Katholische Mädchenschule veröffentlicht (Homo-)Ehe-Anzeigen


(New York) Eine katho­li­sche Mäd­chen­schu­le in den USA kün­digt in ihrer Schul- und Absol­ven­ten­zei­tung die „Homo-Ehe“ von ehe­ma­li­gen Alum­nen an. Die Wer­bung für die Homo­se­xua­li­tät war sogar der Washing­ton Post einen Arti­kel wert. 

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Im Mit­tel­punkt des Arti­kels steht die renom­mier­te George­town Visi­ta­ti­on Pre­pa­ra­to­ry School der Sisters of the Visi­ta­ti­on in Washing­ton. Anfang Mai ver­schick­te die Schu­le den Schü­lern, Eltern und Absol­ven­ten ein Schrei­ben, das zahl­rei­che, kon­tro­ver­se und emo­tio­na­le Reak­tio­nen aus­lö­ste. Das Schrei­ben stammt von Sr. Mary Berch­mans, der ehe­ma­li­gen Schul­lei­te­rin. Die Ordens­schwe­ster kün­digt dar­in, daß die Zei­tung der seit 220 Jah­ren bestehen­den Schu­le´– „dem Gebot der Lie­be des Evan­ge­li­ums“ fol­gend – künf­tig auch Trau­ungs­an­zei­gen homo­se­xu­el­ler Paa­re ver­öf­fent­li­chen wird.

Selbst die Washing­ton Post erkannte:

„Die Ent­schei­dung, die der offi­zi­el­len Leh­re der Kir­che über die Ehe zwi­schen Per­so­nen des glei­chen Geschlechts, wur­de von der Schul­ge­mein­schaft mit gemisch­ten Reak­tio­nen aufgenommen.“

Man­che hal­ten die Ent­schei­dung für „über­fäl­lig“, ande­re spra­chen von einer „gro­ßen Ent­täu­schung“, wie­der ande­re waren trau­rig und vie­le warn­ten davor, den Weg der katho­li­schen Leh­re zu verlassen.

Sr. Berch­mans, die selbst 1948 den Abschluß an der Schu­le mach­te und vie­le Jah­re Schul­di­rek­to­rin war, schrieb nun:

„Jüngst hat mich eine Freun­din der Visi­ta­ti­on ein­ge­la­den, dar­über nach­zu­den­ken, was es heißt, Jesus leben im Ver­hält­nis mit unse­ren LGBTQ-Alumnen“.

Die­ses Nach­den­ken habe zu einer „neu­en Poli­tik“ geführt, so die Ordensfrau.

„Die Kir­che ist ein­deu­tig in ihrer Leh­re zu Ehen zwi­schen Per­so­nen des glei­chen Geschlechts. Sie ist aber eben­so ein­deu­tig in ihrer Leh­rer, daß wir alle Kin­der Got­tes sind, daß wir alle Wür­de haben, und alle wür­dig sind des Respekts und der Liebe.“

Das Nach­den­ken über die­sen „Wider­spruch“ habe zu fol­gen­der „Erkennt­nis“ geführt: „Wir kön­nen uns auf die kirch­li­che Leh­re zur Homo-Ehe kon­zen­trie­ren, oder wir kon­zen­trie­ren uns auf das Lie­bes­ge­bot des Evangeliums.“ 

Sr. Berch­mans kon­stru­ier­te nicht nur einen Wider­spruch, son­dern löste ihn auch gegen die Leh­re der Kir­che auf: 

„Wir wis­sen, daß die Kir­che – ein­schließ­lich der jün­ge­ren Geschich­te – in ihrer Mensch­lich­keit Feh­ler macht. Durch die Gna­de Got­tes und die Kraft des Hei­li­gen Gei­stes wächst sie. Und so haben wir uns für das Lie­bes­ge­bot des Evan­ge­li­ums entschieden.“

Die Washing­ton Post zitiert Chri­sti­na Peters, die 1980 an der Visi­ta­ti­on School ihren Abschluß mach­te. Die Ent­schei­dung der Schu­le habe sie „sehr gefreut“ und „emo­tio­nal berührt“. Die Leh­re der Kir­che über die Homo­se­xua­li­tät habe sie aber ver­an­laßt, ihre Töch­ter nicht auf die katho­li­sche Schu­le zu schicken. Peters ist seit neun Jah­ren mit einer ande­ren Frau „ver­hei­ra­tet“.

Die Ver­ant­wort­li­che für die Öffent­lich­keits­ar­beit der Schu­le, Caro­li­ne Cole­man Han­dorf behaup­tet, die Reak­tio­nen auf die Ent­schei­dung senen sehr „freund­lich“ gewesen. 

Das Erz­bis­tum Washing­ton gab bekannt, nicht vom Schrei­ben Berch­mans vor des­sen Ver­sen­dung infor­miert wor­den zu sein:

„Das Erz­bis­tum hat eine kla­re Ver­ant­wor­tung, sicher­zu­stel­len, daß in den unab­hän­gi­gen, katho­li­schen Schu­len die authen­ti­sche, katho­li­sche Iden­ti­tät bewahrt bleibt. Die Leh­re der katho­li­schen Kir­che zur Ehe ist ein­deu­tig und steht in kei­nem Wider­spruch zum Lie­bes­ge­bot des Evangeliums.“

Anders als von der Spre­che­rin der Schu­le behaup­tet, sind kei­nes­wegs alle Eltern begei­stert von der Ent­schei­dung. Meh­re­re sehen die katho­li­sche Iden­ti­tät in Gefahr und beto­nen, die Schu­le gera­de des­halb für ihre Kin­der aus­ge­wählt zu haben, weil es sich um eine katho­li­sche Schu­le han­delt. Man wol­le nicht, daß eine katho­li­sche Schu­le glei­che Posi­tio­nen ver­tre­te wie die welt­li­chen Schulen. 

„Vie­le von uns füh­len sich in die­sem Moment betrogen.“

Die Schu­le wur­de 1799 gegrün­det. An ihr sind der­zeit 500 Schü­le­rin­nen ein­ge­schrie­ben. Der Jah­res­schul­bei­trag beträgt 30.100 Dol­lar. In dem ange­schlos­se­nen Klo­ster leben 14 Ordensfrauen. 

Text: Giu­sep­pe Nar­di
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1 Kommentar

  1. Gera­de Non­nen sind heu­te so dem Zeit­geist ange­gli­chen, dass es einen schaudert.

    Eine älte­re, sehr stren­ge Non­ne sag­te mir sogar bezüg­lich der Ver­part­ne­rung zwi­schen Frau­en: „Nur die Lie­be zählt.“ Mehr muss­te sie nicht sagen. Ich hat­te verstanden.

    Es ist aber auch kein Wun­der zu sehen, wie spe­zi­ell Non­nen noch pro­gres­si­ver als die pro­gres­siv­sten Chri­sten sind. Denn seit Jah­ren wer­den sie in ihren Exer­zi­ti­en von ultra­li­be­ra­len Exer­zi­ti­en­lei­tern – d.h. Stan­dard­prie­stern, die her­vor­ge­gan­gen sind aus unse­ren schlud­ri­gen Prie­ster­se­mi­na­ren – im Sin­ne Bult­manns, Freuds, Dre­ver­manns und Küngs, und jetzt vor­nehm­lich im Sin­ne des schicken Fran­zis­ku­ship­es indoktriniert.

    All­ge­mein glau­ben vie­le von ihnen Frie­den und Har­mo­nie durch Erge­bung unter den Zeit­geist zu erzielen. 

    Man ver­zei­he mir, wenn ich beson­ders man­che Ordens­schwe­stern für beson­ders naiv, hoch­ma­ni­pu­la­tiv und kri­tik­los hal­te. Sie haben oft einen fast kind­li­chen Geist und neh­men alles so an, wie man es ihnen sagt.

    Fran­zis­kus ist für die mei­sten von ihnen „jetzt schon mit dem Cha­ris­ma der Hei­lig­keit geseg­net“. Ihre Begei­ste­rung gegen­über die­sem Pon­ti­fi­kat kennt kei­ne Grenzen. 

    Sehr oft leben sie wie hin­ter dem Mond und wis­sen die Erschei­nungs­for­men von Glau­bens­schwund und Pro­te­stan­ti­sie­rung der Kir­che nicht auf einen Nen­ner zu bringen.

    Eine Non­ne erklär­te ihren Mäd­chen, heu­te wür­den so vie­le Ehen geschie­den, weil die Män­ner ihre Frau­en schlü­gen … und der­glei­chen mehr Absur­di­tä­ten. Dar­um habe der Papst in Amo­ris Lae­ti­tia die Auf­lö­sung der Ehe erleichtert.

    Sie ver­mi­schen, was sie vor 40 Jah­ren gelernt haben, mit den viel kom­ple­xe­ren Erschei­nungs­for­men heute.

    Im all­ge­mei­nen kann man sagen: was da noch nach­kommt in den Frau­en­or­den, ist polit-femi­ni­stisch, weit­ge­hend links-grün und zudem theo­lo­gisch-pro­gres­si­stisch indok­tri­niert und verstrahlt.

    (Das hat nichts mit ihrer har­ten und auf­op­fe­rungs­vol­len Arbeit zu tun, die sie zwei­fels­oh­ne immer noch leisten.)

    Har­te Wor­te. Aber mei­ne Eindrücke.

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