
Ein Gesetz, das dem Gemeinwohl der Kirche schadet, ist unwirksam. Zu diesem Ergebnis gelangt der bekannte Kirchenrechtler Prof. Georg May im Zusammenhang mit dem Motu proprio Traditionis custodes von Papst Franziskus. Für die Rücknahme dieses Motu proprio wird nun mobilisiert. Französische Katholiken haben einen „Brief an die Katholiken der ganzen Welt“ veröffentlicht. Unter dem Motto „Stop Traditionis Custodes“ wenden sie sich mit der Bitte an Papst Franziskus, „seine Entscheidung rückgängig zu machen“.
Traditionis custodes ist der radikalste Angriff gegen den überlieferten Ritus und die mit ihm verbundenen Gemeinschaften und Gläubigen seit bald einem halben Jahrhundert. Seit Papst Johannes Paul II. 1984 erste Ausnahmen gewährte, schien mit den Motuproprien Ecclesia Dei und Summorum Pontificum der Weg der Wiedergewinnung des überlieferten Ritus und des mit ihm verbundenen Kirchenverständnisses in eine verheißungsvolle Zukunft zu führen. Dieser Entwicklung setzte Papst Franziskus mit Traditionis custodes ein jähes Ende. Frankreichs traditionsverbundene Katholiken sind aber nicht gewillt, dies einfach hinzunehmen.
Ihre vollständige Bitte lautet:
„Wie es Söhne mit ihrem Vater machen, bitten wir Papst Franziskus, seine Entscheidung rückgängig zu machen, Traditionis Custodes aufzuheben und die volle Freiheit zur Feier der tridentinischen Messe wiederherzustellen, zur Ehre Gottes und zum Wohl der Gläubigen. Lieber Brot als Steine.“
Die Initiative „Stop Traditionis Custodes“ wurde von einer Reihe namhafter Katholiken unterstützt, darunter der ehemalige französische Minister Philippe de Villiers und Charles de Meyer, Vorsitzender von SOS Chrétiens d’Orient, Jean de Tauriers, Vorsitzender von Notre-Dame de Chrétienté (Pfingstwallfahrt Paris–Chartres), Peter Kwasnewski, Philip Lawler, Claudio Pierantoni, Monika Rheinschmitt, Henri Sire, Inge M. Thürkauf, Roberto de Mattei, Wolfram Schrems, José Ureta, Christian Spaemann, Martin Mosebach, Robert Hickson, Peter Stephan, John-Henry Westen, Taylor Marshall, Michael Matt, Timothy Flanders und viele mehr.
Mit einer eigenen Internetseite namens stoptraditioniscustodes.org wird der „Brief an die Katholiken der ganzen Welt“ in verschiedenen Sprachen, darunter auf auf deutsch, publik gemacht. Zugleich besteht die Möglichkeit, die Bitte an Papst Franziskus zu unterzeichnen und das Anliegen zu unterstützen.
Über den Brief schreiben die Initiatoren:
„Dieser offene Brief an die Katholiken in aller Welt wurde von Dutzenden von Persönlichkeiten aus aller Welt verfasst, die der traditionellen Messe verbunden sind (ob sie nun ‚Traditionalisten‘ sind oder nicht, und sogar, ob sie praktizierende Katholiken sind oder nicht). Sie können diese Aktion unterstützen, indem Sie Ihre E‑Mail im obigen Formular hinterlassen.“
Hier geht es zum Unterstützungsformular.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: stoptraditioniscustodes.org (Screenshot)
Das ist eine Aktion, die ich gerne unterstützte. Dieser Papst wird sich davon allerdings nicht Unsummen lassen, ja ich fürchte eher, sie wird ihn antreiben, seine Anstrengungen zu intensivieren. Und dennoch unterschreibe ich! Gott und Kirche sind nicht demokratisch uns schon oft in der Geschichte hat einer oder eine genügt, um den Gang der Dinge zu verändern.