Amazonassynode spricht viel über Inkulturation, aber nur wenig über Purifikation

Kardinal Koch im Interview


Kardinal Koch mit Papst Franziskus: „Nicht alles von anderen Kulturen ist gut“.
Kardinal Koch mit Papst Franziskus: „Nicht alles von anderen Kulturen ist gut“.

(Rom) Die Ama­zo­nas­syn­ode spre­che zwar viel über „Inkul­tu­ra­ti­on“, aber wenig über „Puri­fi­ka­ti­on“. Damit reagier­te Kar­di­nal Kurt Koch, der Vor­sit­zen­de des Päpst­li­chen Rates zur För­de­rung der Ein­heit der Chri­sten, offen­bar auf Kri­tik an der Syn­ode, die er indi­rekt unterstützte.

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Kri­ti­siert wur­de, daß im Rah­men der Syn­ode heid­ni­sche und pan­the­isti­sche Ele­men­te geför­dert und ein geschön­tes Bild vom Ama­zo­nas gezeich­net wer­de. Dort gibt es Indio-Völ­ker, die noch Kin­destö­tung und Eutha­na­sie prak­ti­zie­ren, was mit dem christ­li­chen Glau­ben inak­zep­ta­bel ist. Daher sei die For­de­rung, die indi­ge­nen Kul­tu­ren rund­weg zu schüt­zen und zu erhal­ten, eine unzu­läs­si­ge Verallgemeinerung. 

Kar­di­nal Koch sag­te nun, daß auf der Syn­ode zwar viel über Inkul­tu­ra­ti­on dis­ku­tiert, aber nicht aber die Not­wen­dig­keit bedacht wer­de, daß auch über die Ele­men­te der Ama­zo­nas-Kul­tu­ren zu spre­chen sei, die „zu rei­ni­gen“ sei­en, weil sie „nicht gut“ sind.

In einem Inter­view mit EWTN News sag­te der Kar­di­nal am Mittwoch:

„Ich habe den Ein­druck, daß die Bischö­fe wäh­rend die­ser Syn­ode haupt­säch­lich über Inkul­tu­ra­ti­on und nicht viel über Puri­fi­ka­ti­on gespro­chen haben. Ich habe auch in mei­ner Grup­pe [der Cir­culi Mino­res] danach gefragt, wel­che Ele­men­te wir rei­ni­gen müs­sen, und habe kei­ne kla­re Ant­wort erhalten.“

Kar­di­nal Koch stell­te klar, daß „Evan­ge­li­sie­rung immer Inkul­tu­ra­ti­on braucht, weil das Evan­ge­li­um in ver­schie­de­nen Kul­tu­ren ver­stan­den wer­den muß.“

Das bedeu­te aber: 

„Wir müs­sen zwei Din­ge berück­sich­ti­gen: einer­seits die Inkul­tu­ra­ti­on und ande­rer­seits die Rei­ni­gung der Kul­tur, weil nicht alle Din­ge in ande­ren Kul­tu­ren gut sind.“

Es gel­te eine Rei­he unter­schied­li­cher Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­me zu bewäl­ti­gen. Es brau­che vor allem, so der Kar­di­nal, eine kla­re Unter­schei­dung der Gei­ster, um zu erken­nen, wel­che Din­ge von ande­ren Kul­tu­ren bei­be­hal­ten und über­nom­men wer­den kön­nen, „um das Evan­ge­li­um bes­ser zu verstehen“.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Info­Va­ti­ca­na

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