Bree Solstad, ein ehemaliger Pornostar, wurde in der Osternacht in die katholische Kirche aufgenommen. „Ich habe vor lauter Freude geweint, als ich zum ersten Mal den Leib und das Blut Jesu empfangen habe“, sagte sie am vergangenen Donnerstag gegenüber The Daily Signal, einer konservativen, in Washington D.C. erscheinenden Online-Tageszeitung. „Mein Leben wird nie mehr dasselbe sein.“
Solstad, die in der Pornoszene als „Miss B“ bekannt war, gab am vergangenen 1. Januar auf X (Twitter) ihre Bekehrung bekannt:
„Ich habe beschlossen, mit der Sexarbeit aufzuhören. Meine unzähligen Sünden zu bereuen. Meinem Leben der Sünde, des Reichtums, des Lasters und der eitlen Selbstbesessenheit abzuschwören.“
Weiter schrieb sie:
„Das ist eine demütigende Erfahrung und ich weiß, daß viele spotten oder Fragen stellen werden. Ich verzichte auf mein gesamtes Einkommen und übergebe mein Leben Christus.“
Wie Solstad, die norwegische Vorfahren hat, vorausgesagt hatte, erhielt sie auch negative Reaktionen, auf die sie mit den Worten reagierte: „Euer Spott bringt mich nur dazu, meine Liebe zu Ihm [Jesus Christus] noch mehr zu teilen.“
Solstad war als junge Frau in die Pornoindustrie eingestiegen und wirkte etwa ein Jahrzehnt lang als Schauspielerin und Produzentin in Pornofilmen mit. Während sie gegenüber Medien zurückhaltend geworden ist, war sie bereit in der Osterwoche mit dem Daily Signal über ihre Bekehrungsgeschichte zu sprechen.
„Ich wurde in einer lutherischen Kirche getauft, als ich 8 Jahre alt war. Nachdem ich aufs College gekommen war, entfernte ich mich völlig vom Glauben und tauchte in einen Lebensstil mit Saufgelagen, Drogen und Promiskuität ein.“
Sie wurde zu einer „Hauptverantwortlichen“ für die Erstellung von „Inhalten für Erwachsene auf zahlreichen Websites“. Das sei so leicht verdientes Geld gewesen, so damals ihr Eindruck, daß sie schnell davon gefangen wurde.
Dann ereignete sich in ihrem Leben eine schreckliche Tragödie: „Damals betete ich so intensiv wie nie zuvor in meinem Leben. … Jesus tat aber nichts. Ich hatte das Gefühl, daß Gott sich von mir abgewandt hatte, und so tat ich dasselbe mit ihm“, so ihre trotzige Reaktion.
Heute sagt sie, daß sie damals zwar gebetet habe, aber innerlich nicht bereit gewesen sei.
Dann aber, im Jahr 2023, „hatte ich die Gelegenheit, nach Italien zu reisen. Die meisten Orte, die ich besuchen wollte, waren Kirchen … wo man all die große Kunst findet“. Und dort, „als ich diese Kirchen, Kathedralen und Basiliken besuchte, hat sich etwas in mir radikal verändert“.
Sie begann sich von der Kunst und den Kirchen und der Theologie, die sie zum Ausdruck bringen, angezogen zu fühlen. Sie war nicht mehr nur äußere Betrachterin. Es kam zu einer Wechselwirkung: „Anders als in jeder protestantischen Kirche, die ich als Kind besucht hatte, war das Kruzifix immer da, direkt vor meinen Augen. Sein Geschenk an uns war immer offensichtlich, sobald ich eine Kirche betrat“, so Solstad.
Als sie die Amalfiküste besuchte, bemerkte sie in Sorrent die Gottesmutter Maria „an allen Ecken“, wo ihr Blick hinging. Es schien, als würde die Jungfrau Maria sie rufen. Von da an wurden Florenz und Rom zu einem „Wirbelwind des Kniens, Betens und Fragens nach der Theologie“ hinter den größten Kunstwerken der Welt.
„Als ich nach Hause kam, gefiel mir mein Leben nicht mehr. Ich verabscheute meinen Job. Ich fühlte mich angewidert und schuldig wegen der Arbeit, die ich ein Jahrzehnt lang gemacht hatte. Ich konnte nicht aufhören, über all die Dinge nachzudenken, die ich getan hatte, und über all die Leben, die ich dadurch negativ beeinflußt hatte.…“.
Bree Solstad zog es zur katholischen Kirche. Sie suchte einen Priester auf und sprach ausführlich mit ihm:
„Und es änderte sich wirklich alles. Als er sagte, daß Gott mich liebt, fühlte ich wie ein warmes, weißes Licht, das von oben auf mich herabfiel.“ Sie bringt, was dann geschah, mit den Worten zum Ausdruck, daß sie sich „innig in die katholische Kirche verliebt hat“: „Es gibt so viel Reichtum im Glauben…, was mein Herz am meisten berührt hat, ist die Eucharistie. Jesus ist in jeder katholischen Kirche der Welt in der Eucharistie physisch gegenwärtig.“
Über ihre frühere Tätigkeit sagte sie: „Obwohl lukrativ, ist dieser Lebensstil [der Arbeit in der Pornoindustrie] sehr isolierend und beinhaltet, daß man ständig andere und sich selbst belügt.
Ihr Beispiel ist inzwischen Anstoß für andere „Sexarbeiter“, aus dem Pornogeschäft auszusteigen. Aber auch zahlreiche Männer würden ihr nun von ihrer Pornosucht berichten, und daß ihre Bekehrung für sie zum aufrüttelnden Anstoß wurde, davon loskommen zu wollen. „Sie fragen mich um Hilfe, wie sie davon loskommen können.“
Seit ihrer Bekehrung hat sich ihr Leben radikal verändert. Es sei ihr sofort klar gewesen, daß „mein Leben nie mehr dasselbe sein wird“. Die Bekehrung habe Auswirkungen auf „jeden Aspekt meines Lebens“.
Sie kehrte der Pornoindustrie und allen Einkünften daraus den Rücken. Sie stellt nun handgefertigten christlichen Schmuck her, den sie auf Etsy anbietet.
„Früher habe ich in den sozialen Medien mit meinen Sünden geprahlt, jetzt nütze ich sie für die Frohe Botschaft. Ich war eine elende, schreckliche Sünderin, aber ich habe das Sakrament der Beichte empfangen.“
Sie sieht eine neue Aufgabe auch darin, die Frauen davor zu warnen, daß „leicht und schnell verdientes Geld nicht alles ist und daß unsere Handlungen in diesem Leben, aber vor allem für die Ewigkeit echte Konsequenzen haben“.
„Wir zerstören die Gesellschaft, Ehen, Familien, die Beziehungsfähigkeit durch die Pornifizierung unserer Kultur. Wir müssen Frauen ermutigen, ihr wahres Frausein anzunehmen“, so Bree Solstad.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: The Daily Signal (Screenshot)