
(Rom) Papst Franziskus ließ es sich nicht nehmen, am Pfingstfest zu dem zurückzukehren, was er „Indietrismus“ nennt. In seiner Predigt während der Pfingstmesse im Petersdom am 28. Mai 2023 improvisierte Franziskus, indem er vom vorbereiteten Text abwich, folgenden Satz, der den Übersetzern Schwierigkeiten bereitete, da es das italienische Wort in anderen Sprachen nicht gibt.
„Und das sollte uns zu denken geben in dieser Zeit, in der die Versuchung des ‚indietrismo‘ alles in Disziplinen zu homogenisieren sucht, die nur den Schein wahren, ohne Substanz.“
Das vollständige Video:
Im Kontext stellte Franziskus offensichtlich einen Bezug zur Synodalitätssynode her. Es liegt, betrachtet man die Dokumente des häretisierenden deutschen Synodalen Weges, viel an revolutionären Forderungen in der Luft – und der Vorwand, unter Verweis auf „den Geist“, der es so wolle, diese Forderungen zu Priesterinnen, verheirateten Priestern, Anerkennung der Homosexualität u. a. m. über die Synode umzusetzen.
Dies nun der Teil der Predigt in seinem Kontext laut der offiziellen Übersetzung des Heiligen Stuhls:
Außer in der Schöpfung sehen wir ihn in der Kirche am Werk, beginnend mit dem Pfingsttag. Wir bemerken jedoch, dass der Geist die Kirche nicht damit beginnen lässt, dass er der Gemeinschaft Anweisungen und Normen gibt, sondern dass er auf jeden einzelnen Apostel herabkommt: Jeder empfängt besondere Gnaden und unterschiedliche Charismen. All diese Vielfalt unterschiedlicher Gaben könnte Verwirrung stiften, aber der Geist liebt es, wie bei der Schöpfung, gerade von der Vielfalt aus Harmonie zu schaffen. Seine Harmonie ist keine aufgezwungene und standardisierte Ordnung, nein, in der Kirche gibt es eine Ordnung, »die nach der Vielfalt der Gaben des Geistes geordnet ist« (Basilius, Spir., XVI,39). Zu Pfingsten kommt der Heilige Geist nämlich in vielen Feuerzungen herab: Er gibt jedem die Fähigkeit, andere Sprachen zu sprechen (vgl. Apg 2,4) und die eigene Sprache von den anderen gesprochen zu hören (vgl. Apg 2,6.11). Er schafft also nicht eine für alle gleiche Sprache, er löscht nicht die Unterschiede, die Kulturen aus, sondern harmonisiert alles, ohne zu standardisieren, ohne zu vereinheitlichen. Und das sollte uns zu denken geben in dieser Zeit, in der die Versuchung der Rückwärtsgewandtheit alles in Disziplinen zu standardisieren sucht, die nur Schein sind, ohne Inhalt. Bleiben wir bei diesem Aspekt, beim Geist, der nicht mit einem strukturierten Projekt beginnt, wie wir es tun würden, die wir uns dann oft in unseren eigenen Programmen verlieren; nein, er beginnt, indem er ohne unser Verdienst überreiche Gaben spendet. Zu Pfingsten, so betont der Text, »wurden [alle] vom Heiligen Geist erfüllt« (Apg 2,4). Alle sind erfüllt, so beginnt das Leben der Kirche: nicht mit einem präzisen und ausgearbeiteten Plan, sondern mit der Erfahrung ein und derselben Liebe Gottes. Der Geist schafft auf diese Weise Harmonie, er lädt uns ein, über seine Liebe und seine Gaben zu staunen, die in anderen vorhanden sind. Wie der heilige Paulus uns gesagt hat: »Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. […] Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen« (1 Kor 12,4.13). Jeden Bruder und jede Schwester im Glauben als Teil desselben Leibes zu sehen, zu dem ich gehöre: Das ist der harmonische Blick des Geistes, das ist der Weg, den er uns weist!
Und die laufende Synode ist – und muss – ein dem Geist gemäßer Weg sein: nicht ein Parlament, in dem es darum geht, Rechte und Bedürfnisse nach der Agenda der Welt einzufordern, nicht eine Gelegenheit, dorthin zu gelangen, wohin der Wind uns trägt, sondern eine Gelegenheit, um dem Wehen des Geistes zu folgen. Denn im Meer der Geschichte segelt die Kirche nur mit Ihm, der »die Seele der Kirche« ist (Paul VI., Ansprache an das Kardinalskollegium anlässlich der Gratulation zum Namenstag, 21. Juni 1976), das Herz der Synodalität, der Antrieb der Evangelisierung. Ohne ihn ist die Kirche leblos, ist der Glaube nur eine Lehre, die Moral nur eine Pflicht, die Pastoral nur eine Arbeit. Manchmal hören wir sogenannte Denker, Theologen, die uns kalte Lehren vermitteln, die mathematisch zu sein scheinen, weil in ihnen der Geist fehlt. Mit ihm hingegen ist der Glaube Leben, die Liebe des Herrn erobert uns und die Hoffnung wird neu geboren. Machen wir den Heiligen Geist wieder zum Mittelpunkt der Kirche, ansonsten wird unser Herz nicht von der Liebe zu Jesus, sondern zu uns selbst entflammt. Machen wir den Heiligen Geist zum Prinzip und zur Mitte der synodalen Arbeit. Denn „vor allem Ihn braucht die Kirche heute! Sagen wir also jeden Tag zu Ihm: Komm!“ (vgl. ders., Generalaudienz, 29. November 1972). Und lasst uns gemeinsam gehen, denn der Geist kommt, wie zu Pfingsten, besonders dann herab, wenn „alle zusammen sind“ (vgl. Apg 2,1). Ja, um sich der Welt zu zeigen, hat er den Zeitpunkt und den Ort gewählt, wo alle zusammen waren. Um vom Geist erfüllt zu sein, muss das Volk Gottes also gemeinsam wandeln, eine Synode sein. So wird die Harmonie in der Kirche erneuert: indem wir gemeinsam gehen, mit dem Geist in der Mitte. Brüder und Schwestern, schaffen wir Harmonie in der Kirche!
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanNews (Screenshot)
Johannes hat uns gewarnt. Er spricht im ersten Brief (1 Joh) an die Christen der Endzeit. An uns!
1 Joh, 4:
„1 Geliebte, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen. 2 Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus bekennt als im Fleisch gekommen, ist aus Gott 3 und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrists, über den ihr gehört habt, dass er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt. 4 Ihr aber, meine Kinder, seid aus Gott und habt die falschen Propheten besiegt; denn Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist. 5 Sie sind aus der Welt; deshalb sprechen sie, wie die Welt spricht, und die Welt hört auf sie. 6 Wir aber sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.“
Da der heilige Geist aus Vater und dem Sohn hervorgeht, wie uns es das katholische Glaubensbekenntnis sagt (filioque), wird jeder, der den Heiligen Geist hat, auf Jesus hingelenkt. Wenn nun Franziskus in seiner Pfingstpredigt Jesus nicht bekennt, dann legt er von sich selbst Zeugnis ab.
Mit dem Geist der Wahrheit sind wir alle eines Geistes. Franziskus aber ist im Geist des Irrtums. Er erkennt richtig, daß ihm, wo immer er auf Menschen mit dem Heiligen Geist trifft, eine Grenze gesetzt ist. Alle diese Menschen sind nicht korrumpierbar. Nicht durch Einschüchterung, nicht durch süsse Worte, nicht durch Köder. Der Geist der Wahrheit ist insofern rückwärtsgewand (indietrismus), als er in völliger Übereinstimmung mit den Aussagen der Bibel steht.
Es ist doch gerade die Substanz, warum wir dem Ungeist des „progressismo“ nicht folgen.
Die Welt ist dreidimensional und man kann auch in die falsche Richtung fortschreiten. Sonst bräuchte es den Heiligen Geist auch gar nicht. Den marxistischen Geschichtsdeterminismus hingegen gibt es realiter schlicht nicht.