„Das Regime der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist erstverantwortlich für die Coronavirus-Pandemie.“ Scharfe Kritik am kommunistischen Regime in der Volksrepublik China kommt von Kardinal Charles Bo, dem Erzbischof von Yangon.
„Was es [das Regime] getan hat und was es nicht getan hat, verursacht auf der ganzen Welt Schäden an Leib und Leben, und das chinesische Volk ist das erste Opfer des Virus, da es auch das erste Opfer dieses repressiven Regimes ist.“
Die Anschuldigungen sind explizit, direkt und scharf. Sie kommen von Kardinal Charles Maung Bo SDB, der seit 2003 Erzbischof von Yangon (Rangun) in Myanmar (Birma) ist. Der Kardinal nahm am Mittwochabend auf der Internetseite seines Bistums Stellung. Erstmals seit Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in der chinesischen Stadt Wuhan (Provinz Hubei) greift ein hochrangiger Kirchenvertreter das kommunistische Regime in Peking direkt an und macht es für die weltweit entstehenden Schäden an Menschen und Wirtschaft durch die Pandemie verantwortlich.
Kardinal Bo griff in seiner Stellungnahme auch direkt Chinas starken Mann an, den Staats- und Parteichef Xi Jinping. Das Regime habe Ärzte, Journalisten und Intellektuelle zum Schweigen gebracht, die bereits im Dezember 2019 vor einer Coronavirus-Epidemie warnten. Die kommunistischen Machthaber haben bis zum 23. Januar zugewartet, um Wuhan und Hubei zu isolieren. Erst dadurch seien auch andere Teile der Welt aufmerksam geworden und langsam, aber verspätet in Alarmbereitschaft gegangen.
Unter Berufung auf eine Studie der Universität Southampton schreibt Kardinal Bo:
„Hätte China eine, zwei oder drei Wochen früher verantwortungsbewußt gehandelt, wäre die Zahl der mit dem Virus infizierten Menschen um 66 Prozent, 86 Prozent bzw. 95 Prozent niedriger gewesen.“
Der Purpurträger erhebt den Vorwurf, daß das Regime in Peking durch sein verantwortungsloses Verhalten erst die Pandemie provoziert habe. Er fordert von den kommunistischen Machthabern in China, sich vor der Welt zu „entschuldigen“ und „Schadensersatz für die verursachte Zerstörung“ zu leisten.
Der Kardinal beläßt es aber nicht damit, sondern wirft dem Regime „kriminelle Nachlässigkeit und Unterdrückung“ vor. Die Kommunisten würden auf allen Ebenen gleich handeln. So wie sie die Religionsfreiheit unterdrücken, so haben sie die Wahrheit über die Gefahren des Coronavirus unterdrückt. Tausende von Kirchen wurden vom Regime zerstört und Menschen wegen ihres Glaubens in Zwangsarbeitslager gesperrt. Es entnehme politischen und religiösen Gefangenen, die als Staatsfeinde betrachtet werden, Organe und betreibe einen illegalen Organhandel. Es behindert die Arbeit von Rechtsanwälten und verfolgt Dissidenten und Intellektuelle.
Das Vorgehen des Regimes in der Coronavirus-Epidemie beweise, so der Kardinal, daß die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) „eine Bedrohung für die ganze Welt ist“.
Abschließend erinnerte Kardinal Bo an das Herrenwort: „Die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh 8,32). Wahrheit und Freiheit seien die beiden Säulen, auf denen unsere Staaten und Nationen sichere und starke Grundlagen schaffen müssen.
Das kommunistische Regime in China mache das Gegenteil davon.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Catholic Archdiocese of Yangon (Screenshot)