Von Marco Respinti*
Gott ist nur ein Trick: Sein Name sei auf das anzuwenden, was er/es in Wirklichkeit sei, das Universum. Das ist das große Denken und letztlich auch der große Betrug von Stephen W. Hawking, den er der Welt auftischte. Der Astrophysiker starb am Mittwoch im Alter von 76 Jahren. Sein Trick bestand darin, den metaphysischen Gott durch ein Surrogat „entthront“ zu haben: dem sich selbst erschaffenden Universum. Sein Grand Design, der „große Entwurf“, enthüllt dabei eine erschreckende Angst, die ihn getrieben hat.
Fest steht: Nun weiß der Prophet der „Theorie von Allem“ wirklich alles. Der vor zwei Tagen in Cambridge verstorbene Stephen W. Hawking wußte, wie dumm seine Worte waren, die er Mitte Mai 2011 dem Interviewer des Guardian, Ian Sample, sagte. Dennoch sagte er sie:
„Ich betrachte mein Hirn wie einen Computer, der zu funktionieren aufhören wird, wenn es an seinen Bestandteile fehlt. Für kaputte Computer gibt es kein Paradies und kein Leben nach dem Tod. Das ist ein Märchen für jene, die Angst vor der Dunkelheit haben.“
Wir sollten für ihn beten.
Der Physiker und Mathematiker beherrschte jahrzehntelang die Szene einer Wissenschaft, der Astrophysik, die es ohne einen katholischen Priester, den Jesuiten Angelo Secchi (1818–1878), gar nicht gäbe. Während des italienischen Risorgimento wurde er wegen seines Glaubens und seiner Treue zum Papst verspottet. Ein katholischer Priester ist der Begründer dieser Wissenschaft, da er als erster mit der Frage der chemisch-physikalischen Zusammensetzung der Sterne befaßte (so begründete er zudem die Astrospektroskopie, die Klassifizierung der Sterne und eine Vielzahl weiterer Disziplinen). Er ahnte, wie sehr sich die Astronomie mit der physischen Beschaffenheit der Himmelskörper zu befassen habe, um jenseits der bloßen Beobachtung die Eigenschaften der Sterne zu ergründen und ihre Mechanismen zu begreifen.
Da Hawking ein ebenso erklärter wie berühmter Feind jeglicher teleologischen und theologischen Perspektive war und selbst die geringste Möglichkeit ablehnte, daß die Physik des Universums mit einer transzendenten Sichtweise vereinbar sei, wurde er zum Propagandisten einer der größten Fake News der westlichen Geschichte: der Unvereinbarkeit von Wissenschaft und christlichem Glauben, einer aus Propagandagründen von zwei US-Amerikanern am grünen Tisch erfundene Lüge. Dabei handelte es sich um den Physiker John William Draper (1811–1882), Autor des 1874 erschienenen Buches History of the Conflict between Religion and Science, und des Diplomaten Andrew Dickson White (1832–1918), Autor der 1896 in zwei Bänden vorgelegten History of the Warfare of Science with Theology in Christendom. Um ihm persönlich zu beweisen, daß das nicht stimmt und der Glaube nie die Wahrheit fürchtet und schon gar nicht einen Anti-Gott wie ihn, wurde er 1986 in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Gleich von vier Päpsten ließ er sich empfangen und segnen: Paul VI. , Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus.
1942 in Oxford geboren, begann er mit 17 Jahren das dortige University College zu besuchen. Seine erste Studienstufe schloß er 1962 in Naturwissenschaften ab. Anschließend inskribierte er ein Studium der Kosmologie an der Universität Cambridge, wo er 1966 in Angewandter Mathematik und Theoretischer Physik promovierte. Nachdem er an der Seite des bekannten britischen Mathematikers Roger Penrose zu den sogenannten Schwarzen Löchern forschte und ab 1970 Gastprofessor am California Institute of Technology in Pasadena war, erfolgte 1979 die Berufung auf den Lucasischen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Cambridge, wo er 30 Jahre lang bis 2009 lehrte. Seither war er Leiter des dortigen Instituts für Angewandte Mathematik und Theoretische Physik.
