
Von einer Katholikin.
Endlich verbannt ihr bei der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) mit „Frau und Mutter“ die letzten Reste eines überholten Frauenbildes von der Titelseite eurer Zeitschrift. Politisch war das ja wirklich nicht mehr korrekt und auch biologisch längst überholt. Sogar in der Kirche ist das angekommen. Mit eurem Feldzug gegen Offenbarung und Lehramt rennt ihr dort ja mit euren Schwestern vom Frauenbund und von Maria 2.0 offene Türen ein.
Ihr wollt die Gottesmutter „vom Sockel“ holen und Hostien weihen auf Teufel*in komm heraus. Mir widerstrebt dieser *Wahn, aber man muß euch doch in eurer Sprache begreiflich machen, daß ihr noch ein wenig Nachhilfe braucht bei der ganzen Genderei. Der Teufel* steckt bekanntlich im Detail. Eure stellvertretende Bundesvorsitzende, Agnes Wuckelt, findet das Vorhaben der Katholischen Studierenden Jugend toll, Gott* dieses Gendersternchen zu verpassen, um zu einer Gottes*vielfalt zu gelangen. Nun gut, wenn Gott*, dann aber auch Teufel*, auch wenn das am weiblichen Selbstbild kratzt. Der Griff nach den *Sternen* hat nun einmal seine Tücken. Und der Mensch hat bekanntlich teuflisch schlechte Erfahrungen gemacht beim Überschreiten göttlicher Grenzlinien.
Alte Geschichten, Wir aber „gehen mit ‚Junia‘ in die Zukunft“, wie es eure Bundesvorsitzende in der Pressemitteilung zum neuen Zeitschriftennamen vom 19. September so trefflich formuliert.
Eine „historisch bedeutsame Aufgabe“, gemeistert in „intensiver Gremienarbeit“. Das zeugt endlich wieder von intellektuellem und theologischem Tiefgang nach eurer peinlichen Anbiederung an die unter der Gürtellinie blasphemisch das Ave verrappende Karolin Kebekus. Junia, die „Apostelin“, die so lange Junias sein mußte – neben der soziologischen, politischen und theologischen Tragweite dieser späten Geschlechtergerechtigkeit verdichtet sich hier das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung, in der sich der Mensch endlich vom Schöpfergott* emanzipiert.
Doch genug des Lobs. Dafür habt ihr schon zu viele Bischöfe (bis auf die paar beratungsresistenten, verbohrt klerikalen und felsenfest katholischen).
Glaubt ihr mal schön weiter in euren Wortgottesdiensten an „Gott, die Schöpferin (…) und die Geistkraft Gottes“.
Möge Geist* mit euch sein. Das habt ihr wirklich verdient! (Und ohne * bitter nötig.)
Ich aber halte es lieber mit Gott, dem Vater, Seinem durch die Jungfrau Maria als Mann Mensch gewordenen Sohn und dem Heiligen Geist.

Bild: kfd (Screenshots)
Bildbeschriftung: Giuseppe Nardi
Mir sind aus der Hl. Schrift und der darauf aufbauenden Tradition bislang nur die namentlich genannten zwölf Apostel bekannt, darunter leider auch der Verräter Judas Iskariot, für den per Los der hl. Mattias in den Zwölferkreis nachgerückt war. Lediglich St. Paulus wird dann noch in der Schrift als Apostel bezeichnet. Von einem „Apostel Juno“ oder einer „Apostelin Junia“ ist mir nix bekannt. Weder so noch so war er/sie beim letzten Abendmahl dabei, bei dem Jesus das hl. Sakrament der Eucharistie einsetzte, auch nicht seine Mutter, die hl. Maria, und ebensowenig Maria von Magdala. Wie das Lukas-Evangelium berichtet, hatte Jesus die zwölf Jünger selbst erwählt und als Apostel – Gesandte – eingesetzt (Lk 6,13).
Ach ja, hier geht es ja ums Weiterentwickeln – nach 2000 Jahren Römisch-Katholischer Kirchengeschichte und dem Wirken und dem Martyrium der Apostelfürsten St. Petrus und St. Paulus in Rom. Hätt’s beinahe übersehen.
Seit dem Simone de Beauvoir feststellte, daß die Mutterschaft die moderne Form
der Versklavung der Frau ist, ist „Mutter“ ein Unwort für Feministinin. Daß nun
der kfd ganz vom Geist des Feminismus erfüllt nichts mehr wissen will von
„Frau und Mutter“ versteht sich so von selbst. Zudem wäre aus feministisch-ökologischer
Sicht das Aussterben der Menschheit ob des Ausbleibens von Nachwuchs der beste
Beitrag zum Umweltschutz!
Uwe C. Lay