
(Rom) Die gute Nachricht: Auch beim zweiten Test wurde Papst Franziskus negativ auf Coronavirus getestet. Die schlechte Nachricht: Die Grabeskirche in Jerusalem wurde wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen. Und noch zwei weitere Nachrichten: Der Osservatore Romano hat wegen der Pandemie die gedruckte Ausgabe eingestellt und heute um 18 Uhr spendet Papst Franziskus einen außerordentlichen Segen Urbi et Orbi.
Die Schließung der Grabeskirche geht auf die israelische Regierung zurück, die genau am 25. März, dem Fest Mariä Verkündigung, die Anordnung erließ, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Vorerst gilt die Schließung für eine Woche, wie Vertreter der israelischen Polizei und der fünf Kirchen, die Anteil an der Grabeskirche haben, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekanntgaben. Die Gemeinschaften, die Sitz in der Grabeskirche haben, in der sie traditionell nachts eingeschlossen werden, gaben bekannt, daß sie auch weiterhin zu den gewohnten Zeiten die heilige Liturgie feiern werden.

„Die Gebete in der Basilika werden mit größerer Intensität fortgesetzt.“
„Wir werden beten, um den himmlischen Vater zu bitten, die Pandemie zu beenden, für die Heilung der Kranken, für den Schutz des Gesundheitspersonals, für Weisheit für die Hirten und Regierenden, für die Errettung derer, die ihr Leben verloren haben.“
So heißt es in einer gestern vom Franziskanerkustos des Heiligen Landes, P. Francesco Patton OFM, dem griechisch-orthodoxen und dem armenisch-apostolischen Patriarchen von Jerusalem gemeinsam veröffentlichten Erklärung. Diese drei Kirchen teilen sich nach der Status-quo-Regelung die Verwaltung der Grabeskirche.
Papst Franziskus wurde unterdessen ein zweites Mal auf Coronavirus getestet. Ein Prälat des vatikanischen Außenministeriums, der in Santa Marta wohnt, mußte wegen des Coronavirus in die Päpstliche Gemelli-Klinik eingeliefert werden. Auch der zweite Test ergab, daß sich der Papst nicht infiziert hatte.
Fast der gesamte Vatikan befindet sich inzwischen in freiwilliger Quarantäne. Wegen des hohen Alters zählen überdurchschnittlich viele Prälaten zu den Risikogruppen.

Der Osservatore Romano hat unterdessen die gedruckte Ausgabe unter Verweis auf die Pandemie eingestellt. Es gab schon länger Pläne, auf die kostenintensive Papierausgabe zu verzichten und in ganz anderer Form oder nur mehr digital zu erscheinen. Derzeit fehlt dem Vatikan die wichtigste Einnahmequelle, die endlosen Schlangen von Touristen, die den Kirchenstaat besuchen wollen.
Wie er am vergangenen Sonntag ankündigte, wird Papst Franziskus heute abend um 18 Uhr das Gebet der Gläubigen auf der ganzen Welt anführen und für ein Ende der Pandemie beten.
Das Gebet wird das Kirchenoberhaupt vor dem Petersdom sprechen, obwohl der Petersplatz menschenleer sein wird. Das Kirchenoberhaupt rief alle Katholiken auf, sich zu diesem Anlaß über die verschiedenen Kommunikationsmittel mit ihm zu verbinden. Während der Andacht wird das Wort Gottes verlesen, es folgen einige Worte des Papstes, dann die Anbetung des Allerheiligsten und schließlich der päpstliche Segen Urbi et Orbi, mit dem die Möglichkeit zur Gewinnung eines vollkommenen Ablasses verbunden ist.
Dieser besondere Segen wird normalerweise nur zweimal im Jahr gespendet: am Christtag und am Ostersonntag. Wegen der anhaltenden Pandemie entschloß sich Papst Franziskus ihn auch heute zu spenden.
Der Papst gewährte bereits vergangene Woche durch den Großpönitentiar allen Gläubigen, die für das Ende der Pandemie und für die Sterbenden beten, die Möglichkeit, vollkommene Ablässe zu gewinnen, sofern sie die üblichen Bedingungen erfüllen, sobald es ihnen wieder möglich sein wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana