
(Stockholm) In Schweden steht wieder einmal der Islam auf den Titelseiten der Tageszeitungen. Wegen der großzügigen Einwanderungspolitik aus islamischen Staaten wird das Land, laut Prognosen des Pew Research Center, in wenigen Jahrzehnten das am meisten islamisierte Land der EU sein. Die Muslime werden dann die stärkste und vor allem geburtenstärkste Bevölkerungsgruppe in Schweden sein (siehe auch Stell dir eine Welt ohne Schweden vor – Schweden zwischen Identitätsverlust und Islamisierung).
„Zwischen Salafismus und Salafisten-Dschihad“
Schweden treibt die „Willkommenskultur“ durch Masseneinwanderung von Muslimen am massivsten voran. Nun stellte eine Studie Mellan salafism och salafistisk jihadism (Zwischen Salafismus und Salafisten-Dschihad. Auswirkungen und Herausforderungen für die schwedische Gesellschaft) der Försvarshögskolan (Swedish Defense University) fest, daß in Schweden eine dramatische Radikalisierung der Muslime stattfindet. Genauer gesagt: Mit der Masseneinwanderung wanderte auch der radikale Islam nach Schweden ein und vermehrt sich dort massiv.
Die Studie wurde von Magnus Ranstorp, Filip Ahlin, Peder Hyllengren und Magnus Normark vom Centrum för Asymmetriska Hot- och Terrorismstudier (CATS, Zentrum für asymmetrische Gefahren- und Terrorismusstudien) erstellt. Sie gilt als Pionierarbeit, da vergleichbare Studien – wohl aus politischen Gründen – in anderen Ländern wegen der zu großen Abhängigkeit des Wissenschaftsbetrieb von den Steuertöpfen fehlen.
Die vier Wissenschaftler unternahmen einen ersten, wirklichen Versuch, die salafistische Dschihad-Szene systematisch zu erfassen und erstellte eine Topographie des Salafismus in Schweden.
Auf 256 Seiten legen die Autoren eine aktuelle Momentaufnahme des Islams in dem skandinavischen Land vor. Sie Studie enthält eine lange Liste von Ereignissen, Namen von Personen und Organisationen sowie eine detaillierte Darstellung der Strategie und der Methodik der islamischen Expansion in Schweden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausbreitung des radikalen Islams. Das Ergebnis hat zu einer Schockstarre geführt, die sich die führenden Vertreter mehrerer Parteien auf keinen Fall anmerken lassen wollen. Schweden befindet sich nämlich mitten im Wahlkampf. Am kommenden 9. September wird der neue Reichstag gewählt.
Linke Willkommenskultur gescheitert
Seit 104 Jahren, seit den Septemberwahlen von 1914, ist die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens (SAP) stärkste Partei des Landes. Ebensolange regiert sie das Land mit nur kurzen Unterbrechungen. Die längste Unterbrechung betrifft die acht Jahre zwischen 2006 und 2014. Die Sozialdemokraten trifft daher auch die Hauptverantwortung an der Migrations- und Integrationspolitik des Landes.
Laut aktuellen Meinungsumfragen liegen die einwanderungskritischen Schwedendemokraten fast gleichauf mit den Sozialdemokraten. Die Schwedendemokraten zogen erstmals 2010 mit 5,7 Prozent in den Schwedischen Reichstag ein. 2014 konnten sie sich auf 12,9 Prozent der Stimmen mehr als verdoppeln. Nun liegen sie in Umfragen bei 20 Prozent. Ihre Anhängerschaft ist dort besonders groß, wo die meisten Muslime leben.
Die Studie weist nach, daß es in den vergangenen zehn Jahren zu einem massiven Anstieg des islamischen Extremismus in dem skandinavischen Land gekommen ist, und ein Ende nicht in Sicht scheint.