1988 veröffentlichte er sein erstes Buch, populärwissenschaftlich gehalten, das ihn weltbekannt machen sollte. Es beruhte auf seinen Studien und vor allem auf seinen Hypothesen, die er zwischen 1965 und 1970 entwickelt hatte. Der Titel lautete: A Brief History of Time: From the Big Bang to Black Holes. Noch im selben Jahre oder den darauffolgenden Jahren wurde es in verschiedene andere Sprachen übersetzt. Auf deutsch erschien es 1989 unter dem Titel Eine kurze Geschichte der Zeit. Er erhob damit den Anspruch die Geschichte des Universums im Schnelldurchlauf zu erzählen, vom Big Bang bis zu den Schwarzen Löchern. Das Buch war lediglich eine Ansammlung mehr oder wenig geistreicher oder zumindest phantasievoller Hypothesen. Doch viele Menschen faszinierte das. Dafür gibt es völlig legitimes Interesse. Die Menschen möchten sich das Universum und seine Gesetze erklären lassen, manche sogar gerne möglichst ohne Gott. An Sponsoren seiner Hypothesen mangelte es nicht: auch jene, die Gott und Religion schon vor Hawking ausschlossen.
Mit seinem Buch verkündete Hawking den Abschied von jeder metaphysischen Vorstellung von Gott. Da Gott bei nüchterner und unvoreingenommener Betrachtung, auch abseits der religiösen Frage, die plausibelste aller Erklärungen für die Entstehung von Weltall, Erde und Mensch ist, stellt sich die Frage, welche bessere Erklärung Hawking anzubieten hatte. Es gilt der eiserne Grundsatz in der Wissenschaft, daß nur eine bessere These eine andere verdrängen kann. Womit ersetzte Hawking also den Schöpfergott? Durch einen Pan-Physizismus, kurzum, mit der Vorstellung eines allumfassenden lebend-gleichen Körpers. Man beachte: Diese Hypothese wird allgemein als Grand Unified Theory bezeichnet, als die „große vereinheitlichte Theorie“, manchmal auch „Weltformel“. In Wirklichkeit ist der großspurige Anspruch ein gigantischer Bluff. Erstens handelt es sich nicht um eine „Theorie“, sondern lediglich um eine Hypothese. Daraus wird auch dann keine Theorie, weil man sie – wohl nicht ohne irreführenden Hintergedanken – eine „hypothetische Theorie“ nennt. Eine bloße Hypothese bleibt es, solange sie nicht gemäß der von Galileo Galilei (1564–1642) für die Naturwissenschaften aufgestellten, universellen Wissenschaftsmethode bewiesen, wiederholt und empirisch bestätigt wurde.
Diese Hypothese versucht in einer einzigen Beschreibung alle grundlegenden, physikalischen Kräfte der Natur, die sogenannten Grundkräfte, vor allem die Gravitation zusammenzuführen, zu „vereinheitlichen“. Verschiedene Modelle wurden dazu vorgeschlagen, aber es gibt keines, das von der wissenschaftlichen Fachwelt allgemein anerkannt ist. Dazu gehört auch die sogenannte „Theorie von Allem“, deren überzeugter Anhänger Hawking war.
Für ihn war die „Theorie von Allem“, wenn sie erst einmal bewiesen sei, die definitive Form sich Gott zu denken. Mit anderen Worten: Es wäre der absolute Triumph des menschlichen Geistes, da er in vollem Umfang zum göttlichen Geist würde, also den göttliche Verstand ausfüllen würde. Da Gott für Hawking als persönlicher Gott nicht existierte, meint die dann erreichte Übereinstimmung von göttlichem und menschlichem Geist, daß der einzige wahre Gott in Wirklichkeit der Mensch sei. Hawking schließt einerseits, zumindest hypothetisch die Idee von Gott nicht aus, entmetaphysiert die Vorstellung dann aber so sehr, daß sie zur höchsten Fähigkeit des menschlichen Verstandes reduziert wird, um daraus eine völlige Überflüssigkeit Gottes zu dekretieren. Welche Notwendigkeit gäbe es denn für einen Gott, um das Universum zu erklären, wenn sich das Universum durch die „Theorie von Allem“ selbst erklärt, also vom Menschen problemlos gedacht werden kann.
