
(Washington) Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco im Staat Kalifornien (USA) wird im Dezember in seiner Erzdiözese zwei Pontifikalämter im überlieferten Ritus zelebrieren. Auf diese Weise antwortet er auf die Anordnung von Papst Franziskus im Motu proprio Traditionis custodes, den überlieferten Ritus abzuwürgen und aus den Pfarrkirchen zu verbannen. Vielmehr wird der Erzbischof erstmals im überlieferten Ritus ein Pontifikalamt in seiner Kathedrale zelebrieren.
Msgr. Salvatore Cordileone wurde 2012 von Papst Benedikt XVI. 2012 zum Erzbischof von San Francisco ernannt. Zuvor hatte derselbe Papst ihn 2009 zum Bischof von Oakland berufen. Er widersetzt sich mutig der Gender-Ideologie und kämpft gegen Versuche, diese antichristliche Ideologie auch in das katholische Bildungswesen zu infiltrieren.
Nachdem Papst Franziskus am 16. Juli das Motu proprio Traditionis custodes veröffentlicht hatte, reagierte Erzbischof Cordileone mit der Bekanntgabe, daß sich in seinem Erzbistum nichts ändern werde. Vielmehr gab der Erzbischof bekannt, daß er selbst ab nun einmal im Monat im überlieferten Ritus zelebrieren werde.
Am 8. Dezember, dem Hochfest Mariä Empfängnis, wird Erzbischof Cordileone ein feierliches Pontifikalamt in der Kirche des Karmelitenklosters Cristo Rey (Christus König) von San Francisco zelebrieren.
Auf der Internetseite der Erzdiözese ist auch bereits der Termin in der Kathedrale angekündigt. Am 17. Dezember wird Erzbischof Cordileone um 5.30 Uhr im Rahmen der Rorateämter erstmals auch in seiner Kathedralkirche Mariä Himmelfahrt im überlieferten Ritus zelebrieren. Entsprechend ist das zur Ankündigung veröffentlichte Bild gewählt.
Rorateämter sind Votivmessen zu Ehren der Jungfrau Maria in der Adventszeit. Die heilige Messe wird noch vor Sonnenaufgang zelebriert und die Kirche dazu ausschließlich mit Kerzen beleuchtet. Die namengebende Bezeichnung Rorate ist das erste Wort des Introitus vom Vierten Adventssonntag, das aus dem Buch Jesaja 45,8 stammt. Der Text lautet:

„Rorate, caeli, desuper, et nubes pluant justum, aperiatur terra, et germinet Salvatorem.“
„Tauet Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet den Gerechten. Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor.“
Die Roratemessen werden an Werktagen zelebriert, nicht an Sonn- und Feiertagen, und beginnen am kommenden 29. November, am Tag nach dem Ersten Adventssonntag.
In der Literatur wird als Zeit und Ort für die Entstehung der Rorateämter meist auf das 15. Jahrhundert und die deutschen Alpentäler verwiesen. Die Tradition ist in Wirklichkeit wesentlich älter. Bereits 1362 waren in der Adventszeit allmorgendliche Rorateämter im Dom von Halberstadt (Sachsen-Anhalt) üblich, weshalb ein noch älterer Ursprung anzunehmen ist. Vom deutschen Sprachraum aus verbreiteten sich die Roratemessen, auch als Engelamt bekannt, in viele Länder.
In manchen Gegenden werden sie bis zum 16. Dezember zelebriert, aber nicht während der O‑Antiphonen, den sieben Tagen vor dem Weihnachtsfest. In den Alpengebieten des deutschen Sprachraums wurden und werden sie bis zum 24. Dezember gefeiert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Traditional Latin Mass Society of San Francisco/sfarchdiocese.org (Screenshots)