Die Zahl der islamischen Extremisten in Schweden hat sich in den vergangenen zehn Jahren verzehnfacht, und dieses Phänomen wird, sollte ihm nicht ernsthaft entgegengetreten werden, weiter anwachsen. Die von den Behörden überwachten Personen sind innerhalb weniger Jahre von 200 auf 2000 angestiegen. Der Großteil sind muslimische Einwanderer, eine Minderheit sind aber auch Schweden, die in einem bereits stark islamisierten Umfeld zum Islam konvertiert sind. Sie haben sich in verschiedenen schwedischen Städten die Verbreitung eines strengen und gewalttätigen Islams zum Ziel gesetzt. Das Phänomen breitet sich nicht nur in der Hauptstadt Stockholm aus, sondern ebenso in Göteborg, Örebro, Malmö, Hässleholm, Halmstad, Arlöv, Landskrona, Norrköping und Umea.
Die neue Studie macht das offensichtliche und eindeutige Scheitern der linken Willkommens- und Integrationspolitik sichtbar. Die Salafisten selbst bestätigen , daß viele von ihnen keinen schwedischen Freund haben und „stolz“ darauf sind, mit den „Kuffar“, den „Ungläubigen“ nichts zu tun zu haben.
Radikalisierung des Islams in Schweden
Der salafistische Prediger Anas Khalifa wird in der Studie zitiert. Er formulierte es so, wie sich ein „guter Muslim“ gegenüber einem Kafir verhalten sollte:
„Wenn ihr einen Christen oder einen Juden trefft, müßt ihr ihn schlagen oder bedrohen? Nein. Es gibt keinen Krieg zwischen euch und den Christen und den Juden zum Beispiel an eurer Schule. Aber ihr haßt sie aus Liebe zu Allah. Ihr haßt es, daß sie nicht an Allah glauben. Ihr wollt aber im tiefsten eures Herzens, daß sie an Allah glauben. Daher müßt ihr mit ihnen arbeiten, mit ihnen sprechen, weil ihr wollt, daß Allah sie leitet.“

Die Radikalisierung des Islams in Schweden wird auch von der Journalistin und der Politologin Judith Bergman betont. In einem Aufsatz für das Gatestone Institute schrieb sie, daß die neue Studie der Försvarshögskolan eine besorgniserregende Präsenz des Salafismus in Schwedens Städten beweise, die zwar Eingang in die tägliche Chronik finde, aber nicht in die politische Debatte.
In Borås, einer Stadt im Süden Schwedens, trinken islamische Kinder an der Schule kein Wasser und Malen nicht mit Wasserfarben, weil das Wasser „christlich“ sei.
Die schwedische Polizei registrierte bereits zahlreiche Fälle von muslimischen Kindern, die ihren Mitschülern damit drohten, ihnen die Kehle durchzuschneiden. Auf ihren Mobiltelefonen zeigen sie den Mitschülern dazu von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) durchgeführte Enthauptungen.
Muslimische Kinder, so Judith Bergman, werden erzogen, sich die Hände zu waschen, nachdem sie mit der nicht-muslimischen Welt zu tun hatten.
Staatlicher Kontrolle entglittene Zonen
Die neue Studie widmet sich auch den islamisch kontrollierten, sogenannten No Go Zones, die der staatlichen Kontrolle entglitten sind. Sie bilden kleine islamische Staaten innerhalb des schwedischen Staates. Dazu gehören Rosengard, Rinkeby und weitere 53 urbane Gegenden. In diesen rund 60 Zonen gilt nicht mehr das schwedische Gesetz, sondern das islamische Gesetz Scharia.
Eine dieser Zonen ist Västerås, eine Stadt im Südosten Schwedens, wo die Ausbreitung des Islams auch die Ausbreitung der Kriminalität fördert. Bergman nennt als Beispiel:
„Eine Gruppe betritt ein Lebensmittelgeschäft. Wenn die Frau an der Kassa kein Kopftuch trägt, beschimpfen sie die Frau als ‚schwedische Hure‘ und spucken ihr ins Gesicht. Sie nehmen sich, was sie wollen und gehen, ohne zu bezahlen.“
Als weiteres Beispiel erwähnt die Autorin:
„Syrer und Kurden gehen in diesen Zonen in Geschäfte und Restaurants und fragen die Betreiber nach ihrer Religion. Lautet die Antwort nicht Islam, werden sie auf verschiedene Weise und in unterschiedlicher Intensität schikaniert.“
Islamische Kinder im Alter von 10–12 Jahren bedrohen in diesen Zonen ältere Schweden. Der Hinweis lautet: „Achtung, das ist unser Gebiet“.
