
Liebe Brüder und Schwestern,
das gemeinschaftliche Gebet gibt den Takt für die ersten Schritte der jungen Kirche vor. Die Apostelgeschichte berichtet, dass die ersten Christen in Jerusalem an der Lehre der Apostel, an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten festhielten.
Die beständige Suche nach Gemeinschaft schützt vor Egoismus. Der Herr wird in den Sakramenten gegenwärtig und das Gebet gibt Raum für den Dialog mit dem Vater durch den Sohn im Heiligen Geist. Diese Eigenschaften erinnern daran, dass die Existenz der Kirche ihren Sinn und ihre Sendung allein aus ihrer Verwurzelung in Christus zieht. Durch das Gebet und den Dienst der Sakramente in der Kirche kann der Heilige Geist in den Herzen der Christen wirken und sie tiefer in das Geheimnis Christi hineinführen. In der Haltung der Anbetung Gottes erkennen wir, dass Gott Liebe schenkt und um Liebe bittet. Es ist nämlich der Heilige Geist, der den Herzen die göttliche Liebe eingießt, das missionarische Wirken der Kirche allzeit beseelt und in ihr den Glauben an den Sohn Gottes wachhält, der uns zuerst geliebt hat und sich für uns hingegeben hat (vgl. Gal 2,20). Die Gemeinde wird angeregt, hinauszugehen, zu verkünden und zu dienen.
Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Die Lesungen und Gebete in dieser letzten Woche des Kirchenjahres weisen uns darauf hin, dass Jesus am Ende der Zeiten wiederkommt; und er kommt schon jetzt in den Kleinen und Bedürftigen, um uns einzustimmen auf die große Begegnung mit ihm in der Fülle. Der Heilige Geist begleite uns auf dem Weg dorthin!
Bild: Vatican.va (Screenshot)