Ist der metaphysische Gott erst einmal tot, betritt die neue Gottheit die Bühne, der panphysizistische Gott, ein Universum, das sich durch die eigenen Gesetze erklärt. Die runde Formel dieser Sichtweise ist in einem anderen bekannten Buch von Hawking enthalten: The Great Design, das er 2010 zusammen mit dem US-amerikanischen Physiker Leonard Mlodinow veröffentlichte Auf deutsch erschien es noch im selben Jahr unter dem Titel Der große Entwurf. Eine neue Erklärung des Universums. Die Botschaft: Gott ist überflüssig.
Wer aber hat dann das Universum erschaffen?
Hawking und Mlodinow gaben die absurde Antwort: Das Universum erschafft sich selbst, ganz spontan, aufgrund des Gravitationsgesetzes. Sehr „überzeugend“. Tatsache ist, daß die Gravitation als erste unter allen Grundkräften gilt, die die „Theorie von Allem“ zu vereinheitlichen versucht. Die bloße Existenz der Gravitation würde, so Hawking, automatisch das Sein hervorbringen, das ganze Universum, ansonsten wäre das Nichts. Und woher kommt die Gravitation, die zur Alternative zum Nichts alles erschafft?
Mit dieser Frage haben sich die beiden Wissenschaftler nicht befaßt. Sie haben, auch das ein Trick, das Unerklärbare lediglich von einer Stufe zu einer anderen verschoben, von einem Punkt zum nächsten, von A nach B. Wichtiger war ihnen, das ist der Schatten, der auf einem entscheidenden Punkt von Hawkings öffentlichem Wirken liegt, ihre Hypothese – wir erinnern uns, um nichts anderes handelt es sich – als Propagandainstrument gegen die Religion einzusetzen. Gott sei nur ein „Trick“, um damit zu benennen, was eigentlich das Universum meint. Schöpfer und Schöpfung, so Hawking, seien faktisch identisch. Der Trick wurde von Hawking angewandt, um den metaphysischen Gott zu entthronen, indem er ihn durch eine, zudem denkbar unglaubwürdige Hypothese ersetzte: das sich selbst aus dem Nichts erschaffende Universum.
Hawking wurde vom nordirischen Mathematiker John C. Lennox von der Universität Oxford mit dem nüchtern, entlarvenden Buch God and Stephen Hawking: Whose Design Is It Anyway? (Lion, Oxford 2011) geantwortet. Die 2011 erschienene deutsche Ausgabe heißt: “Stephen Hawking, das Universum und Gott“.
Hawking bekannte wiederholt und mit Nachdruck, ein Atheist zu sein, war aber in Wirklichkeit ein Pantheist. The Grand Design, die Summe seines Denkens, beweist es trefflich. Dieser „große Entwurf“ läßt eine erschreckende Angst erkennen, nämlich den innigen Bedarf, den Hawking geradezu nach Gott hatte. Der Astrophysiker lehnte den metaphysischen Gott ab. Er wollte seine Existenz nicht akzeptieren und wollte ihn mit missionarischem Eifer auch den anderen Menschen austreiben. Das tat er, indem er Gott mit einem Doppelgänger ersetzte. Daraus muß geschlossen werden, daß Hawkings Durst nach Gott so groß war, was er aber in sich bekämpfte, daß er zum Mittel des Betrugs und vor allem des Selbstbetrugs griff.
Es gibt aber auch einen anderen Hawking. Um genau zu sein, gibt es noch zwei andere Hawkings.
Einer ist die Koryphäe in Sachen „Schwarze Löcher“. Seine Entdeckungen in diesem Bereich sind zahlreich. In Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie ist ein Schwarzes Loch eine Zeit-Raum-Region (die vierdimensionale Struktur des Universums, die Bühne, auf der sich die gesamte physische Wirklichkeit bewegt), deren Gravitationsfeld so intensiv ist, daß sich ihr nichts entziehen kann, nicht einmal das Licht. Alles wird hineingezogen, aber nichts kann mehr heraus. Entstehen sollen Schwarze Löcher durch kollabierende Sterne.
