Der neueste Jahresbericht des Institut Montaigne über den Einfluß der Religionen auf das Arbeitsleben der Franzosen. In sieben von zehn Fällen beeinflußt die Religion das Management. Fast immer ist es der Islam. Frankreich verändert sich, wie der Schriftsteller Michel Houellebecq vorausgesagt hat.
Wie jedes Jahr seit 2013 hat das Institut Montaigne – ein liberal orientierter Think Tank, der Präsident Emmanuel Macron nahesteht – seinen Bericht veröffentlicht, um das Gewicht der Religion in der französischen Arbeitswelt zu ermitteln. Die von Lionel Honoré, Universitätsprofessor für Managementwissenschaften am Institut d’Administration des Entreprises in Brest, unterzeichnete Studie zeigt, daß der Raum, der Einfluß und die Umstände, die vom Glauben am Arbeitsplatz geprägt sind, im Vergleich zu 2022 deutlich zunehmen, wobei der Islam die am stärksten vertretene Religion ist. Der Bericht geht ins Detail und verwendet für den Islam den Begriff „Überrepräsentation“.
Honoré konzentrierte sich in seiner Forschungsarbeit auf die Funktionsweise von Unternehmen und das Verhalten von Managern und Arbeitnehmern, wenn Religion im Spiel ist. Das paßt wiederum zu einem Land, in dem der Atheismus auf dem Vormarsch ist – etwa 40 Prozent der Bevölkerung –, knapp 50 Prozent sich noch als Christen bezeichnen und der Anteil der erklärten Muslime zwischen 8 und 10 Prozent liegt.
Nach Angaben des Institut Montaigne haben 71 Prozent der Befragten angegeben, daß sie schon einmal Zeuge eines Vorfalls waren, bei dem die Religion die Arbeitsweise beeinflußt hat. Vor zwei Jahren waren es 66,7 Prozent. Das bedeutet, daß sieben von zehn Unternehmen in ihrem Arbeitsalltag Situationen feststellen, die von der Religion beeinflußt werden, der höchste Wert seit Veröffentlichung des Berichts. Der Islam ist in 81 Prozent der Fälle involviert, gegenüber 73 Prozent im Jahr 2022. Der Katholizismus ist rückläufig und kommt in 19 Prozent der Fälle vor, evangelikale Gruppen in 16 Prozent der Fälle.
Die umfassende Studie, die auf den Antworten von 1.348 Führungskräften und 1.401 Arbeitnehmern beruht, soll einen aussagekräftigen Indikator für die Entwicklung der Religion im Unternehmen liefern. Wenn „in den meisten Unternehmen die Präsenz der Religion ohne große Schwierigkeiten geregelt und verwaltet wird, nehmen die festgestellten Spannungen und Konflikte erheblich zu“, so Lionel Honoré, der Autor des Berichts.
Und die Überrepräsentation der muslimischen Religion spiegelt sich insbesondere in der starken Zunahme der Verwendung religiöser Symbole wider – mit 36 Prozent im Jahr 2024 gegenüber 19 Prozent im Jahr 2022 –, aber auch in den Fehlzeiten und den Anträgen auf Änderung der Arbeitszeit: 52 Prozent der Anträge stammen aus dem Islam. Auf der anderen Seite geben 44 Prozent der Befragten an, daß bestimmte religiöse Symbole Anlaß zur Sorge geben und den Frieden am Arbeitsplatz stören.
Negatives Verhalten gegenüber Frauen wird ebenfalls als eine wichtige Folge der am Arbeitsplatz beobachteten „religiösen Fakten“ genannt. Im Jahr 2024 erlebten 15 Prozent der befragten Arbeitnehmer unangenehme Verhaltensweisen, im Jahr 2022 waren es 13 Prozent. Dem Bericht zufolge werden „negative Tatsachen und Verhaltensweisen gegenüber Frauen ausschließlich im Zusammenhang mit dem Islam festgestellt“. Allgemeiner ausgedrückt: „Jeder grenzüberschreitende Vorfall am Arbeitsplatz hat mit dem Islam zu tun“: in 91 Prozent der Fälle, verglichen mit 89 Prozent im Jahr 2022.