Moscheen als Zentrum des radikalen Islams
Zentraler Aspekt der Strategie zur islamischen Expansion sind die Moscheen. Der Bau von Moscheen wird im ganzen Land vorangetrieben. Dort, so die neue Studie, predigen Imame den islamischen Extremismus. Ausdrücklich genannt werden „Imame wie Abu Muadh, Bilal Borchali, Anas Khalifa und Abu Raad“, der sich „der Brückenbauer“ nennt.
„Ihm ist es mit dem Geld des schwedischen Wohlfahrtsstaates gelungen, eine eigene, extremistische Organisation aufzubauen.“
Neben den islamischen Zentren und ihrem Umfeld beobachtet der schwedische Geheimdienst (SÄPO) auch mehr als 100 Dschihadisten, die vom Kampfeinsatz im Nahen Osten zurückgekehrt sind.
„Die Dschihadisten können problemlos unter die Flüchtlinge gemischt in das Land einsickern, da in 90 Prozent aller Asylanträge ein ständiges Aufenthaltsrecht gewährt wird.“
Salafistenorganisation aus Deutschland macht sich in Schweden breit
Die Studie nennt als einen organisatorischen Hauptfaktor zur islamischen Indoktrinierung die Salafistenorganisation Die wahre Religion. Sie wurde vom extremistischen, palästinensischen Prediger Ibrahim Abou Nagie in Deutschland gegründet. Nagie wurde als Flüchtling in der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen und ist heute deutscher Staatsbürger.

Die Organisation, die 20 Millionen Koran-Exemplare drucken ließ und kostenlos in ganz Europa verteilt, wurde 2016 in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich verboten, nachdem staatsanwaltschaftliche Ermittlungen ergaben, daß deren Anhänger als Dschihadisten in den Nahen Osten gingen, um dort zu kämpfen. Die Organisation ziele heute, so die neue Studien, verstärkt auf Schweden, weil dort die rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen besonders günstig sind. Im ganzen Land kann man die Infostände der bärtigen Salafisten sehen, die für die Konversion zum Islam werben.
Das offizielle Europa bestreitet eine Islamisierung. Die Regierenden behandeln das Thema als Tabu. Man redet einfach nicht darüber. Wer anderer Meinung ist, soll kriminalisiert werden. Die rechtlichen Bestimmungen bieten in manchen Ländern bereits die Handhabe dazu. Es ist nur eine Frage der mehr oder weniger strengen Anwendung.
Stattdessen gefallen sich die Regierungen in der Schaffung offizieller Islam-Vertretungen, an deren Spitze die gewünschten, „gemäßigten“ Muslime stehen, oder zumindest was man dafür hält, die von den Staatsvertretern hofiert und von den „Leitmedien“ herumgereicht werden. In Wirklichkeit repräsentieren sie die islamischen Gemeinschaften nur in geringem Maße, fördern aber dank der staatlichen Inszenierung die Islamisierung, denn einen Zweck erfüllen diese staatlichen Religionsvertretungen: Sie machen den Islam salonfähig.
Unterdessen setzt der Islam seine Expansion durch die schrittweise Besetzung des Dar al-Harb fort. So nennen die Muslime die nicht-muslimische Welt. Das heißt wörtlich „Haus des Krieges“ und ist deckungsgleich mit dem „Gebiet des Unglaubens“. Mit diesem Gebiet kann es laut islamischer Auffassung keinen Frieden geben. Es muß durch den Dschihad bekämpft und dem Islam unterworfen werden.
Text: Andreas Becker
Bild: Corrispondenza Romana