Tatsache aber ist, daß in Sachen „Schwarze Löcher“ viel reine Spekulation ist, einschließlich dessen, was Hawking darüber sagte. Es gibt ausreichend Wissenschaftler, die sagen, daß es überhaupt keine „Schwarzen Löcher“ gibt. Daß es sich dabei lediglich um hypothetische Gedankenspiele handelt, die mehr mit der schaurig-neugierigen Faszination des Menschen für das Unbekannte zu tun haben als mit der Wirklichkeit. So war es im Januar 2014 Hawking selbst, der die von ihm selbst vertretenen „Gewißheiten“ durcheinander warf, indem er sogar die Grundidee verwarf, daß ein „Schwarzes Loch“ ein schreckliches Monstrum in Form eines Brunnens ohne Boden und ohne Ausgang sei, das in den tiefen des Weltalls lauere, um alles zu verschlingen. Wenn aber selbst die Wissenschaft, Hawking zuvorderst, nicht einmal Genaues über diese „Löcher“ weiß, ja nicht einmal, ob es sie überhaupt gibt, worüber sich ein ganzer Wissenschaftszweig seit hundert Jahren intensiv den Kopf zerbricht, was sollte dann dieselbe Wissenschaft, so es sich im naturwissenschaftlichen Sinn überhaupt um eine solche handelt, über Gott sagen können. Anders ausgedrückt: Mit welchem Anspruch könnte sie die „Überflüssigkeit“ Gottes behaupten?
Die Hybris des Menschen hatte in den vergangenen Jahrzehnten schon etliche Namen: einer davon ist Stephen W. Hawking. Daran ändert nichts, daß ihm manche für seine Gott-ist-tot-Hypothese eifrig applaudierten. Dieser Applaus war in erster Linie ein Zeugnis für Stolz und Hochmut, nicht für wissenschaftliche Größe.
Der dritte Hawking, von dem die Rede sein soll, war der Mann, dem 1963 eine schreckliche, degenerative Motoneuron-Krankheit diagnostiziert wurde. Manche identifizierten sie als Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), andere nahmen wegen ihrer langen Dauer vielmehr eine Progressiven Muskelatrophie (PMA) an. Hawking verfiel immer mehr zu einem unförmigen Häufchen aus Knochen, Nerven und Fleisch. Sseit 1968 war er an den Rollstuhl gefesselt, ab 1980 gelähmt. 1985 verlor er durch eine Lungenentzündung, die ihn fast das Leben kostete, die Fähigkeit, zu sprechen. Für die Kommunikation benützte er einen Sprachcomputer, womit er es sogar in ein Lied der Musikgruppe Pink Floyd brachte.
Einer wie er, mit solchen Gebrechen, sollte nach der verbreiteten Logik der Welt, in der wir leben, nicht einmal geboren werden. Dabei galt er im vergangenen halben Jahrhundert als einer der klügsten Köpfe. Nachdem man ihm seine Krankheit diagnostiziert hatte, sollte einer wie er nach der verbreiteten Logik der Welt, in der wir leben, seinem Leben ein Ende setzen. Abtreibung und Euthanasie sind die erklärten Feinde eines Menschen wie Stephen Hawking. 1963 hatte man ihm noch höchstens zwei Jahre gegeben. Er lebte länger, viel länger, und er hat sich nicht aufgegeben. Hätte er sich euthanasieren lassen, wie man heute Seinesgleichen ins Ohr säuselt, hätte die Welt nie von seinem Genie erfahren, das sie jahrzehntelang bejubelte. Um genau zu sein liegt darin auch Hawkings ganzes Drama: mit seinem Genie, wenn er sich außerhalb seines engeren Fachbereichs an Menschen wandte, selten das Richtige unterstützt zu haben. So unterstützte er Kampagnen zur Legalisierung der Euthanasie, wählte selbst diesen Weg aber nicht.
2014 erschien ein Kinofilm über sein Leben. Regie führte James Marsh. Der Titel lautete natürlich: „Die Theorie von Allem“. Er stützt sich auf die Biographie Travelling to Infinity: My Life With Stephen, die seine Ex-Frau Jane Wilde, die Mutter seiner drei Kinder geschrieben hatte und 2007 in Buchform erschienen war. Stephen und Jane hatten 1965 geheiratet, als ihm bereits seine unheilbare Krankheit diagnostiziert worden war. Das war mehr oder weniger um die Zeit, als er laut Diagnose sterben hätte müssen. Sie ließen sich 1990 scheiden und haben beide wieder geheiratet. 2006 ließ er sich auch von seiner zweiten Frau scheiden.
