„Apostolische Autorität gegenüber Papst geltend machen“


Aufruf der Priester an die Bischöfe
Aufruf der Priester an die Bischöfe. Im Bild der britisch-spanische Missionar Christopher Hartley Sartorius, einer der Unterzeichner.

Mehr als 250 Prie­ster aus der gan­zen Welt wer­fen inzwi­schen Papst Fran­zis­kus vor, ein „dok­tri­nel­les Cha­os“ zu fördern.

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Der spa­ni­sche Prie­s­ter­mis­sio­nar Chri­sto­pher Hart­ley Sar­to­ri­us gehört zu den Pro­mo­to­ren des Auf­rufs, der eigent­lich ein Auf­schrei ist. Die Situa­ti­on, die Papst Fran­zis­kus in der Kir­che pro­vo­zier­te habe, sei uner­träg­lich, so Hart­ley. Der in Lon­don gebo­ren Prie­ster ent­stammt einer bri­tisch-spa­ni­schen Fami­lie. Vie­le Jah­re wirk­te er für die his­pa­ni­sche Gemein­schaft der Bronx in New York, dann in der Domi­ni­ka­ni­schen Repu­blik. Dort ent­stand der Doku­men­tar­film „The Pri­ce of Sugar“, des­sen Mit­tel­punkt Hart­ley bil­det, der über die Lebens­be­din­gun­gen auf Hai­ti berichtet.

Heu­te gehört er zu den Unter­zeich­nern der „Cura Pasto­ra­lis“ an die Bischö­fe der Welt, daß sie den theo­lo­gi­schen Abwei­chun­gen von Papst Fran­zis­kus ent­ge­gen­tre­ten sol­len. Unter­zeich­net wur­de der Auf­ruf bis­her von mehr als 250 Prie­stern aus ver­schie­de­nen Län­dern. Pro­gres­si­sti­sche Krei­se, wie die kir­chen­feind­li­che Nach­rich­ten­sei­te Reli­gi­on Digi­tal, deren Ver­tre­ter erst kürz­lich von Fran­zis­kus im Vati­kan emp­fan­gen wur­den, spot­ten über die „gerin­ge“ Zahl. In Wirk­lich­keit han­delt es sich um ein deut­li­ches Signal muti­ger Prie­ster, die in einem Kli­ma der Ein­schüch­te­rung ein öffent­li­ches Bekennt­nis able­gen. Sie tun es nicht aus einer rebel­li­schen oder unge­hor­sa­men Hal­tung her­aus, son­dern getrie­ben von einer „inne­ren Not“. Sie ver­ste­hen ihren Auf­ruf als dra­ma­ti­schen Auf­schrei gegen eine Fehl­ent­wick­lung, die ihrer Ansicht nach immer grö­be­re Züge annimmt.

Als The­men nen­nen die Unter­zeich­ner unter ande­ren die „Öff­nung gegen­über der Homo­se­xua­li­tät, gegen­über dem Ehe­bruch, der Rol­le der Lai­en, dem Frau­en­prie­ster­tum und den ver­hei­ra­te­ten Priestern“.

Die Prie­ster wer­den auf­ge­ru­fen „das Evan­ge­li­um zu bezeu­gen“, und die Bischö­fe, von ihrer „apo­sto­li­schen Auto­ri­tät“ zur Bekräf­ti­gung der Glau­bens­wahr­hei­ten auch gegen­über Papst Fran­zis­kus Gebrauch zu machen.

Wer Ehe­bruch bege­he, befin­de sich „objek­tiv nicht im Stand der Gna­de“ und kön­ne daher nicht zu den Sakra­men­ten zuge­las­sen werden.

„Wir erken­nen als Prie­ster, daß vie­le Geist­li­che und Lai­en von einer welt­li­chen Men­ta­li­tät und einer fal­schen Moral­theo­lo­gie so sehr beein­flußt sind, daß sie das apo­sto­li­sche Zeug­nis als blo­ßes Ide­al, als anti­quiert oder sogar als grau­sam ansehen.“

Die gegen­wär­ti­ge Situa­ti­on, die Fran­zis­kus geschaf­fen habe, sei „für Prie­ster ent­mu­ti­gend“. Sie kön­ne dazu füh­ren, daß „wir es unter­las­sen, das Evan­ge­li­um klar und authen­tisch zu verkünden“.

Text: Andre­as Becker
Bild: Reli­gi­on Digital

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