(Rom) In den USA wurde von der Bischofskonferenz der neue Ritus des Exorzismus in englischer Sprache herausgegeben – 18 Jahre nachdem ihn Rom die lateinische Originalfassung veröffentlicht worden war.
Manche Dinge brauchen Zeit. Am 26. Januar 1999 wurde von Jorge Arturo Kardinal Medina Estévez, damals Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, im Pressesaal des vatikanischen Presseamtes der neue Ritus des Exorzismus vorgestellt. Die Vorstellung erfolgte nur in italienischer und spanischer Sprache. Auch nachträglich wurden keine Übersetzungen in andere Sprachen vom vatikanischen Übersetzungsdienst nachgereicht.
Damals gab es von traditionsverbundener Seite einige Kritik an der Neufassung. Entstanden war sie, so Kardinal Estevez, „um alles zu vermeiden, was den Exorzismus als etwas wahrnehmen lassen könnte, das mit Magie oder Aberglaube zu tun habe“.
Doch daran scheint es nicht gelegen zu haben, daß die englische Ausgabe erst 18 Jahre später erschienen ist. „Als handle es sich um einen gnostischen Text“, so Secretum meum mihi, wird in der nun veröffentlichen Übersetzung darauf hingewiesen, daß nur die Bischöfe und jene, die von ihnen beauftragt werden, Zugang zu der Veröffentlichung haben dürfen.
In der Tat darf nur ein Priester den Exorzismus beten. Im überlieferten Ritus handelt es sich dabei um eine der niederen Weihestufen. Im neuen Ritus werden die Vollmachten des Exorzisten en bloc gespendet. Weil der Exorzismus eine heikle und nicht ungefährliche Angelegenheit ist, darf auch nicht jeder Priester den Exorzismus beten, obwohl er von der Weihe her dazu befähigt wäre. Nur jene Priester, die eigens vom zuständigen Diözesanbischof oder Oberen mit vergleichbarer Zuständigkeit damit beauftragt werden, sind dafür zuständig.
Allerdings gibt es etliche Diözesen, in denen es keinen vom Bischof ernannten Exorzisten gibt. Im Erzbistum Mailand hingegen sind seit Neuernennungen durch den vor kurzem durch Papst Franziskus emeritierten Erzbischof, Angelo Kardinal Scola, zwölf beauftragte Exorzisten aktiv.
Bekanntlich findet sich am Ende der römischen Ausgabe von 1999 auch ein Anhang mit Gebeten für die Gläubigen. Dieser Teil kann somit von jedem Gläubigen gebetet werden. In den USA wurde dieser Teil getrennt als eigene Broschüre veröffentlicht, um ihn für die Gläubigen zur Verfügung zu stellen, ohne daß die die Texte des eigentlichen Exorzismus in die Hände bekommen.
Auch in den USA sind Exorzisten allerdings eine ziemliche Rarität. Zumindest waren sie das im Jahr 2010. In der Ausgabe vom 16. Oktober 2010 von The Oklahoman sagte Bill Jordan, der Vorsitzende der Amerikanischen Vereinigung der Exorzisten, daß es damals in den USA offiziell nur sechs Exorzisten gab. Im Jahr 2000 waren es noch 23 gewesen.
Ende 2010 wurde dann bekannt, daß die US-Bischöfe auf der Suche nach Priestern waren, die als Exorzisten eingesetzt werden konnten. Ein großer Andrang herrschte unter den Priestern nicht.
Kardinal Daniel DINardo, Erzbischof von Galveston-Houston, sagte damals:
„Den Exorzismus zu erlernen, ist nicht schwer. Das Problem ist die Gabe der Unterscheidung, die der Exorzismus erfordert.“
Um die Zahl der Exorzisten zu erhöhen, wurde von der US-Bischofskonferenz ein Ausbildungskurs in Maryland organisiert, für den sich 50 Bischöfe und 60 Priester anmeldeten, wie der Catholic News Service berichtete.
Wie P. Andrew Menke, Direktor des Liturgischen Amtes der US-Bischofskonferenz, gestern zu Gaudium Press sagte, kann jeder Exorzist selbst entscheiden, ob er den Exorzismus in englischer oder lateinischer Sprache durchführen will.
Die Veröffentlichung des neuen Rituale legt nahe, daß es heute wieder mehr Exorzisten in den USA gibt.
Die Zahl der Exorzisten im deutschen Sprachraum ist nicht bekannt, wird aber als sehr gering eingeschätzt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: USCCB (Screenshot)
Bei uns in Europa nicht mehr viele Menschen an Gott und noch Weniger an die Hölle! Darum ist es auch klar, warum fast keine Exorzisten mehr gibt.
Wir leben in der Endzeit und Satan mit seinen Dämonen haben leiches Spiel mit uns Menschen, weil der Glaube fehlt oder gering ist!
Wir hoffen auf die Beschleunigung des Triuphes des unbefleckten Herzens Mariens und damit auf der Warnung.