(Rom) Von einer neuen, westlichen „Religionspolizei“ ist in Italien die Rede. Polizisten stehen in manchen Städten vor den Kirchen, um zu verhindern, daß Gläubige während der Messe die Kirche betreten. Die Priester zelebrieren von den Bischöfen verordnet sine populo. Die Kirchentüren müssen während der Zelebration verschlossen sein. Andrea Zambrano von La Nuova Bussola Quotidiana berichtet Fälle aus den Provinzen Pavia, Brescia und Verona. Ein Priester wurde dabei erwischt, mit Gläubigen zelebriert zu haben, und angezeigt.
Stößt vielen Gläubigen die Absage aller Messen durch die Bischöfe auf, erregt die Polizei vor den Kirchen erst recht den Zorn. Zambrano formuliert es in Anspielung auf die schismatische, regimehörige Patriotische Kirche in der Volksrepublik China, die Religionswächter im Iran und die Religionspolizei in Saudi-Arabien, aber auch auf da und dort auftretende nationalkirchliche Bestrebungen so:
„Für jede patriotische Kirche gibt es eine Religionspolizei, die eingreift und über die Bestimmungen der Regierung zum Coronavirus noch hinausgeht.“
Um die Gaststätten zu überprüfen, die sich nicht an die Schließungsbestimmungen halten, und die Menschenansammlungen in den öffentlichen Parkanlagen zu überwachen, fehlt hingegen das Personal, wie Staat und Kommunen erklären.
Am vergangenen Sonntag begann die „Hexenjagd“ in Castello d’Agogna in der Provinz Pavia, wo der Pfarrer angezeigt wurde, weil er zwar vorschriftsgemäß ohne Volk zelebrierte, aber die Kirchentüren offenließ.
Ebenso erging es dem Pfarrer von Bedizzole in der Provinz Brescia. Er zelebrierte zwar sine populo und hinter verschlossenen Türen, doch dafür sorgten die Behörden. Der Bürgermeister überprüfte persönlich kurz vor Meßbeginn, daß sich keine Gläubigen in die Kirche geschlichen hatten. Als er welche antraf, kam es zum Wortwechsel mit dem Priester. Es waren vier oder fünf Pfarrangehörige, die für die Meßübertragung im Internet sorgen sollten, um zumindest auf diesem Weg die Gläubigen in häuslicher Quarantäne zu erreichen. Es kam zum aufgeregten Wortwechsel mit dem Priester. Der Bürgermeister ging erst, als er sich versichert hatte, daß die Kirchentüren verschlossen waren. Sicherheitshalber postierte er noch zwei Polizisten vor der Kirche.
Die Maßnahme geht über die Dekrete von Regierung und Bischofskonferenz hinaus, laut denen die Kirchen offenbleiben können für das persönliche Gebet.
Daß vor Kirchen Polizisten Stellung beziehen, um die Gläubigen am Zutritt zu hindern, ist allerdings ein völlig neues Phänomen. Kirchenrechtler melden schwere Bedenken an. Es sei nicht Sache des Staates, zu bestimmen, was eine „religiöse Zeremonie“ ist, meint Fabio Adernò. Noch schwerwiegender sei, so der Kanonist, daß der Staat die Autonomie und Souveränität der Kirche „in ihrer eigenen Ordnung“ schädige und die Religionsfreiheit des einzelnen Bürgers einschneidend beschränke. Faktisch wird die Ausübung des eigenen Glaubens, wozu konstitutiv die Sonntagsmesse gehört, die für Gläubige Pflicht ist, verhindert. Die Maßnahmen seien daher nicht nur kirchenrechtlich, sondern auch verfassungsrechtlich bedenklich.
In diesem Sinne äußerte sich auch der bekannte Kulturkritiker und ehemalige Kulturstaatssekretär Vittorio Sgarbi:
„Die von der Regierung festgelegte Aussetzung der religiösen Zeremonien ist verfassungswidrig und wie viele andere Maßnahmen sinnwidrig. Sie diskriminiert Italien in Europa im Vergleich zu anderen Staaten nicht durch rote oder gelbe Zonen, sondern durch die Suspendierung des religiösen Gefühls, in dem ein Teil der Hoffnung der Gläubigen ruht in Bezug auf das, was selbst der Papst eine ‚unmenschliche Situation‘ nennt.“
Zambrano fügt sarkastisch hinzu:
„Religiöses Gefühl und Hoffnung? Für solche Sentimentalitäten ist kein Platz in den patriotischen Kirchen.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: NBQ
Diese Vollknochenschädel der Sozialistischen Erben Peppones wissen es scheinbar besser als der Stalinist „Peppone“. Don Camillo durfte wenigstens die Kirchentüren offen halten in den Zeiten der Not, so daß tatsächlich eine „participatio actuosa“ möglich war (man wußte eben, wann die Opferung, die Wandlung und die Kommunion des Priesters war – durch die Klingeln!). Aber das kennen die destruktiven Maoisten der Nach 68er-Sozialisten nicht mehr. Ich als Priester würde Tag und Nacht die Glocken läuten lassen, wenn ich das Brevier bete, die größte Glocke läuten lassen während Opferung, Wandlung und Kommunion!
So ist eben der moderne „Sozialdemokrat“! Ein atheistisches Monster, eine Form des Antichristen!
Wie sieht es denn mit den Muslimen aus?
Dürfen die (am Freitag) auch nicht mehr in die Moschee?
Zwar kenne ich die Antwort nicht, aber ich bin mir sicher wie sie ausfallen wird.
Die Einschränkungen gelten (was die Ausübung der eigenen Religion betrifft) sicher nur für Christen!