Der katholische Journalist und Streiter für die Familie und das Lebensrecht der ungeborenen Kinder hat seinen irdischen Lebensweg beendet. Er verstarb heute morgen in Bonn. Sein Gesundheitszustand hatte sich zuletzt verschlechtert. Unerschöpflich schien seine Energie. Unermüdlich mahnte er „glaubwürdige Medien“ an und forderte „integre Journalisten“. Sein Tod fällt in einen Moment, der in beiden Anliegen einen Tiefpunkt darstellt. Ihn ficht es in der bisherigen Form nicht mehr an. Er hat diesbezüglich den Stab an die nächste Generation weitergegeben.
Jürgen Liminski wurde 1950 im schwäbischen Memmingen geboren. Er studierte Journalismus und Informationswissenschaften an der vom Opus Dei geführten katholischen Universität von Navarra in Spanien sowie Geschichte und Politikwissenschaften an den Universitäten von Freiburg im Breisgau und Straßburg. Daraus ergab sich jene breitgefächerte Interessenlage, die sein weiteres Wirken prägte. Sein Interesse galt dabei nicht der Vergangenheit, sondern der Gegenwart, doch verfügte er über das nötige Rüstzeug der historischen und politischen Kenntnis, um die aktuelle Lage in ihrer Zusammenschau über den deutschen Tellerrand hinaus analysieren zu können.
Im Elsaß begann er seine Tätigkeit als Berufsjournalist, die ihn unter anderem zum unvergessenen Rheinischen Merkur und der Tageszeitung Die Welt führte. Bei beiden Medien leitete er das Ressort Außenpolitik. Bis zu seinem Ruhestand arbeitete er als Redakteur und Moderator beim Deutschlandfunk. Die Liste der Medien, bei denen er publizierte, ist ellenlang und reicht von der Katholischen Sonntagszeitung über Die Tagespost bis zur Jungen Freiheit. Er umfaßte dabei nicht nur den gesamten deutschen Sprachraum, von der Preußischen Allgemeinen Zeitung bis zu den Südtiroler Dolomiten. Aufgrund seiner Vielsprachigkeit war er auch eine deutsche Stimme auf dem internationalen Parkett, die dezidiert christliche und konservative Positionen vertrat. Das Opus Dei war seine geistliche Heimat.
1994 wurde er für seinen Einsatz für das Lebensrecht der Ungeborenen und gegen die Abtreibung mit dem Preis der Stiftung Ja zum Leben geehrt. Zu seinen Büchern gehört Die verratene Familie. Politik ohne Zukunft (Sankt Ulrich Verlag, 2007), in dem er den Finger in die demographische Wunde und die damit verbundenen Lebenslügen der inoffiziellen bundesrepublikanischen Staatsdoktrin legte.
2011/2012 war er auch Pressechef im Internationalen Generalsekretariat des Hilfswerks Kirche in Not.
Doch er beließ es nicht bei der Analyse. Er initiierte, gab Anstöße, startete Projekte. Und er gründete u. a. das Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (i‑DAF), dessen Geschäftsführer er bis zu seinem Tod war und an dem er von seiner Frau Martine und seinen Kindern unterstützt wurde.
Nicht zuletzt war Jürgen Liminski Christ und Vater von zehn Kindern. Sein Sohn Nathanael, während der Amtszeit von Papst Benedikt XVI. Gründer der Jugendbewegung Generation Benedikt, ist Leiter der Staatskanzlei von Nordrhein-Westfalen. Sollte Armin Laschet (CDU) im Herbst Bundeskanzler werden, dürfte Nathanael Liminski mit ihm nach Berlin wechseln. Sein Vater sollte den Ausgang der bevorstehenden Bundestagswahlen, die ihn noch zuletzt sehr beschäftigten, nicht mehr erleben.
Requiescat in pace
Text: Giuseppe Nardi
Bild: liminski.de (Screenshot)
Immer, wenn ich Jürgen Liminski im DLF hörte, fühlte ich mich umfassender informiert als sonst üblich.
Nun ist er gegangen – und angekommen!
Möge er in Gott geborgen sein.