(Rom) Die Blumen aus Holland, die zu Ostern den Petersplatz schmücken, sind Vergangenheit. Einen den Römern, Rom-Pilgern und Menschen an den Bildschirmen auf der ganzen Welt liebgewordenen Anblick wird es auch in diesem Jahr nicht mehr geben, wie der Meisterflorist Paul Deckers bekanntgab. Die Corona-Maßnahmen, im dritten Jahr hintereinander, haben das Aus besiegelt – vielleicht dauerhaft.
Vor 38 Jahren haben niederländische Gärtner damit begonnen, dem Papst für die Osterfeierlichkeiten auf dem Petersplatz den Blumenschmuck zu liefern. Seit 2015 zeichnete Paul Deckers dafür verantwortlich. Er entwarf in diesen Jahren die floreale Gestaltung des Platzes. Mit einem Mitarbeiterstab von 25 Personen kam er jedes Jahr dazu nach Rom, um vor Ort die Dekoration umzusetzen.
2020 machten ihm erstmals die Corona-Maßnahmen, die von Italien und dem Vatikan verhängt worden waren, einen Strich durch die Rechnung. 2021 wiederholte sich das Szenario. Am Ende ging im Vorjahr nur ein Transport von 3.000 Rosen aus den Niederlanden auf Reise in den Süden. Der Petersplatz blieb verwaist, und die Rosen wurden im größten Gotteshaus der Christenheit von italienischen Gärtnern in Empfang genommen.
Deckers hoffte, daß 2022 die Rückkehr zur Normalität bringen würde. Das scheint in zahlreichen Staaten auch der Fall zu sein, aber nicht in Italien und nicht im Vatikan. Nachdem die Blumeninitiative zwei Jahre ins Wasser gefallen war, haben die Sponsoren das Handtuch geworfen. „Leider hat Covid-19 die neuen Sponsoren von #bloemenvoordepaus dazu gebracht, das Sponsoring aufzugeben“, so Deckers in seiner Pressemitteilung. Es ist allerdings nicht Covid-19, das die Durchführung zum dritten Mal unmöglich macht, sondern das Corona-Maßnahmenpaket, mit dem seit 24 Monaten das Leben der Menschen terrorisiert und ohne echte Not eingeschränkt wird. 2020 war manches noch unklar. 2022 sind der Großteil der Italiener, laut offiziellen Zahlen, mit einer „rettenden“ Covid-Substanz gespritzt und die ungespritzten Gesunden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, doch an den Maßnahmen ändert sich nichts. Das ist vielsagend.
„Ich sehe die jährliche Umsetzung der Blumendekoration zusammen mit meinem fantastischen Team, allen Beteiligten und Züchtern als Privileg und Ehre. Ich bin dankbar, daß wir seit vielen Jahren die Möglichkeit haben, niederländische Blumenkunst auf internationaler Ebene zu präsentieren.“
Deckers läßt am Ende seiner Erklärung offen, ob es 2023 noch einmal einen Versuch geben wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Twitter/Paul Deckers (Screenshot)