(Rom) Für Papst Franziskus stammt der „beste Kaffee der Welt“ aus Costa Rica. Dies sagte das Kirchenoberhaupt während des traditionellen Neujahrsempfangs für das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Corps. Und er tat es nicht zum ersten Mal.
Das costaricanische Außenministerium machte die Episode gestern bekannt. Als die Vertretung des mittelamerikanischen Landes angekündigt wurde, rief der Papst erfreut sein Lob auf den Kaffee des Landes aus, wie Botschaftsrat Edda Amarilli Villegas Cordero berichtete, die ihr Land beim Empfang vertrat.
„Bei dieser Veranstaltung ist es üblich, daß der Papst jeden der Missionsleiter der Reihe nach begrüßt. Als unser Land angekündigt wurde, rief der Papst mit großer Begeisterung aus: ‚Costa Rica, der beste Kaffee der Welt‘ “, so Villegas.
Der Papst erhielt als Geschenk einen Rosenkranz der costaricanischen Künstlerin Paula Saenz Soto mit dem Bild der Jungfrau der Engel, das auf einem Mosaik in den Vatikanischen Gärten zu sehen ist.
Franziskus wiederholte seine Begeisterung zum Abschied der costaricanischen Delegation noch einmal:
„Vergessen Sie nicht: Costa Rica, der beste Kaffee der Welt.“
Der Neujahrsempfang für das Diplomatische Corps fand am 9. Januar im Apostolischen Palast des Vatikans statt.
Das Außenministerium erinnerte daran, daß Franziskus in der Vergangenheit schon einmal den Kaffee aus Costa Rica lobte und dazu im Oktober 2021 dieselbe Formulierung gebrauchte.
In Costa Rica ist man zurecht begeistert über die Gratiswerbung für die Kaffebauern, den Exporthandel und das Land insgesamt.
Seit 1998 akkreditiert Costa Rica einen eigenen Botschafter beim Heiligen Stuhl. Zuvor übernahmen wechselnde Botschafter in anderen europäischen Ländern diese Aufgabe.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Costa Rica und dem Heiligen Stuhl sind zwar alt, aber von Brüchen gezeichnet, die jeweils auf innenpolitische Spannungen zurückgingen. Wie in den meisten lateinamerikanischen Staaten übernahmen durch die Unabhängigkeit freimaurerisch geprägte, kirchenferne Teile der Oberschicht eine starke Rolle.
1821 trennte sich Costa Rica vom spanischen Mutterland, wurde kurzzeitig ein Teil des Kaiserreiches Mexiko, schloß sich dann der Bundesrepublik von Zentralamerika (ehemaliges spanisches Generalkapitanat Guatemala) an und wurde schließlich 1838 ein eigenständiger, souveräner Staat.
Costa Rica war nach einem Bürgerkrieg das erste Land der jüngsten Geschichte, das 1948 aus eigener Entscheidung die Streitkräfte abschaffte.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Marco Verchh/Flickr/Embajada de Costa Rica en Santa Sede/Facebook (Screenshot)
Und jeden Tag entwürdigt er das hohe Amt aufs Neue.
Diesmal wird der Papst zum Werbemännchen…