Liebe Brüder und Schwestern,
in der Katechesenreihe über die heilige Messe wollen wir heute den Bußakt betrachten. Im Bewusstsein, dass wir alle Sünder sind, bekennen wir vor Gott und vor der Gemeinde unsere Schuld, um mit reinem Herzen und würdig die heiligen Geheimnisse zu feiern.
In der Stille hören wir auf die Stimme unseres Gewissens und erkennen, dass unsere Gedanken, Worte und Werke wie auch unsere Unterlassungen oft nicht dem Geist des Evangeliums entsprechen. Gerade das Bekenntnis unserer Unterlassungssünden weist darauf hin, dass es nicht nur darum geht, nichts Böses zu tun, sondern Zeugnis zu geben durch unsere guten Werke. Das Schuldbekenntnis macht zudem deutlich, dass die Sünde nicht nur von Gott trennt, sondern auch die Gemeinschaft der Glaubenden entzweit. Die Anrufung der Engel und der Heiligen zeigt uns, dass wir in unserem Mühen auf ihre Fürbitte und Hilfe vertrauen dürfen. Der Bußakt schließt mit der Vergebungsbitte des Priesters, die jedoch nicht die Wirkung des Bußsakraments besitzt und nicht damit verwechselt werden darf. Denn zur Vergebung der schweren Sünden ist immer die sakramentale Beichte und Lossprechung nötig.
Herzlich heiße ich die Pilger deutscher Sprache willkommen. Viele Gestalten der Heiligen Schrift und die Heiligen sind uns darin ein Vorbild, unsere Schwächen zu erkennen sowie den Mut zu haben, unsere Sünden zu bekennen und uns der Vergebung und der Barmherzigkeit Gottes zu öffnen. Der Herr begleite uns in diesem neuen Jahr mit seiner Gnade und seinem Segen und schenke uns seinen Frieden. Ein gutes neues Jahr!