(Vatikan) Das Wappen von Papst Franziskus wurde korrigiert. Der umstrittene fünfzackige Stern wurde durch einen achtzackigen Stern ersetzt. Das Bischofs- und Kardinalswappen zeigte auf blauem Schild das Siegel des Jesuitenordens und darunter eine silberne Nardenblüte und einen silbernen fünfzackigen Stern. Die erste vom Vatikan veröffentlichte Fassung des Papstwappens zeigte neben den päpstlichen Insignien zunächst nur eine Korrektur: Stern und Nardenblüte wurden nicht mehr in Silber, sondern in Gold dargestellt, wohl um einer heraldischen Grundregel Rechnung zu tragen. Der fünfzackige Stern sorgte für einige Diskussionen und auch Irritationen, Katholisches berichtete ausführlich.
Der Stern im Wappen des neuen Papstes stellt Maria dar. Der marianische Stern wird traditionell achtzackig oder achtstrahlig dargestellt. In den vergangenen 250 Jahren wurde der fünfzackige Stern zunehmend zunächst von Freimaurern, dann auch von Kommunisten und Anarchisten als Symbol besetzt. Der freimaurerische und kommunistische Fünfzack stellt den sich selbst genügenden Menschen dar (Beine, Arme, Kopf), der keinen Gott braucht.
Ein fünfzackiger Stern in einem Papstwappen führte in der katholischen Kirche, nicht zuletzt auch im Vatikan zu einigen Irritationen. Für die katholische Kirche sind Symbole von größter Bedeutung. Schließlich sah man im Vatikan die Notwendigkeit korrigierend einzuschreiten, um eventuelle Zweifel auszuräumen.
Der Vatikan veröffentlichte inzwischen ein neues, korrigiertes Wappen von Papst Franziskus. Eine Entscheidung, die nur mit Zustimmung des neuen Papstes erfolgen konnte. Das päpstliche Wappen weist nun einen achtzackigen und damit die klassische Form eines Sterns auf, der die allerseligste, allreine Jungfrau und Gottesmutter Maria darstellt. Zudem sollen die acht Strahlen des Sterns die Seligpreisungen darstellen, wie der Vatikan mitteilte. Durch die Korrektur wurden auf opportune Weise alle Spekulationen und Interpretationen des Papstwappens aus der Welt geschafft. Symbole haben einen zentralen Wesensgehalt gerade und vor allem für die katholische Kirche. Auch die Nardenblüte, die im Bischofswappen für europäische Augen mehr einer Weintraube glich, wurde nun eindeutiger dargestellt.
Das Wappen von Papst Franziskus weist auch erstmals einen Wappenspruch auf, den bereits Jorge Mario Bergoglio in seinem Bischofs- und Kardinalswappen führte.
Papst Johannes Paul I. bleibt damit die Ausnahme unter allen Päpsten. Sein Wappen machte eine mehrfache Wandlung durch. Zeigte das Bischofswappen noch drei achtzackige Sterne, das Patriarchen- und Kardinalswappen drei sechszackige, wies das Papstwappen plötzlich drei fünfzackige Sterne auf. Wie dieser Wandel zu einer so ungewöhnlichen Symbolik geschehen konnte, ist nicht ganz klar. Papst Luciani regiert nur 33 Tage.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: vatican.va