sin­ne von „Fran­zis­kus“ in die Kon­gre­ga­ti­on für die Insti­tu­te geweih­ten Lebens und für die Gesell­schaf­ten apo­sto­li­schen Lebens beru­fen, aber ich wür­de mich sehr ger­ne eines bes­se­ren beleh­ren las­sen. Denn wenn es wirk­lich zu der gewünsch­ten vati­ka­ni­schen Visi­ta­ti­on kom­men soll­te, so könn­te der Vati­kan nicht wei­ter ein­fach Blind, Taub und Stumm stel­len ob des vom Kle­rus und Epi­sko­pa­tes der „Kör­per­schaf­ten öffent­li­chen Rechts­ka­tho­li­sche Kir­che Öster­reichs“ geför­der­ten gigan­ti­schen Glau­bens-Got­tes­ab­falls in Öster­reich. Denn anson­sten hät­te ja auch schon längst die „Diö­ze­se Linz“ Visi­tiert wer­den müssen.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  8. Hät­te man in Melk ein Mit­glied der FSSPX ein­ge­la­den oder wür­de man dort die Alte Mes­se lesen, wäre die apo­sto­li­sche Visi­ta­ti­on sicher. Eben­so, wenn der Abt ein from­mer, glau­bens­treu­er Mann wäre.
    Es ist schon beschä­mend, wie Rom mit glau­bens­treu­en Prie­stern, Ordens­leu­ten und sogar Bischö­fen umgeht. Und das ist nichts neu­es, nur wird es immer schlim­mer. Kar­di­nal Groer und Bischof Krenn wur­de von Johan­nes Paul II. übel mit­ge­spielt, Bischof Wal­ter Mixa von Bene­dikt XVI., Bischof Franz-Peter Tebartz van Elst von Berg­o­glio, der auch die Fran­zis­ka­ner der Imma­co­la­ta gän­gelt. Die Pro­gres­si­ven dür­fen aber machen was sie wol­len. Auf­müp­fi­ge Dom­ka­pi­tu­la­re, die ihren Bischof weg­ge­putscht haben, dür­fen blei­ben. Und Ordens­brü­der, die den Dre­wer­mann ein­ge­la­den haben, krie­gen kei­ne Kon­se­quen­zen zu spüren.

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