
Die vom Vatikan offiziell anerkannten Exorzisten haben kürzlich zwei Bände veröffentlicht, die einen Leitfaden darstellen, um eine Art Qualitätskontrolle sicherzustellen. „Exorzismus und damit verbundene Gebete“ ist ein Werk, das nur Erzbischöfen zur Verfügung steht, während es einen zweiten Band mit dem Titel „Gebete gegen die Macht der Finsternis“ gibt, der allgemein zugänglich ist und frei erworben werden kann.
Das Vademekum wurde im Mai von der AIS, der Internationalen Vereinigung der Exorzisten, im Verlag Edizioni Messaggero Padova veröffentlicht, von dem in verschiedenen Sprachen der Bote des heiligen Antonius herausgegeben wird. Die AIS, gegründet vom damaligen römischen Hauptexorzisten, Don Gabriele Amorth, wurde 2014 von der römischen Kleruskongregation offiziell anerkannt.
Die Entscheidung, diese Bände zu veröffentlichen, traf die AIS wegen des Wunsches, „einige wichtige Fragen zum dämonischen Wirken und der Befreiung davon darzustellen und zu beantworten“, um zu verhindern, daß sich jemand „gefährlichen Illusionen hingibt“.
Die Richtlinien nennen drei Gründe, warum es kein klerikaler Dienst für jedermann ist, Exorzist zu sein, sondern nur bestimmten Priestern vorbehalten sein sollte: Es geht darum, Dämonen im Namen Gottes zum Rückzug zu bringen, ohne irgendeinem Menschen aus irgendeinem Grund zu schaden; um die Gabe der Unterscheidung, um Menschen, die vom Teufel gequält werden, zu erkennen; um eine besondere Vorbereitung, um das außergewöhnliche Wirken der Dämonen zu erkennen.
Die Richtlinien erwähnen auch bestimmte Verhaltensweisen, die für Dämonen Gelegenheiten sein können, Einfluß auf Menschen zu gewinnen. Dazu gehören u. a. der Aberglaube und die Ausübung von Hexerei.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Giuseppe Nardi/EMP (Screenshot)