„Die nächsten 48 Stunden entscheiden über Leben und Tod von Kardinal Burke“

Gebetsaufruf


Diese Stunden entscheiden, so dessen Familie, über Leben und Tod von Kardinal Raymond Burke.
Diese Stunden entscheiden, so dessen Familie, über Leben und Tod von Kardinal Raymond Burke.

(Washing­ton) Der Gesund­heits­zu­stand von Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke ist sehr kri­tisch, wie sei­ne Fami­lie bekräftigte.

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Am 10. August wur­de von sei­nem Sekre­ta­ri­at über Twit­ter bekannt­ge­ge­ben, daß der Kar­di­nal posi­tiv auf Covid-19 gete­stet wor­den war. Am 14. August folg­te sei­ne Hos­pi­ta­li­sie­rung. Seit­her wird sei­ne Atmung unterstützt.

Die Fami­lie des Kar­di­nals steht mit den zustän­di­gen Ärz­ten des Kran­ken­hau­ses in Roche­ster in sei­nem Hei­mat­staat Wis­con­sin in stän­di­gem Kon­takt und wird von die­sen lau­fend informiert.

Der Gesund­heits­zu­stand von Kar­di­nal Bur­ke ist „ernst“, so die Fami­lie. Er hängt wei­ter­hin an einem Beatmungs­ge­rät. Bis­her spricht die ärzt­li­che Behand­lung der auf­ge­tre­te­nen Lun­gen­ent­zün­dung nicht an. „Die näch­sten 48 Stun­den wer­den über Leben oder Tod entscheiden.“ 

Inzwi­schen wird ihm ein neu­es Medi­ka­ment gereicht, doch sei­en die Aus­sich­ten, daß der Kar­di­nal über­lebt, „nicht opti­mi­stisch“, so Orbis Catho­lic Tra­vel unter Beru­fung auf die Fami­lie. Die­se dank­te allen für ihr Gebet.

Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke, Jahr­gang 1948, ein exzel­len­ter Kir­chen­recht­ler, war 1994 von Papst Johan­nes Paul II. zum Bischof von La Crosse im Staat Wis­con­sin ernannt wor­den. 2003 erfolg­te sei­ne Beför­de­rung zum Erz­bi­schof von St. Lou­is im Staat Mis­sou­ri. Papst Bene­dikt XVI. berief ihn 2008 als Prä­fek­ten der Apo­sto­li­schen Signa­tur an die Römi­sche Kurie. Also sol­cher war er der höch­ste Rich­ter der Kir­che nach dem Papst. 2010 kre­ierte ihn Bene­dikt XVI. zum Kar­di­nal. Als er wäh­rend der ersten Fami­li­en­syn­ode von 2014 als Wort­füh­rer der Syn­oda­len auf­trat, die der päpst­li­chen Agen­da kri­tisch gegen­über­stan­den, ent­fern­te ihn Papst Fran­zis­kus aus dem Vati­kan, indem er ihn zum Kar­di­nal­pa­tron des Sou­ve­rä­nen Mal­te­ser­or­dens ernann­te. 2017, als Fran­zis­kus den dama­li­gen Groß­mei­ster des Mal­te­ser­or­dens absetz­te, wur­de Kar­di­nal Bur­ke vom Kir­chen­ober­haupt zwar die Wür­de des Kar­di­nal­pa­trons belas­sen, aber alle damit ver­bun­de­nen Auf­ga­ben eines päpst­li­chen Dele­ga­ten entzogen.

Zuletzt trat Kar­di­nal Bur­ke am 22. Juli, weni­ge Tage nach des­sen Ver­öf­fent­li­chung, mit einer Stel­lung­nah­me zum Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des an die Öffent­lich­keit. Dar­in schreibt er als Ant­wort auf bestimm­te Behaup­tun­gen von Papst Fran­zis­kus, mit denen die­ser sei­nen radi­ka­len Angriff gegen den über­lie­fer­ten Ritus und die Ver­tre­ter der Tra­di­ti­on begründete:

„Ein schis­ma­ti­scher Geist oder ein tat­säch­li­ches Schis­ma sind immer von gro­ßem Übel, aber es gibt nichts an dem UA [Usus Anti­qui­or, über­lie­fer­ten Ritus], das ein Schis­ma fördert.“

Als Kern­aus­sa­ge der Stel­lung­nah­me zu Tra­di­tio­nis cus­to­des, einem Doku­ment, des­sen „Stren­ge natür­lich eine tie­fe Ver­zweif­lung und sogar ein Gefühl der Ver­wir­rung und Ver­las­sen­heit erzeugt“, for­mu­lier­te Kar­di­nal Burke:

„Aber kann der Papst den UA recht­lich abro­gie­ren? Die Fül­le der Macht (ple­ni­tu­do pote­sta­tis) des Römi­schen Pap­stes ist die Macht, die not­wen­dig ist, um die Leh­re und Dis­zi­plin der Kir­che zu ver­tei­di­gen und zu för­dern. Es ist nicht die „abso­lu­te Macht“, die die Macht ein­schlie­ßen wür­de, die Leh­re zu ändern oder eine lit­ur­gi­sche Dis­zi­plin aus­zu­rot­ten, die in der Kir­che seit der Zeit Papst Gre­gors des Gro­ßen und sogar noch frü­her leben­dig ist. […] Unser Herr, der das wun­der­ba­re Geschenk des UA gemacht hat, wird nicht zulas­sen, daß es aus dem Leben der Kir­che getilgt wird.“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Car​di​nal​bur​ke​.com (Screen­shot)

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