Konkret bedeute das zum Beispiel: Sechs Prozent geben an, daß sie ihr Verhalten gegenüber weiblichen Kollegen aus religiösen Gründen ändern, und weitere sechs Prozent haben bereits darum gebeten, nicht direkt mit einer Frau oder unter deren Aufsicht zu arbeiten.
Der Indikator des Institut Montaigne zeigt auch, daß die Manifestation aktueller religiöser Ereignisse hauptsächlich eine Frage des Alters ist. So sind in der überwiegenden Mehrheit der Fälle (79 Prozent) Personen unter 40 Jahren betroffen. Fälle von negativem Verhalten gegenüber Frauen, die in dem Bericht ausschließlich muslimischen Arbeitnehmern zugeschrieben werden, treten deutlich bei jenen auf, die jünger als 35 Jahre sind, und werden ab 40 Jahren seltener.
Die Studie unterstreicht somit, wie der wachsende Einfluß bestimmter religiöser Überzeugungen in der Berufswelt Verhalten, Gewohnheiten und Konsum beeinflussen kann. Die Studie der Pariser Denkfabrik ist also kein Bericht sui generis. Aber sie soll eine statistische Momentaufnahme eines Landes sein, das unter seinem Verhältnis zum Islam im öffentlichen Raum leidet. Man muß nur etwa zehn Jahre zurückgehen, denn zu dieser Zeit hat das Institut Montaigne seine jährliche Untersuchung begonnen.
Wenige Tage nach den islamistischen Anschlägen im Bataclan und nach der Nachricht, daß Samy Amimour, einer der Selbstmordattentäter, Busfahrer bei RATP, dem Pariser Verkehrsunternehmen, war, wurde die Besorgnis über die islamische Einmischung in die Arbeitswelt immer lauter. Der Bombenanschlag löste in Frankreich eine ganze Reihe von Ermittlungen aus, und es stellte sich heraus, was bereits bekannt war: In Pavillons-sous-Bois, dem Hauptsitz der Bus- und Straßenbahnabteilung von RATP, war das Management nicht zuständig. Dieses erzählte aber, wie die Forderungen der islamischen Gemeinschaften schon damals die Dynamik am Arbeitsplatz bestimmten: von der Weigerung der Fahrer, Frauen die Hand zu geben oder hinter einem Auto zu fahren, das seinerseits von einer Frau gefahren wird, bis hin zu den Bussen, die mitten im Tagesverkehr anhalten, damit der Fahrer seine Gebete sprechen kann.
Inmitten von islamischen Frömmigkeitsbekundungen, den Beziehungen zwischen Männern und Frauen, der Integration neuer Mitarbeiter und sogar der Angst vor Terrorismus wies die RATP schon vor zehn Jahren alle typischen Probleme im Zusammenhang mit der Ausübung von Religion am Arbeitsplatz auf. Was damals manchen nur als ein isoliertes Alarmzeichen galt, ist heute zur allgemeinen Tatsache geworden.
Es war 2005, als eine Neutralitätsklausel in Arbeitsverträge aufgenommen wurde, um die ersten Schwierigkeiten zu beseitigen. Und 2011 wurde in Frankreich sogar ein erster Verhaltenskodex veröffentlicht. Aber die Initiative hatte mehr symbolische als reale Bedeutung. Es war die Zeit, in der das historische französische Gewerkschaftskürzel Force Ouvrière (Arbeitermacht) den Spitznamen „Force Orientale“ erhielt, weil es für die Forderungen der islamischen Gemeinschaft so offen war. Im Jahr 2014 suspendierte die Force Ouvrière dann die Mitgliedschaft von fast 200 Gewerkschaftsmitgliedern, weil sie die Werte des Staates nicht respektierten. Eine Entscheidung, die ihrerseits wiederum einen hohen Preis forderte: Ende 2014 erhielt die Gewerkschaft nur noch 9,6 Prozent der Stimmen und verlor ihre Vertretung in der RATP zugunsten einer neugegründeten Gewerkschaft, der SAP, die unter Insidern als „Union der Muslime“ bekannt ist.
