Der Stein mit dem Namen von Christus und Maria

Archäologie in Obergaliläa


Der in Obergaliläa 2021 gefundene Stein aus dem 5. Jahrhundert mit der Inschrift der Namen von Christus und Maria.
Der in Obergaliläa 2021 gefundene Stein aus dem 5. Jahrhundert mit der Inschrift der Namen von Christus und Maria.

(Jeru­sa­lem) In Al-Taiyiba (Tai­be), im Tal von Jes­re­el in Oberga­li­läa (Nord­is­ra­el), wur­de ein Stein gefun­den, auf dem in grie­chi­scher Spra­che die Inschrift ein­ge­mei­ßelt ist: „Chri­stus, gebo­ren von Maria“. Ursprüng­lich war er Teil des Tür­stur­zes einer byzan­ti­ni­schen Kir­che aus dem 5. Jahrhundert.

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Die Kir­che unter­stand dem Bischof von Bet Sche­an, das in der Anti­ke Sky­tho­po­lis hieß und so in zwei Büchern des Alten Testa­ments erscheint. Das hel­le­ni­stisch gepräg­te Sky­tho­po­lis war im 5. Jahr­hun­dert Haupt­stadt der römi­schen Pro­vinz Palae­sti­na Secun­da. Al-Taiyiba gehör­te zu die­ser Diö­ze­se. Im 5. Jahr­hun­dert, aus dem die ent­deck­te Inschrift stammt, war auch Seve­ria­nos Bischof von Sky­tho­po­lis, der die Beschlüs­se des Kon­zils von Chal­ce­don von 451, daß Chri­stus wah­rer Gott und wah­rer Mensch ist, gegen Mono­phy­si­sten und Nesto­ria­ner ver­tei­dig­te und des­we­gen das Mar­ty­ri­um erlitt.

Der Bischof, der die Inschrift an der Kir­che anbrin­gen ließ, war aller­dings Bischof Theo­dosi­us, wie der Inschrift zu ent­neh­men ist:

„Die­ses Werk des got­tes­fürch­ti­gen und from­men Bischofs [Theodo]sius und des unwür­di­gen Th[omas] wur­de von Grund auf erbaut. Wer es betritt, soll­te für sie beten.“

Die Aus­gra­bun­gen wer­den von den Archäo­lo­gen Tzachi Lang und Kojan Haku gelei­tet. Die Inschrift wur­de von Pro­fes­sor Leah Di Seg­ni von der Hebräi­schen Uni­ver­si­tät Jeru­sa­lem entziffert.

Der Stein wur­de an einer Stel­le gefun­den, an der er wie­der­ver­wen­det und in eine der Mau­ern eines Pracht­baus aus der spät­by­zan­ti­ni­schen Zeit ein­ge­setzt wor­den war. Bei den Aus­gra­bun­gen des Gebäu­des wur­de die Inschrift ent­deckt, die einen Gruß an die Besu­cher wie­der­gibt, wes­halb es sich, so die Schluß­fol­ge­rung der For­scher, um eine Wid­mung für eine Kir­che und nicht für ein Klo­ster handelt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Neb­bie del Tempo

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