(Rom) Geht es um Erpressungt? Hacker haben die Internetseite des Zentralinstituts für den Unterhalt des Klerus der italienischen Bistümer angegriffen. 800 virtuelle Rechner, die von Isa&Unitelm verwaltet werden, einem Unternehmen, das den Bistümern und anderen kirchlichen Institutionen digitale Dienste leistet, wurden verschlüsselt.
Der Journalist Paolo Attivissimo, ein Informatikexperte, der den Vorfall berichtete, spricht von einem Ransomware-Angriff. Die Internetseite des Instituts für den Unterhalt des Klerus ist in mehreren Bistümern, darunter den Erzbistümern Mailand, Turin und Genua, noch offline. Das Unternehmen versichert jedoch, daß durch den Angriff keine Daten gelöscht oder abgesaugt wurden.
Auch andere Internetseiten kirchliche Einrichtungen wurden Ziel des Angriffs, darunter auch jene der Italienischen Bischofskonferenz und der Caritas. Wie die Bischofskonferenz bestätigte, wurden dadurch zahlreiche Anwendungen und Sub-Seiten in Mitleidenschaft gezogen. Alle betroffenen Seiten wurden vorerst vom Netz genommen, um die genaue Ursache und die Herkunft des Angriffs festzustellen. Die Gehälter der Priester seien jedoch „sicher“, wie Isa&Unitelm der Bischofskonferenz mitteilten. Der Angriff habe abgewehrt werden können.
Das Generalsekretariat der Bischofskonferenz bestätigte nicht, daß sie oder andere ihr bekannte kirchliche Institutionen Opfer einer Erpressung geworden seien. Es entspreche nicht den Tatsachen, daß die Bischofskonferenz eine Geldforderung von einer Million Euro erhalten habe, um den Angriff rückgängig zu machen und keinen Datenverlust zu erleiden. Es liege „keine Erpressung“ vor.
Auch die Caritas gab bekannt, daß es durch den Angriff zu keinem Datenverlust gekommen sei. Auch sei es den Angreifern nicht gelungen, Daten abzugreifen.
Die Internetseiten werden noch einige Tage offline bleiben.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons