Die Selige Jungfrau und ihre Feinde

Ist die Selige Jungfrau Maria „Miterlöserin“ und „Mittlerin der Gnade“?


Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind (Raffael, 1508)
Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind (Raffael, 1508)

Von P. Joa­chim Heim­erl von Heimthal*

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Ist die Seli­ge Jung­frau Maria „Mit­erlö­se­rin“ und „Mitt­le­rin der Gnade“?

Selbst­ver­ständ­lich ist sie das, möch­te ich sagen, denn nur durch Mari­as „Fiat“ ist die ein­zi­ge Erlö­sung durch ihren Sohn mög­lich gewor­den und nur durch sie hat Gott uns die Fül­le der Gna­de in Jesus Chri­stus geschenkt.

Die from­me Tra­di­ti­on der Kir­che hat dies immer gewusst und immer rich­tig ver­stan­den. Nie­mand wäre ernst­lich auf die Idee gekom­men, Maria dadurch zu „ver­gött­li­chen“ oder die ein­zi­ge Mitt­ler­schaft Chri­sti in Abre­de zu stellen.

Wenn eine zwei­deu­ti­ge Figur wie der der­zei­ti­ge Prä­fekt des Glau­bens­dik­aste­ri­ums nichts Bes­se­res zu tun hat, als die Mari­en­fröm­mig­keit des gläu­bi­gen Vol­kes in ein ver­meint­lich schie­fes Licht zu rücken, dann sagt das über die Seli­ge Jung­frau weit weni­ger aus als über die­je­ni­gen, die der­lei betreiben.

Dass sie das mit dem „Segen“ des Pap­stes tun, macht die Sache kei­nes­wegs bes­ser, son­dern illu­striert nur, wor­um es hin­ter den Kulis­sen in Wirk­lich­keit geht, und dies ist nicht weni­ger als die Errich­tung einer neu­en „katho­li­schen“ Kir­che und eines neu­en „katho­li­schen“ Glaubens.

Auf die­sem Weg ist man inzwi­schen weit vor­an­ge­kom­men und nur die Nai­vi­tät derer, die mei­nen, aus Rom kön­ne nur Wah­res und Gutes kom­men, hat das Zer­stö­rungs­werk ermög­licht, das sei­ner­seits nur ein Ziel ver­folgt: die Annä­he­rung der Kir­che an den Protestantismus.

Bereits mit der Ein­füh­rung der „neu­en Mes­se“ durch den unglück­li­chen Papst Paul VI. sind hier alle Däm­me gebro­chen, und wir erin­nern uns mit Schrecken an das Ein­ge­ständ­nis von Papst Fran­zis­kus, dass die über­lie­fer­te Mes­se der letz­ten 2000 Jah­re nicht mehr zum (neu­en) Glau­ben der (neu­en) Kir­che passe.

Nur ein Papst, der sol­che Gräu­el behaup­ten konn­te, konn­te auch in der Lage sein, sünd­haf­te Bezie­hun­gen zu „seg­nen“ und die Unauf­lös­lich­keit der Ehe nach pro­te­stan­ti­schem Vor­bild in Abre­de zu stellen.

Ohne Zwei­fel wird der Aus­ver­kauf des katho­li­schen Glau­bens nach die­sem Muster wei­ter­ge­hen: Das Down­gra­de der Mes­se und der übri­gen Sakra­men­te wird nicht enden, bis man Frau­en durch die Hin­ter­tür zu den Hei­li­gen Wei­hen zulässt.

Um dies zu ermög­li­chen, ist ein Down­gra­de der Seli­gen Jung­frau not­wen­dig, und genau dar­an arbei­tet das Glau­bens­dik­aste­ri­um unter sei­nem gegen­wär­ti­gen Prä­fek­ten, wie wir wis­sen, seit gerau­mer Zeit.

Ich bin mir sicher, dass wir den Höhe­punkt der Zer­stö­rung der Kir­che noch nicht erreicht haben. Ver­mut­lich wird er unter Leo XIV. an Fahrt gewin­nen, der sich immer deut­li­cher als „Nach­fol­ger“ von Fran­zis­kus zu erken­nen gibt und der – sei­en wir ehr­lich – letzt­lich eben­so sei­ne Krea­tur ist wie der frag­wür­di­ge Prä­fekt des Glaubensdikasteriums.

Die Fein­de der Kir­che sind zu allen Zei­ten die Fein­de der Seli­gen Jung­frau gewe­sen und nur sie sind es, die die jüng­ste vati­ka­ni­sche Erklä­rung beju­beln. Dar­über täu­schen auch „theo­lo­gi­sche“ Fei­gen­blät­tern nicht hinweg.

Die wah­ren Kin­der der wah­ren Kir­che hal­ten dage­gen an der from­men Ver­eh­rung der Seli­gen Jung­frau fest und beken­nen: Ja, Maria ist Mit­erlö­se­rin und Mitt­le­rin der Gna­de, und sie ist das in der Wei­se, wie es die Hei­li­gen stets rich­tig und unmiss­ver­ständ­lich gelehrt haben. Auf die angeb­li­chen „Berich­ti­gun­gen“ des der­zei­ti­gen Glau­bens­prä­fek­ten dür­fen wir dage­gen getrost ver­zich­ten und dies auch, wenn sie mit Bil­li­gung Leos XIV. geschehen.

*Joa­chim Heim­erl von Heim­thal, Prie­ster der Erz­diö­ze­se Wien, stu­dier­te Ger­ma­ni­stik, Geschich­te, Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie. Er ist pro­mo­vier­ter Ger­ma­nist und war Lehr­be­auf­trag­ter an der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen. Neben lite­ra­tur­wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten ist er Autor zahl­rei­cher Auf­sät­ze und Kom­men­ta­re zu kirch­li­chen The­men in in- und aus­län­di­schen Medien.

Bild: Wiki­com­mons

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