(Rom) Am vergangenen Sonntag, dem 24. April wurde von der Fokolarbewegung im Rahmen ihrer diesjährigen Mariapoli der Earth Day, der „Tag der Erde“ begangen. Die Veranstaltung fand in Rom im Garten der berühmten Villa Borghese statt. Überraschungsgast war völlig unerwartet Papst Franziskus.
„Am Sonntagnachmittag trauten die über tausend Teilnehmer ihren Augen nicht, als plötzlich Papst Franziskus an ihnen vorbei fuhr“, heißt es auf der Internetseite der Fokolarbewegung.
Papst Franziskus zeigte sich nicht nur von seiner „ökologischen“ Seite. Er war vielmehr Ursache für erhebliche Irritationen unter den Gläubigen wegen eines Glaubens- und Religionsverständnisses, das „mehr globalistisch als katholisch scheint“, so Chiesa e postconcilio. Globalistisch meint eine Welteinheitsreligion.
„Jetzt bekommt ihr eine Hausaufgabe von mir“
Papst Franziskus als Überraschungsgast nahm auf der Bühne Platz und an einer Diskussionsrunde teil. Am Ende seiner spontanen Rede sagte das katholische Kirchenoberhaupt: „Und jetzt bekommt ihr noch eine Hausaufgabe von mir“. Er sprach von „vergeben“ und „aufbauen“, und sagte dann wörtlich:
„Das kommt wir in den Sinn. Wie kann man es machen? Ganz einfach: mit dem Bewußtsein, daß wir alle etwas gemeinsam haben. Wir sind alle menschlich. Und in unserer Menschlichkeit können wir uns gegenseitig annähern, um gemeinsam zu handeln … ‚Ich aber gehöre zu dieser Religion, oder zu jener anderen …‘. Das ist nicht wichtig! Machen wir weiter, alle zusammen zu arbeiten und uns gegenseitig zu respektieren, zu respektieren! Ich sehe dieses Wunder: Das Wunder einer Wüste, die zu einem Wald wird.“
Die kanadische Seite Vox Cantoris stellte dem Papst-Wort das Jesus-Wort im Matthäus-Evangelium, entgegen:
„Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,18–20).
„Das ist nicht das christliche Evangelium“
Aus dem Kontext geht hervor, daß es für Papst Franziskus „nicht wichtig“ ist, welcher Religion jemand angehört, und daher auch alle Religionen gleich gültig seien. Wichtig sei nur, daß man sich „respektiert“.
Franziskus ließ eine fiktive Figur sprechen, leitete davon jedoch seine Schlüsse und Empfehlungen ab. Seine Lösung („Wie kann man es machen?“) besteht darin, daß jeder die Religion praktizieren soll, die er will. Solange wir miteinander auskommen und uns „respektieren“, sei die Religion „nicht wichtig“.
„Das aber ist nicht das christliche Evangelium!“, so Vox Cantoris. Nichts von dieser päpstlichen Botschaft finde sich in der Heiligen Schrift. Jesus habe nirgends gesagt: „Hauptsache ihr kommt gut miteinander aus, vergeßt die Religion. Welcher Religion einer angehört, das ist doch völlig unwichtig.“
„Papst hat Christus zu verkünden, nicht politisch korrektes Verhalten beizubringen“
Meinen Nächsten zu „respektieren“, mit dem ich zusammenarbeiten muß, ist keine genuin christliche Botschaft, sondern gehöre zum Einmaleins einer zivilisierten Gesellschaft. „Der Stellvertreter Christi auf Erden aber hat Christus zu verkünden und nicht Staatsbürgerkundeunterricht zu erteilen und politisch korrektes Verhalten beizubringen.“
Der Earth Day wird seit 1990 als internationaler Aktionstag zur Sensibilisierung gegen Umweltverschmutzung begangen. Er steht in direktem Zusammenhang mit den UNO-Klimakonferenzen, deren jüngste im vergangenen Dezember in Paris stattfand. Der Earth Day wurde in Vorbereitung der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung von 1992 in Rio de Janeiro eingeführt. 2009 machte die UNO-Vollversammlung daraus den Internationalen Tag der Mutter Erde.
Papst Franziskus hatte bereits mehrfach einen globalistischen, statt katholischen Ansatz erkennen lassen, unter anderem mit dem ersten Video seiner „Gebetsmeinungen“ vom vergangen Januar. Darin wurden Christentum, Judentum, Islam und Buddhismus als gleichwertig dargestellt. Das Jesuskind war nur ein Ausdruck von Religion neben Buddhastatue, islamischer Gebetskette und jüdischer Menora.
Zweifel und Kritik gibt es auch an der Formulierung „Mutter Erde“. Kritiker sprechen von einem gnostischen oder sogar öko-religiösen Ansatz, einer eigenen Religion, die den Planeten zur Ersatzgottheit Gaia macht, deren Feind der Mensch sei.
Maria Voce, die Vorsitzende der Fokolarbewegung und Nachfolgerin der Gründerin Chiara Lubich zeigte sich sehr erfreut über den Papst-Besuch. In einem am Montag im Osservatore Romano erschienen Artikel schrieb sie, daß damit erstmals ein Papst an der Mariapoli teilgenommen hatte, in deren Rahmen die Veranstaltung zum Earth Day stattfand. Voce meinte: „Papst Franziskus besitzt die Gabe des Wortes.“ Auf seine umstrittene „Hausaufgabe“ ging sie nicht ein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vox Cantoris/Chiesa e postconcilio
Als Papst soll er doch Missionieren fuer seine eigene Religion.Das wuerde doch von ihm erwartet.
