Die Rückkehr von Mario Draghi – als Lobbyist für die Fabrikanten des Todes

Hintergründe


Mario Draghi, die Puppen und die Strippenzieher
Mario Draghi, die Puppen und die Strippenzieher

Von Andre­as Becker

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Der Christ­de­mo­krat und ita­lie­ni­sche Staats­prä­si­dent Fran­ces­co Cos­si­ga nann­te ihn einen „gemei­nen Geschäfts­mann“, der Blog Stilum Curiae von Mar­co Tosat­ti nann­te ihn einen „Seri­en­lüg­ner“. Das The­ma mag den Schwer­punkt die­ses Medi­ums etwas spren­gen, den­noch ist es nicht schlecht, man­che Zusam­men­hän­ge zumin­dest punk­tu­ell ins Licht zu rücken. Die Rede ist von Mario Draghi, der von 2011 bis 2019 Prä­si­dent der Euro­päi­schen Zen­tral­bank (EZB) und von 2021/​2022 ita­lie­ni­scher Mini­ster­prä­si­dent war. Zur Erin­ne­rung: Er tisch­te den Ita­lie­nern im Chor mit ande­ren Regie­rungs­chefs sei­nes „Kali­bers“ die Pan­de­mie-Lüge auf: „Wenn du dich nicht imp­fen läßt, dann wirst du krank und ster­ben“. Zuletzt wur­de der nie gewähl­te, aber dafür 2022 abge­wähl­te Regie­rungs­chef als näch­ster Gene­ral­se­kre­tär der NATO gehan­delt, unter­lag dann aber dem eben­falls abge­wähl­ten nie­der­län­di­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Mark Rut­te, der im Okto­ber das neue Amt antre­ten wird.

Mario Draghi ist den­noch zurück auf der Bild­flä­che. Er gehört zu jenem Poli­ti­ker­kreis, der bei Bedarf recy­clet wird, weil er unter jenen, die im Ram­pen­licht ste­hen, ganz vor­ne mit­mischt. Die Auf­ga­be wer­den ihm dabei von sei­nen Spon­so­ren zuge­wie­sen, wie es schon in der Ver­gan­gen­heit der Fall war. Der par­tei­lo­se Giu­sep­pe Sala­mo­ne („Ich bin Polit­ak­ti­vist ohne Auf­trag­ge­ber“) schrieb zur Rück­kehr Draghis fol­gen­den Kommentar:

„Wäh­rend Bloom­berg uns mit­teilt, daß in Ruß­land die Ein­nah­men aus dem Ver­kauf von Gas und Öl alle Erwar­tun­gen über­tref­fen und im Ver­gleich zum ver­gan­ge­nen Jahr ein Plus von 21 Pro­zent ver­zeich­net wird, gibt die EU bei ihrem Jün­ger Mario Draghi einen ‚Bericht zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit‘ in Auftrag.

Er prä­sen­tiert sich mit einen Kriegs­plan, der im Pen­ta­gon geschrie­ben wor­den zu sein scheint: Er sagt, daß der Rüstungs­in­du­strie das Leben erleich­tert wer­den muß, und for­dert die Auf­he­bung von Ver­bo­ten, um für die­se Unter­neh­men die Tür für EU-Finan­zie­run­gen zu öff­nen, ein­schließ­lich jener der Euro­päi­schen Zen­tral­bank, und schließ­lich sagt er schwarz auf weiß, daß grü­ne Poli­tik gut ist und aber für Waf­fen nicht nur ein Auge, son­dern bei­de Augen zuge­drückt wer­den müssen.

Wir spre­chen von dem Mann, der die Sank­tio­nen aus­ge­klü­gelt hat, die Euro­pa ver­senkt, aber Ruß­land nur gekit­zelt haben. Trotz allem fin­den wir ihn wie­der in den Gän­gen der Brüs­se­ler Macht­zen­tra­le, ohne jemals irgend­ei­nen par­la­men­ta­ri­schen Auf­trag zur Vor­la­ge von Wirt­schafts­ent­wick­lungs­plä­nen erhal­ten zu haben. Oder sind das viel­leicht Anzei­chen für den Bank­rott der EU, denn alles, was er anfaßt, wird am Ende zu einem Dra­ma für die Bürger.

Jemand wie ihn, und ich wer­de nicht müde, das zu sagen, soll­te man an den Pran­ger stel­len und wegen Hoch­ver­rats ankla­gen. Von wegen Plä­ne und Berich­te! Übri­gens, erin­nern Sie sich noch an die berühm­te Preis­ober­gren­ze? Seit Febru­ar 2023 gehen sie uns mit die­ser Super­idee des Jün­gers auf die Ner­ven. Nun, da Ruß­land es dank einer groß­ar­ti­gen Wirt­schafts­wis­sen­schaft­le­rin, einer gewis­sen Elvi­ra Nabiu­l­lina, die hun­dert­tau­send Draghi wert ist, geschafft hat, die Sank­tio­nen und die Preis­ober­gren­ze zu neu­tra­li­sie­ren, ist wie durch ein Wun­der von einem Pri­ce Cap kei­ne Rede mehr.“

Bild: You­tube (Screen­shot)

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