Kardinalsrat arbeitet an der Kurienreform

Südhalbkugel nicht mehr vertreten


Papst Franziskus mit dem geschrumpften Kardinalsrat.

(Rom) Gestern ende­te die 30. Sit­zungs­ses­si­on des C9-Kar­di­nals­ra­tes. Das Gre­mi­um, das Papst Fran­zis­kus 2013 errich­te­te, um sich zur Kuri­en­re­form und der Lei­tung der Welt­kir­che bera­ten zu las­sen, ist seit 2017 fak­tisch lang­sam auf sechs statt der ursprüng­lich neun Mit­glie­der geschrumpft. Papst Fran­zis­kus ent­band Ende 2018 drei Mit­glie­der und macht kei­ne Anstal­ten, die vakan­ten Posi­tio­nen neu zu beset­zen. Im Kar­di­nals­rat nicht mehr ver­tre­ten sind seit­her Afri­ka, Süd­ame­ri­ka und Ozea­ni­en, sprich die gesam­te Südhalbkugel.

Anzei­ge

Von Mon­tag bis Mitt­woch ver­sam­mel­ten sich die Kar­di­nä­le Oscar Rodri­guez Mara­dia­ga (Mit­tel­ame­ri­ka), Rein­hard Marx (Euro­pa), Sean Patrick O’Mal­ley (Nord­ame­ri­ka) und Oswald Gra­ci­as (Asi­en), eben­so Kar­di­nal Giu­sep­pe Ber­tel­lo (Römi­sche Kurie) und Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Parolin. 

Papst Fran­zis­kus nahm wie gewohnt an fünf von sechs Sit­zun­gen teil. Ein­zi­ge Aus­nah­me war wegen der Gene­ral­au­di­enz die Sit­zung am Mitt­woch vormittag.

The­ma der 30. Sit­zungs­ses­si­on war die neue Apo­sto­li­sche Kon­sti­tu­ti­on, die sich in Aus­ar­bei­tung befin­det. Der Ent­wurf wur­de auf der Grund­la­ge der ein­ge­gan­ge­nen Bei­trä­ge der römi­schen Dik­aste­ri­en und eini­ger Exper­ten über­ar­bei­tet, die um ihre Stel­lung­nah­me gebe­ten wur­den. In den aktu­el­len Stand des Ent­wurfs sind auch Vor­schlä­ge der in Rom resi­die­ren­den Kar­di­nä­le ein­ge­flos­sen, wie das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt mitteilte.

An den drei ver­gan­ge­nen Tagen wur­de mit der Lesung des aktu­el­len Ent­wurfs begon­nen. Bei der 31. Sit­zungs­ses­si­on im kom­men­den April wird die Lesung fort­ge­setzt werden.

Die Apo­sto­li­sche Kon­sti­tu­ti­on, von der das Pres­se­amt spricht, meint all­ge­mein einen päpst­li­chen Erlaß mit Rechts­cha­rak­ter. Der­zeit regelt die Apo­sto­li­sche Kon­sti­tu­ti­on Pastor Bonus von Papst Johan­nes Paul II. von 1988 Auf­bau und Arbeits­wei­se der Römi­schen Kurie. Die neue Kon­sti­tu­ti­on soll Pastor Bonus ablösen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!