Der Film zeigt die Geschichte eines Mannes und eines Wissenschaftlers, der nicht aufgibt. Im Film erzählt er auch, wie ihn 1985, als ihn eine Lungenentzündung zu töten schien, und die Ärzte schon das Beatmungsgerät abschalten wollten, das ihn am Leben erhielt, seine Frau Jane am Leben erhielt. Ihr hat die Welt für das impertinente Genie Hawkings zu danken. Manchmal können einen auch Ex-Frauen retten. Nach der Scheidung von seiner zweiten Frau, intensivierte sich wieder der Kontakt zu seiner ersten Frau.
Zwischen seiner „Theorie von Allem“ und seinem Hunger nach Leben, wurde Hawking, trotz seiner Ablehnung Gottes zu einem indirekten Zeugen für das Leben, und letztlich sogar, wenn auch widerspenstig, für Gott, ohne den er offenbar nicht sein konnte, sondern ihn bestreiten und bekämpfen und durch einen Doppelgänger ersetzen mußte.
*Marco Respinti, Senior Fellow des Russell Kirk Center, Michigan (USA), Vertreter des anglo-amerikanischen, konservativen Denkens, Publizist, Studium der Philosophie und der Geschichte an der Katholischen Universität Sacro Cuore in Mailand, Autor zahlreicher Bücher darunter „Heidentum und Christentum bei Tolkien. Die beiden Thesen im Vergleich“ (Paganesimo e cristianesimo in Tolkien. Le due tesi a confronto, 2003); „Darwin vor Gericht“ (Processo a Darwin, 2007).
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Vatican News (Screenshot)
Gute Analyse.
Er (Stephen Hawking)schaffte es nicht,
über das von Einstein den Menschen verordnete Dogma
des Lichtgeschwindigkeitsgrenzen-Gefängnisses hinauszudenken.
Einstein hat die Wissenschaftler und die Menschheit
in sein Lichtgeschwindigkeitsgrenze-Raumzeitgefängnis eingesperrt und
zeigt allen daraufhin die herausgestreckte Zunge und bezeichnet interessanterweise
quantenphysikalische Vorgänge
die nicht in sein System zu passen scheinen,
als ihm scheinbar gegen sein Weltbild gehende,
in der scheinbaren Außerraumzeitbezugwirkung gotteswirkungverwandte,
“spukhafte Fernwirkungen“.
Wie sehr er und seine Kollegen,
selbst in diesem wissenschaftlich notwendigen Gefängnis
des verifizierbaren Bereiches gefangen sind,
zeigt die in “Bild der Wissenschaft“ 04/2017 Seite 41 ff. beschriebenen Diskussionen
zwischen Albert Einstein und Willem de Sitter.
Wobei im gleichen Heft auf Seite 26
eine Abhandlung über Jacques Monod zu finden ist,
aus der hervorgeht,
wie sehr die derzeitige Grundstimmung im naturwissenschaftliche Bereich gegen die Glaubenseinstellung der 14-jährige Laetitia Jennißen gerichtet ist,
wenn da steht,
„ … die Menschheit …. Versucht noch, Wertsysteme zu praktizieren und zu lehren, die schon an der Wurzel durch … diese Wissenschaft zerstört sind.
Der Mensch muss seine radikale Fremdheit erkennen,
denn er weiß endlich,
dass er in der teilnahmslosen Unermesslichkeit
des Universums
allein ist,
aus dem er zufällig hervortrat und
das für seine Musik taub ist und
gleichgültig
gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Verbrechen.“
Mit dem in der heutigen Physik häufig gebrauchten Begriff „Quantenverschränkung“,
wäre für Hawkins,
eine ihm geläufige Erklärungskrücke vorhanden gewesen,
weil der Begriff „Verschränkung“,
für ihn vielleicht ein tauglicher Erläuterungsversuch
dafür gewesen wäre,
was röm. katholische Menschen da machen,
wenn sie beten zu Gott oder die Muttergottes
und die Nothelfer
oder andere Heilige
um Fürbitte bitten.
Hier wäre an einen der bedeutendsten Astrophysiker des 20.Jhd. zu erinnern: den Belgier und katholischen Priester Georges Lemaître (1894 – 1966), der aus Einsteins Gleichungen die Expansion des Weltalls und dessen Hervorgehen aus einem „Urknall“ ableitete und damit die Wissenschaft der Kosmologie begründete.
