Heuchlerischer PETA-Aktionismus bei Papstaudienz

Was in den Medien berichtet wird


Gesponserte Störaktion im Vatikan
Gesponserte Störaktion im Vatikan

Zwei Mit­glie­der der inter­na­tio­na­len Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on PETA (Peo­p­le for the Ethi­cal Tre­at­ment of Ani­mals) mit Sitz in den USA haben gestern die erste Gene­ral­au­di­enz von Papst Fran­zis­kus nach der Som­mer­pau­se für eine PR-Akti­on gestört. Sie brüll­ten und hiel­ten Tafeln hoch mit der Auf­schrift: „Stier­kampf ist eine Sünde“.

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Die Bot­schaft zeig­ten die bei­den Frau­en auch auf ihren T‑Shirts. Ihr Auf­tritt war nur von sehr kur­zer Dau­er, ehe sie aus der gro­ßen Audi­enz­hal­le des Vati­kans hin­aus­ge­führt wur­den. Die eigent­li­che Arbeit lei­ste­ten die mei­nungs­be­stim­men­den inter­na­tio­na­len Pres­se­agen­tu­ren, die Big Three (AP, AFP und Reu­ters), die eif­rig über die Stör­ak­ti­on berichteten.

Wäh­rend die Bot­schaf­ten vie­ler Orga­ni­sa­tio­nen unbe­ach­tet blei­ben, wur­de jene von PETA bis in den letz­ten Win­kel der Erde getra­gen. Auch das ist Poli­tik. Die PETA-For­de­rung lau­tet: Papst Fran­zis­kus sol­le jede Ver­bin­dung der katho­li­schen Kir­che zum Stier­kampf kap­pen und die­sen „ver­ab­scheu­ungs­wür­di­gen Blut­sport“ verurteilen.

Nun: Papst Fran­zis­kus ver­ur­teilt nicht ein­mal die Ver­höh­nung von Chri­stus und des Chri­sten­tums bei den Eröff­nungs­fei­er­lich­kei­ten zur Som­mer­olym­pia­de, wohl­wis­send, daß die­se Ver­höh­nung von den der­zei­ti­gen Macht­ha­bern in Frank­reich aus­geht. Auch bei der gest­ri­gen Gene­ral­au­di­enz fand er kein Wort in die­ser Ange­le­gen­heit. Bis­her exi­stiert nur eine ver­spä­te­te Erklä­rung des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes, mit dem eini­ge Sze­nen der Eröff­nungs­fei­er „bedau­ert“ wur­den. Über eine Woche brauch­te der Hei­li­ge Stuhl für die­se beschei­de­ne Stel­lung­nah­me von fünf Zei­len Län­ge, die zudem jede direk­te Nen­nung von Fran­zis­kus vermied.

Die PETA-Stö­rer behaup­ten, jähr­lich wür­den „Zehn­tau­sen­de von Stie­ren“ bei Stier­kämp­fen getö­tet, „vie­le davon zu Ehren katho­li­scher Hei­li­ger“. Die Zah­len sind weit über­trie­ben und der gan­ze Kon­text heischt nach Auf­merk­sam­keit, denn dar­um geht es: Die Hei­li­gen, die Kir­che, der Papst, die Gene­ral­au­di­enz sind nur Mit­tel zum Zweck für den PETA-Aktionismus.

Nun dürf­te es nicht schwer­fal­len, Ableh­nung gegen Stier­kämp­fe in jenen Län­dern zu wecken, die die­se Form nicht ken­nen. Ist es aber eine Sünde?

PETA trickst, indem es Stier­kämp­fe in den Fokus nimmt. Die­se sind eine völ­lig irrele­van­te Grö­ße im Zusam­men­hang mit Tier­schlach­tun­gen. PETA ist näm­lich grund­sätz­lich gegen das Schlach­ten von Tie­ren. Die Orga­ni­sa­ti­on pro­pa­giert nicht nur einen vege­ta­ri­schen, son­dern einen vega­nen Lebensstil.

Dies­be­züg­lich ist die Leh­re der Kir­che jedoch ein­deu­tig. PETA hat für ihre PR-Akti­on den Begriff „Sün­de“ miß­braucht. Papst Fran­zis­kus wäre gefor­dert, das Sün­den­ver­ständ­nis zu schär­fen, doch das genaue Gegen­teil tut er. Über die für das Wesen des Men­schen gefähr­li­chen Sün­den spricht er nicht, son­dern erfin­det neue Sün­den, etwa die Öko-Sün­de und die Mafia-Sün­de. Das trägt nicht zur Klar­heit bei.

Umge­kehrt wur­de PETA wie­der­holt zu sei­ner Posi­ti­on zur Abtrei­bung befragt. Wer sich gegen die Tötung von Tie­ren ein­setzt, müß­te sich erst recht gegen die Tötung unschul­di­ger Kin­der ein­set­zen. Möch­te man mei­nen, doch weit gefehlt. Offi­zi­ell betont PETA, „kei­ne Posi­ti­on“ zur Abtrei­bungs­fra­ge zu haben. Damit hat die Orga­ni­sa­ti­on sehr wohl eine Posi­ti­on, näm­lich die, daß ihr die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der egal ist.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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