Man hätte mit der Herausgabe des neuen Gotteslobs warten sollen, bis auch das neue Glaubensbekenntnis fertiggestellt ist. Es wird nicht lange auf sich warten lassen und man wird uns zwingen zu beten:
.….
Ich glaube an das eine, profane und gemeinsame Haus der Mutter Erde,
den Eine-Welt-Fair-Trade-Laden,
die Verbrüderung aller Menschen und Außerirdischen im Bund der Welten,
Toleranz ohne Grenzen,
Beseitigung der Umweltverschmutzung,
Überwindung der Klimakatastrophen wie der Erderwärmung
und den Fortbestand aller biologischen Arten im oekologischen System.
Amen
So weit muss es kommen, wenn man vor lauter Bäumen den Wald sieht!
Gut Holz!
Besser:
…an das eine, profanierte, universale und illuminierte Haus der Erde..
Statt:
…an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.…
Die Religionszugehörigkeit „ist nicht wichtig. Hauptsache, man „respektiert sich“.
Verzweifelt versuche ich zu verstehen, was unser Papst mit diesen Worten gemeint haben könnte, aber ich finde keine Goldene Brücke, die die Aussage retten könnte. Vielleicht (d.h.: ganz sicher) gibt es klügere in diesem Forum, die jemandem, der papsttreu sein möchte, helfen können, diesen Satz zu verstehen.
Dem Vorsitzenden eines beliebigen Vereins, der sagt, sein Verein sei unwichtig, würde von seinen Mitgliedern der Rücktritt nahe gelegt, denn man möchte schon jemanden an der Spitze, der vom eigenen Verein überzeugt ist und das auch zum Ausdruck bringt. Bislang fällt mir nur die Abwandlung einer These eines deutschen Bankers ein:
Eine Religion schafft sich ab!
Ich vermute, dass der tiefere Grund für solche Aussagen des Papstes darin liegt, nirgends anecken zu wollen, also in einem extrem ausgeprägten Harmoniebedürfnis, das bereit ist, dafür auch die Wahrheit hinten anzustellen. Bedenkt man die wütenden, ja grauenhaften Reaktionen, die aus Teilen der muslimischen Welt auf die Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. emeritus folgten, dann darf man schon vermuten, dass Papst Franziskus eine Panik treibt, ihm könnte ähnliches wie Papst Benedikt widerfahren. Also lässt er überall und bei jeder Gelegenheit alles in der Schwebe. Dass diese Haltung mit dem Papstamt schwer vereinbar ist, sollte nicht weiter begründet werden müssen.
Lieber Suarez, ich grüße Sie!
Schon an anderer Stelle schrieb ich, dass ich mich freue, wieder hier zu sein.
Falls ich mal wieder von der Bildfläche verschwunden sein sollte, wird es vermutlich daran liegen, dass ich mich mit den Tücken der Technik des Anmeldens herumschlage.
Papst Franziskus macht auf mich einen sehr selbstbewussten Eindruck, so dass ich mit @Zarah der Meinung bin, dass er nicht ‑wie Sie vermuten- harmoniesüchtig ist. Sondern eher die Absicht hegt, sich mit der Welt gut zu stellen.
Ob Ihre oder unsere Vermutung oder eine andere zutrifft, können wir letztendlich nicht wissen.
Papst Benedikt sprach einmal von der notwendigen „Entweltlichung“ der Kirche.
Mein Eindruck ist, Papst Franziskus verweltlicht sie.
Ihm wird auch nicht verborgen geblieben sein, dass er in der Öffentlichkeit gut ankommt. Dies vielleicht insgeheim zu genießen, könnte zu einer großen Versuchung werden.
Juristen schmunzelten früher bei dem witzigen Ausdruck:
„…der verrückt gewordene Grenzstein“.
Hier dagegen wird es theologisch verrückt.
Und jemand ist dabei den Eckstein aus der Kirche zu verrücken.
Lieber Suarez
Papst Franziskus ist nicht harmoniesüchtig, dafür verbreitet er zu gerne Chaos, Verwirrung und Spaltung. Er verkörpert vielmehr den Grundsatz nach oben beten, nach unten treten. Franziskus will nicht bei den Mächtigen anecken, deshalb kuscht er unterwürfig vor der UNO, Obama, den Islam und den linksliberalen Politikern, die die Fäden in der EU ziehen. Auf traditionelle Katholiken und Gruppierungen haut er aber gerne mit Schmackes drauf und es ist ihm völlig wurscht, ob er ihre Gefühle verletzt, was sie über ihn denken und sagen.
Traditionelle Katholiken haben keine Macht von daher braucht ein Franziskus nicht auf demütig und unterwürfig zu machen, sondern kann nach Herzenslust verteilen und niedermachen. Im Grunde genommen ist der Papst feige und legt sich nur mit den entmachteten Gruppen an. Offenbar ist dem Papst Christus, das Christentum und die Kirche auch egal, sonst wäre ihm die Religionszugehörigkeit eben nicht egal, sondern wichtig.