Als Papst Pius XII. die Urknall-Theorie als Beweis für die katholische Schöpfungslehre missbrauchen wollte, wehrte sich Lemaître entschieden: „Solch eine Theorie bleibt komplett außerhalb irgendwelcher metaphysischen oder religiösen Fragestellungen“, schrieb er, „sie lässt dem Materialisten die Möglichkeit, jede überirdische Existenz abzustreiten.“
Link: http://www.spiegel.de/einestages/forscher-georges-lemaitre-a-947555.html
Ohne nachträglich Stephen Hawkings Andenken beschädigen zu wollen, kann man ihm doch nicht den Vorwurf ersparen, dass er zu Lebzeiten mit der sorgfältig kultivierten – aber für den Nichtfachmann nicht kritisch nachprüfbaren – Attitüde eines angeblich überragenden Wissenschaftlers auf dem Gebiet der Astrophysik unzählige Menschen mit seinem offen zur Schau getragenen Atheismus negativ beeinflusst und vom Gottesglauben abgehalten hat.
Das ist eine Verführung zum Schlechten, die in der Bibel sowohl im AT als auch im NT vom Herrn persönlich scharf verurteilt wird.
Nun ja, die Bibel selbst scheint Hawking als ein Buch voller Lügenmärchen angesehen zu haben und von ihren Aussagen dürfte er ziemlich unbeeindruckt gewesen sein.
Was mich nur wundert ist, dass ihn nicht jüngere wissenschaftliche Erkenntnisse in seiner geistigen Hybris erschüttern konnten:
Z.B. die auch objektiv belegten Erlebnisse unzähliger Menschen mit einer sog. Nahtoderfahrung, die ja offensichtlich gegen das Gehirn als einem natürlichen Biocomputer und für die nachtodliche Weiterexistenz eines menschlichen Bewusstseins – sprich: einer Seele ‑sprechen.
Oder auf seinem eigenen Gebiet der Astrophysik die offensichtliche Existenz sowohl einer sog. „dunklen Materie“ als auch einer „dunklen Energie“, über die wir – einschl. St. Hawking selbst – bislang kaum etwas wissen noch aussagen können, obwohl beide den weitaus größten Teil des Universums ausmachen.
Das gebe ich als ein selbst studierter und graduierter Naturwissenschaftler (allerdings auf einem gänzlich anderen Gebiet als der Astrophysik) kritisch zu bedenken.
Berührungsflächen ergeben sich
im Bereich Erklärung der Entstehung unseres Universums
und von uns Menschen
(wie das Wasser auf die Erde kam sind die Naturwissenschaftler noch nicht ganz einer Meinung, dass wir aus dem Stoff dieser Erde sind, der Sternenstaub ist, darüber sind sie einig).
Keine Berührungsflächen ergeben sich
im Bereich Gottesverständnis der röm. kath. Kirche
und „Ewiges Leben“ von Menschen
nach dem Glauben röm. katholischer Christen
unter Bezug auf Markus 12,25.
Gott ist nämlich nach röm. kath. Glauben
Schöpfer und nicht Teil der Schöpfung,
mit Ausnahme von Jesus Christus
als Vorbild und Zeugnis Gottes
und von Ewigkeit zu Ewigkeit
bedeutet Allgegenwärtigkeit
und nicht zwangsweise,
aus naturwissenschaftlicher Falsifizierbarkeitsnotwendigkeit,
eingesperrt sein in das Raum-Zeit-Kontinuum
des Lichtgeschwindigkeitsgrenzen-Gefängnis
von Albert Einstein und Stephen Hawking
das kein Jenseits kennen darf.
Typisches naturwissenschaftliches Beispiel:
Das astrophysikalische Wissenschaftsgebäude ist
streng nach Wirkungsgrenzen aufgebaut,
was dazu führt,
dass als Gegenwart
das mit Blick in die Vergangenheit
jetzt sichtbare und messbare gilt
und Allgegenwärtigkeit,
als hinsichtlich Gravitation und Elektromagnetismus überwiegend gegenwärtig nicht wirksame und messbare Bereiche enthaltend,
als unnütz gilt.
Beispiel:
Sie wissen nicht aus welchem Sonnensystem
der interstellare Asteroid kommt,
der im Herbst
aus einem optimalen Einflugwinkel von oben
(ohne Behinderung durch unser Planetensystem)
unsere Sonne umrundete und
wieder auf ähnlichem Weg
in den interstellaren Raum zurückkehrte,
weil sie es als unnütz finden,
wissen zu wollen,
welches Sternensystem sich zu gegebenen Zeitpunkt
auf der Flugrichtung des Asteroiden befand,
weil dies derzeit keinen wissenschaftlich messbaren Einfluss für die Wissenschaft hat.
