Liebe Brüder und Schwestern,
der wesentliche Ritus des Sakraments der Taufe besteht im dreimaligen Eintauchen in das Wasser unter der Anrufung der heiligsten Dreifaltigkeit. Der Täufling taucht gewissermaßen in das Pascha-Mysterium Christi ein.
Der alte Mensch wird auf Jesus Christus, auf seinen Tod getauft und mit ihm begraben, damit er als neue Schöpfung wiedergeboren wird. So ist der Taufbrunnen der Ort, an dem Ostern geschieht. Er ist sozusagen Grab für die Sünde und Mutterschoß für das neue Leben. In der Taufe hat uns die Mutter Kirche zum ewigen Leben geboren, und wir sind für immer Kinder Gottes. Die Taufe wird ein für alle Mal gespendet; sie kann nicht wiederholt werden und bezeichnet den Christen mit einem unauslöschlichen geistlichen Siegel. Er gehört für immer Christus an, weil er durch die Taufe Christus eingegliedert ist. Dies wird auch durch die Salbung mit dem heiligen Chrisam deutlich. Im Heiligen Geist hat der Getaufte Anteil an Christus, der zum Priester, König und Propheten gesalbt ist. Der Heilige Geist formt die vielen zu dem einen Leib Christi, der Kirche. Die Berufung des Christen besteht darin, in der Kirche in Einheit mit Christus zu leben, an seiner Würde teilzuhaben und seine Sendung in dieser Welt zu leben.
Mit Freude heiße ich die Pilger deutscher Sprache willkommen. Insbesondere grüße ich die Grabesritter der Komturei St. Hildegard und die Schwestern vom Göttlichen Erlöser, die ihr 25-jähriges Professjubiläum feiern. Als Getaufte sind wir wiedergeboren zu einem neuen Leben in Christus und berufen, seine Sendung weiterzuführen, indem wir seine Liebe und sein Evangelium zu unseren Mitmenschen bringen. Von Herzen segne ich euch alle.