Sandinisten schließen Ordensschulen und werfen Ordensfrauen aus dem Land

Die sozialistische Ortega-Diktatur


Die Sandinisten gehen immer radikaler gegen die Kirche in Nicaragua vor. Ihr bewaffneter Arm ist dabei die Nationalpolizei.
Die Sandinisten gehen immer radikaler gegen die Kirche in Nicaragua vor. Ihr bewaffneter Arm ist dabei die Nationalpolizei.

(Mana­gua) Die nica­ra­gua­ni­sche Regie­rung beschlag­nahm­te eine von der Kon­gre­ga­ti­on der Töch­ter der christ­li­chen Lie­be vom hei­li­gen Vin­zenz von Paul geführ­te Schu­le und ord­ne­te die Aus­wei­sung von drei Ordens­frau­en die­ser Kon­gre­ga­ti­on an.

Anzei­ge

Den jüng­sten Angriff des san­di­ni­sti­schen Regimes gegen die Kir­che mach­te die im Exil leben­de nica­ra­gua­ni­sche Wis­sen­schaft­le­rin Mar­tha Patri­cia Moli­na bekannt. Moli­na ver­öf­fent­lich­te auch die Stu­die „Nica­ra­gua: Eine ver­folg­te Kir­che?“.

Dik­ta­tor Dani­el Orte­ga ließ das Insti­tu­to Téc­ni­co San­ta Lui­sa de Maril­lac in der Gemein­de San Seba­stián de Yalí im Depar­te­ment Jino­te­ga im Nor­den Nica­ra­gu­as beschlag­nah­men. Die vor 31 Jah­ren gegrün­de­te Schu­le wur­de von dem 1633 vom hei­li­gen Vin­zenz von Paul und der hei­li­gen Loui­se de Maril­lac ins Leben geru­fe­nen Orden der Töch­ter der christ­li­chen Lie­be geführt, die im deut­schen Sprach­raum als Vin­zen­ti­nerin­nen oder Barm­her­zi­ge Schwe­stern des hei­li­gen Vin­zenz von Paul bekannt sind.

Die Schu­le wur­de, wie Nach­barn bestä­tig­ten, von der nica­ra­gua­ni­schen Natio­nal­po­li­zei besetzt. Die von Orte­gas Schwie­ger­sohn befeh­lig­te Natio­nal­po­li­zei ist das bewaff­ne­te Rück­grat des san­di­ni­sti­schen Regimes.

Schü­le­rin­nen des Insti­tu­to Tec­ni­co San­ta Lui­sa de Maril­lac bei einem jähr­li­chen Umzug

In der ver­gan­ge­nen Woche hat­ten die San­di­ni­sten bereits die Schu­le Sus­a­na López Cara­zo im Depar­te­ment Rivas im Süden Nica­ra­gu­as beschlag­nahmt. Die­se Schu­le war das Haupt­wir­kungs­feld der 1856 gegrün­de­ten Domi­ni­ka­ne­rin­nen der Ver­kün­di­gung in Nica­ra­gua. Auch von die­sem Orden wur­den drei Ordens­frau­en des Lan­des verwiesen.

Die nica­ra­gua­ni­sche Natio­nal­po­li­zei beschul­digt die katho­li­sche Kir­che Nica­ra­gu­as seit ver­gan­ge­nem Sams­tag der „Geld­wä­sche“ und for­der­te Kar­di­nal Leo­pol­do Bre­nes, den Erz­bi­schof von Mana­gua und Pri­mas des Lan­des, auf die Bank­kon­ten offen­zu­le­gen. Par­al­lel wur­de der Zugriff auf die Kon­ten gesperrt, was für die Diö­ze­sen des Lan­des ern­ste Zah­lungs­schwie­rig­kei­ten bedeutet.

Jah­re­lang hat­te Papst Fran­zis­kus zur Unter­drückung der Kir­che in Nica­ra­gua geschwie­gen. Als Msgr. Rolan­do Álva­rez, der Bischof von Matag­al­pa und Admi­ni­stra­tor von Estelí, im Febru­ar unter dem Vor­wand des „Hoch­ver­rats“ zu 26 Jah­ren Gefäng­nis ver­ur­teilt wur­de, war ein Schwei­gen nicht mehr mög­lich. Die Medi­en dräng­ten auf eine Stel­lung­nah­me. Am 10. März nann­te Fran­zis­kus gegen­über dem argen­ti­ni­schen Medi­um Info­bae das san­di­ni­sti­sche Regime eine „gro­be Dik­ta­tur“. Noch am sel­ben Tag ver­an­laß­te die Regie­rung den Abbruch der diplo­ma­ti­schen Bezie­hun­gen mit dem Hei­li­gen Stuhl. Der Apo­sto­li­sche Nun­ti­us hat­te bereits im März 2022 sicher­heits­hal­ber das Land ver­las­sen.

Drei Ordens­frau­en der Töch­ter der christ­li­chen Lie­be (Vin­zen­ti­nerin­nen) wur­den des Lan­des verwiesen

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Ecclesia/​Facebook (Screen­shots)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!