„Where did it come from?
1I/2017 U1’s trajectory indicates it came from the general direction of the constellation Lyra. At the speed it was going, it must have taken at least a few hundred thousand years since it was near even the nearest star in that direction, and it may well have been traveling much longer than that. Scientists don’t know the motions of the stars well enough to say where they were located that long ago. We simply don’t know which star system this object came from.“
https://www.nasa.gov/feature/jpl/small-asteroid-or-comet-visits-from-beyond-the-solar-system
Als für die naturwissenschaftliche Messbarkeit für ihre Zwecke gültige Grenze gilt für Naturwissenschaftler als unbestrittene Grenze die Lichtgeschwindigkeit, die sie auch als Gravitationswirksamkeitsgrenze außer Streit stellen.
Was Urknall, dunkle Materie und dunkle Energie betrifft, sind die Meinungen und Erklärungen der Naturwissenschaftler noch mehr oder weniger nicht ganz einheitlich.
Das sind aber alles Diesseitsfragen.
Jenseitsfragen sind für die Naturwissenschaftler, insbesondere Astrophysiker,
naturwissenschaftlich völlig irrelevant.
Außerdem müssen die Naturwissenschaftler
ihre Diesseitsvorstellungen
noch dazu ständig korrigieren,
auch unser Sonnensystem betreffend,
nicht nur weit draussen
in unserer Galaxy
oder gar in unserem Universum.
Wurde vor einem Jahr noch unterrichtet,
dass die Heliosphäre tropfenförmig,
wie mit einem Kometenschweif wäre,
stellt sich jetzt heraus,
dass sie logischerweise,
auf Grund des Drucks des umgebenden Mediums,
kugelförmig ist.
siehe:
New data from NASA’s Cassini mission, combined with measurements from the two Voyager spacecraft and NASA’s Interstellar Boundary Explorer, or IBEX, suggests that our sun and planets are surrounded by a giant, rounded system of magnetic field from the sun — calling into question the alternate view of the solar magnetic fields trailing behind the sun in the shape of a long comet tail.
The sun releases a constant outflow of magnetic solar material — called the solar wind — that fills the inner solar system, reaching far past the orbit of Neptune. This solar wind creates a bubble, some 23 billion miles across, called the heliosphere. Our entire solar system, including the heliosphere, moves through interstellar space. The prevalent picture of the heliosphere was one of comet-shaped structure, with a rounded head and an extended tail. But new data covering an entire 11-year solar activity cycle show that may not be the case: the heliosphere may be rounded on both ends, making its shape almost spherical. A paper on these results was published in Nature Astronomy on April 24, 2017.
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/nasa-s-cassini-voyager-missions-suggest-new-picture-of-sun-s-interaction-with-galaxy
Also betet auch weiterhin und bleibt in Verbindung,
denn ihr seid nicht Gefangene des Diesseits.
Erinnert sei an den Film „Der privilegierte Planet“ (Titel der engl. bzw. amerikanischen (Original-)Fassung ist wörtlich „The privileged planet“). Der angegebene Film kann über dreilindenfilm.de bestellt werden.
Es kommt oft vor, dass Menschen mit schweren Schicksalen sich aufgrunddessen entweder Gott zuwenden oder eben ihn verneinen, wie Hawking es tat.
Und es kommt auch oft vor, dass Prominente mit schweren Schicksalen wie Hawking, hauptsächlich wegen ihres schweren Schicksals und wegen der verbreiteten humanistischen Weltsicht in ihren Meinungen besonders ernst genommen und öffentlich geehrt werden.
Eine Denkweise, die sich auf Äußerlichkeiten stützt und etwas an Papst Franziskus erinnert, dessen Image allzu sehr von öffentlichen Gesten und linkspopulistischen politischen Aussagen geprägt ist.
Ich möchte an das Zitat des heiligen Apostels Paulus erinnern, die Weisheit der Welt ist Torheit vor Gott(vgl. 1 Korinther 1, 10–31).
Und ich wüsste nicht, welches Beispiel hierfür passender wäre, als das von Stephen Hawking, auch wenn wir nicht sicher wissen, wohin sein Weg gegangen ist nach seinem Ableben.