Der heutige Tag trug in der frühesten Zeit den Namen „Freitag der Todesfeier des Herrn“. Die Feier dieses Tages reicht bis in die Urzeit der Kirche zurück. Es ist ein Tag der ergreifendsten Liturgie voll Schauer über die Demut und Liebe, Schmach und Pein über die Hoheit und den Lösungssieg Christi, der Tag, der uns das Grundgeheimnis des Kreuzes enthüllt.
An diesem wird die Leidensgeschichte unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes vorgetragen. Eine Schilderung, die alle Kreatur erschauern und innig mitfühlen läßt.
In den großen Fürbitten fleht die Kirche dann für die ganze Menschheit. Als wahre Mutter der Menschen, als heilige Priesterin Gottes, als barmherzige Braut des Erlösers, gleichsam unter dem Kreuze mit Christus geeint, verrichtet die Kirche diese Fürbitten für alle Menschen, damit ihnen die Früchte der Erlösung zukommen.
Anschließend wendet sie sich wieder zu ihren Kindern. Und lädt sie ein, die schwere Erniedrigung ihres Erlösers zu sühnen. Indem sie das Kreuz in dramatischer Handlung den Gläubigen zur Verehrung darbietet. Dieses Kreuz war den Juden ein Ärgernis, den Heiden eine Torheit. Uns Christen aber ist es ein Gegenstand hoher Verehrung als das Siegeszeichen des Erlösers und als das Werkzeug für unser Heil.
Crucem tuam adoramus, Domine;
ad sanctam resurrectionem tuam laudamus et glorificamus;
ecce enim, propter lignum venit gaudium in universo mundo.
Deus misereatur nostri et benedicat nobis;
illuminet vultum suum super nos et misereatur nostri.
Dein Kreuz verehren wir, o Herr;
wir preisen und verherrlichen Deine heilige Auferstehung;
denn sieh, durch das Kreuz entstand Freude in aller Welt.
Gott möge sich unser erbarmen und uns segnen;
Er lasse sein Antlitz über uns leuchten und erbarme sich unser.