Die französischen Nachrichten des Jahres 2024 berichten von Kurieren, die sich weigern, Wein- oder Bierkisten auszuliefern, oder von verschleierten Haushaltshilfen für pflegebedürftige ältere Menschen, die eigenmächtig Schweinefleisch von der Einkaufsliste streichen, weil sie sich weigern, solches einzukaufen. Und dann ist da noch die ganze Frage, wann, wie und ob man während des Ramadan arbeiten soll, darf, kann.
1987 schlug der Sozialwissenschaftler Gilles Kepel vor, von der „Ausdehnung der Halal-Domäne“ zu sprechen, um den Wandel von Formen der Religiosität zu beschreiben, die von den Peripherien mit einer beispiellosen Identitätsstarrheit ins Zentrum gelangten und dazu zwangen, ihre Existenz und die Welt um sie herum zu regeln. Im Jahr 1900 trugen null Prozent der Neugeborenen in Frankreich einen arabisch-muslimischen Namen. Im Jahr 2021 waren es 21,1 Prozent. Eine enorme Dynamik, die das gesamte kulturelle Gesicht Frankreichs bereits tiefgreifend verändert hat.
Michel Houellebecq, der berühmte französische Schriftsteller, sagte am 11. Dezember:
„Als ich 1999 Frankreich verließ, war vom Islam überhaupt nicht die Rede. Als ich 12 Jahre später zurückkam, sprach man nur noch darüber.“
Zu der Frage, ob sich Frankreich seit den Anschlägen von 2015 verändert hat, fügte er hinzu:
„Das Schlimmste ist, daß sich nichts geändert hat. Der Islamismus ist weiter auf dem Vormarsch.“
Der Kern des fiktiven politischen Romans „Unterwerfung“, der Houellebecq wirklich berühmt gemacht hat, ist das Eindringen des Islam über die Universität in die Gesellschaft. Das hat der Islam bereits getan. Heute sagt uns der Bericht des Institut Montaigne, daß der Islam nicht nur in die französische Arbeitswelt und damit in die Gesellschaft eingedrungen ist, sondern sie prägt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Mehr denn je gilt auch für Deutschland der Satz von Peter Scholl-Latour:
„Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum hat teilweise schon abgedankt..“
Was erwarten wir, wenn „christliche Werte“ sich auf rudimentäre Reste des „Brauchtums“ wie St. Martins – Umzüge und „Weihnachtsmärkte“ zurückgezogen haben und selbst diese zu „Laternen-“ und „Lichterfesten“ säkularisiert werden ?
Wenn die rückgratlosen Politiker mit dem hohen C keine Hemmungen haben, alle Werte der Freiheitlichkeit und des Lebensrechts zur Disposition zu stellen und sich mit ideologisch ehemals „unvereinbaren“ Partnern ins Koalitionsbett zu legen, nur um an die Macht zu kommen ?
Den Parlamentarismus verachten mit Hinterzimmerabsprachen und Arbeitsverweigerung – dabei aber behaupten, DIE (= Ihre!) Demokratie zu schützen ?
Wenn die „Hirten“ zu all dem und den desaströsen Ergebnissen dieser Politik dröhnend schweigen, in ihrer „Blase“ beschäftigt mit der eigenen Nabelschau auf synodalen Holzwegen, mit Fragen, die im gemeinen Volk niemanden interessieren ?
Der Elefant im Raum, das gnadenlose Vordringen des politischen Islam wird politisch und kirchlich weiter beschwiegen.
Tausende junger Syrer „erobern“ und crashen derweil die „christlichen“ Weihnachtsmärkte (Essen,Stuttgart), ungehindert Allahu-Akbar skandierend.
Aber nach Ansicht des Ex – Verfassungsschutzpräsidenten – jetzigen Kandidaten für den Bundestag der CDU – Haldenwang ist es ja durch die Meinungsfreiheit gedeckt, für Deutschland das Kalifat zu fordern. Ein Albtraum, wenn er in einem Kabinett Merz Innenminister würde…
1. Tim 2,2