(Rom) Existieren in der Kirche Proskriptionslisten mit den Namen von „Konservativen“ und „Traditionalisten“? Ja, sagt der Vatikanist Marco Tosatti, der am Pfingstmontag über Widersprüche zwischen den Worten und den Taten von Papst Franziskus nachdachte.
Dabei sinnierte er darüber, nach welchem Muster Franziskus bestimmten Metropoliten, die sich durch „ein heiligmäßiges Leben auszeichnen“ und obwohl hochverdient, die Kardinalswürde verweigert und bestimmte Bischöfe, Priester, Laien und Gemeinschaften wiederholt und nach Strich und Faden abkanzelt. Er dachte darüber nach, daß derselbe Papst andere, die „immer und allein“ einer bestimmten Richtung angehören, in Ämter beruft, zu Bischöfen ernennt und mit der Kardinalswürde belohnt. Er dachte darüber nach, daß Franziskus ganze Orden, die sich durch missionarischen Eifer, Frömmigkeit, Disziplin, Korrektheit in der Verwaltung und blühende Werke auszeichnen, ja ganze Bischofskonferenzen bestraft und benachteiligt, weil sie als zu traditionsverbunden gelten.
„Bestimmte Kardinäle und Bischöfe von Beratungen ausschließen“
Der Vatikanist ging in seinen Überlegungen aber noch weiter:
„Andere erhaltene Informationen sind vertraulich, aber ich fühle mich, sie mitteilen zu können. Dazu gehört die Empfehlung auf Weltebene, es zu vermeiden, in die Dreiervorschläge für die Bischofsernennungen Kandidaten aus einigen bestimmten kirchlichen Realitäten aufzunehmen, die als konservativ eingestuft werden. Oder sogar, im Falle einiger großer Bischofskonferenzen, die Schaffung einer Art von Proskriptionslisten, die natürlich nicht zu veröffentlichen sind, um von Konsultationen, Versammlungen usw. eine Reihe von Kardinälen und Bischöfen auszuschließen; und rigoros eventuelle, von ihnen vorgeschlagene Kandidaten für ein Bischofsamt einzukassieren.“
Neues Sodalitium Pianum unter modernistischen Vorzeichen?
Die traditionsverbundene Seite Messa in Latino schrieb heute dazu:
„Die Quellen von Messa in Latino berichten noch weit Schlimmeres: Sie berichten uns von einem organisierten Netzwerk, das sich in jeder Diözese bildet, um Gute (Modernisten …) und Schlechte (Rechtgläubige…) zu ‚katalogisieren‘, sowohl was Bischofsernennungen als auch Ernennungen für die Diözesankurie und bestimmte Pfarreien anbelangt. Zudem würden auf diese Weise auch Orden und religiöse Gruppen kontrolliert. Eine Art von offiziösem Sodalitium Pianum, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Die von Msgr. Umberto Benigni 1907 zur Zeit des hl. Pius X. gegründete Organisation stand – vor allem in ihrer Frühphase – im Dienst der Wahrheit und der Rechtgläubigkeit. Dieses neue Netzwerk wäre eine modernistische Imitation, um jene zu treffen, die in liturgischer, doktrinärer, pastoraler und disziplinärer Hinsicht mit dem neuen Kurs nicht einverstanden sind. Letztlich scheint, daß diese völlig offiziöse Organisation ihre geheimen Vorschläge und Denunziationen dem innersten Zirkel von Santa Marta und Umgebung überbringt. Wir würden in dieser Sache gerne widerlegt werden.
Mala tempora currunt.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Das Zeichen, welches die beiden Herren auf dem Foto mit ihren Fingern geben, kenne ich nur als sogenannten Satansgruß und ist unter Anhängern von Rockbands Kult. Gibt es zu diesem Bild noch eine andere Erklärung?
Satansgruß / gehörnter Gruß ist mit angelegtem Daumen (nur Zeigefinger und kleiner Finger werden gestreckt). Im Bild aber sind die Daumen eindeutig abgespreizt. M.W. ist das Gebärdensprache für „I love you“ / „ich liebe Dich“ – allerdings weiß ich nicht, ob nur in ASL (American Sign Language) oder international gängig. Ob es noch eine weitere Bedeutung gibt, weiß ich nicht.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Ich finde das Kreuzzeichen ausreichend und angebracht.
Gegen Mano Cornuta und alles was mit Mano Cornuta verwechselt werden kann, habe ich eine Aversion.
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/truegerische-gesten-mit-dem-gereckten-daumen-direkt-in-teufels-kueche-a-418229.html
In jedem Fall vermeiden sollten Touristen in Spanien gegenüber Männern die „Hörnergeste“, bei der Daumen, Zeigefinger und kleiner Finger von der Faust abgespreizt werden. Damit bezichtigt man sein Gegenüber als betrogenen („gehörnten“) Ehemann.
http://www.fr.de/leben/reise/mehrdeutige-gesten-welche-handzeichen-sie-im-ausland-besser-nicht-machen-a-318724
In den USA könnte diese Geste mit einem Ausdruck aus der Gebärdensprache verwechselt werden. Dort bedeutet die Kombination aus ausgestrecktem Zeigefinger und kleinem Finger sowie abgespreizten Daumen „I love you“ (ILY). Italiener hingegen verhöhnen mit der „mano cornuta“ (gehörnte Hand) betrogene Ehemänner und ‑frauen.
Das Vorgehen gegen die Modernisten war auch nicht immer vorbildlich und korrekt, eben gerade, wenn man an das Spitzeltum des Sodalitium Pianum. Bergoglio würde ich ein solches Sodalitium Franciscanum durchaus zutrauen. Was man aber bei ihm kritisiert, kann man beim hl. Pius X. nicht undifferenziert loben.
Nicht umsonst brachte das Pontifikat Benedikts XV. damals eine Entspannung, was richtig und sachgerecht war!
Dann erklaere ich mich offentlich als sehr konservativ,und ich bin stolz darauf. Jeder darf das wissen.
Ein Beispiel aus einer ungenannten deutschen Universitätsstadt gefällig? Dort wird seit Jahr und Tag immer wieder mal „nachgeschaut“, wer in die „alte Messe“ geht. Studenten der theol. Fakultät werden dann über entsprechende Kanäle „gemeldet“.
Ein emeritierter Dompfarrer und Domkapitular in einem deutschen Bistum erklärte in einer Kirche, die von frommen Priestern betreut wird: „Lasst Euch nicht unterkriegen- ihr werdet bald die einzigen sein, die in diesem Bistum noch katholisch sind“. Anmerkung: in dieser Kirche wird der novus ordo gefeiert und auch ansonsten ist nichts extrem, sondern eher gediegen. Dennoch wird von Spitzeln und Denunzianten die Liturgie peinlich überwacht.