Liebe Brüder und Schwestern,
die sonntägliche Eucharistiefeier steht im Mittelpunkt des Lebens der Kirche. Wir Christen gehen am Sonntag zur Messe, um das Wort des Herrn zu hören, uns von seinem Tisch zu speisen und so Kirche zu werden, d.h. sein mystischer Leib. Von Anfang an versammelten sich die Jünger Jesu am Sonntag, dem Tag, an dem Christus von den Toten erstanden ist.
Der Sonntag ist das wöchentliche Osterfest und heilig durch die Gegenwart des Herrn in der Eucharistie. Die Messe also macht den Sonntag zum Sonntag! Er ist der Ur-Feiertag, Tag der Freude und Muße, der uns aus der Mühe und Sorge des Alltags herausnimmt. Es ist notwendig, dieses Bewusstsein in unserer säkularisierten Gesellschaft neu zu stärken, um die Bedeutung des Festes, der Freude, der Solidarität und der Erholung wiederzugewinnen. Die Eucharistie ist schließlich eine Vorausnahme des Sonntags ohne Untergang, des ewigen Lebens beim Herrn. Was können wir auf die Frage antworten: „Warum soll ich am Sonntag zur Messe gehen?“ Es ist nicht bloß eine Vorschrift der Kirche in Erfüllung des dritten Gebots „Du sollst den Tag des Herrn heiligen“. Die Sonntagsmesse ist für uns Begegnung mit dem Herrn und unerschöpfliche Quelle, um mit seiner Gnade das Evangelium zu leben und so glaubwürdige Zeugen seiner Liebe zu sein.
Mit Freude heiße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache willkommen. Besonders grüße ich die Delegation des Landes Oberösterreich zusammen mit den Pilgern der Diözese Linz in Begleitung von Bischof Manfred Scheuer und danke für das Friedenslicht aus Bethlehem. Bei jeder heiligen Messe bitten wir um den Frieden des Herrn, den die Welt so sehr braucht. Allen wünsche ich einen gesegneten Advent.