Ein ungewöhnlicher Vorfall sorgt derzeit in der philippinischen Stadt Ormoc für Aufsehen: Der katholische Priester Libby Daños, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Augustiner-Barfüßer (OAD) und langjähriger Missionar in Asien, wurde vom öffentlichen priesterlichen Dienst suspendiert, nachdem er im Rahmen einer Zeremonie ein Freimaurersymbol gesegnet hatte.
Unwissenheit oder Unachtsamkeit?
Die Zeremonie, die von einer örtlichen Freimaurerloge Nr. 234 organisiert worden war, fand an einem öffentlichen Platz statt. Auf Einladung der Veranstalter segnete Pater Daños das freimaurerische Emblem, das am Eingang zur Stadt errichtet wurde und nichts anderes als Werbung für die Freimaurerloge von Ormoc ist.
Die Bezeichnung der Loge Nr. 234 von Ormoc zeigt an, daß es sich dabei in der Gründungschronologie um die 234. Loge der Großloge der Freimaurer auf den Philippinen handelt. Diese Großloge gehört der regulären Freimaurerei an und untersteht somit der Großloge von England.
Laut Angaben seines Ordens sei dem Priester in diesem Moment nicht bewußt gewesen, welche Symbolik das Objekt hat und wer die tatsächlichen Initiatoren der Veranstaltung waren – was sehr unglaubwürdig erscheint.

In einer späteren Stellungnahme zeigte sich Pater Daños tief betroffen und reumütig. Er kooperiere uneingeschränkt mit der eingeleiteten kanonischen Untersuchung, heißt es seitens der Augustiner-Barfüßer.
Offizielle Stellungnahme der Ordensleitung
Die Ordensleitung betonte, daß die Handlung – unabhängig von Absicht oder Wissen – klar im Widerspruch zur Lehre der katholischen Kirche über die Freimaurerei stehe. Die Kirche untersagt Katholiken seit jeher jede Form der Mitgliedschaft oder Unterstützung freimaurerischer Vereinigungen, da deren Prinzipien „unvereinbar mit der kirchlichen Lehre“ sind.
Zuletzt wurde dieses Verbot im November 2023 vom Dikasterium für die Glaubenslehre bekräftigt.
Maßnahmen und Ausblick
Die vorläufige Suspendierung von Pater Daños werde bis zum Abschluß der eingeleiteten Untersuchung aufrecht bleiben. Die Ordensleitung kündigte außerdem eine Überprüfung ihrer Ausbildungsprogramme an, um das Wissen ihrer Mitglieder zu vertiefen und ähnliche Vorfälle künftig zu vermeiden.
Gleichzeitig bat die Gemeinschaft um Verständnis und Gebet:
„Wir bedauern zutiefst die Enttäuschung und Verwirrung, die dieses Ereignis unter den Gläubigen ausgelöst haben könnte“, so die Ordensoberen der Augustiner-Barfüßer in ihrer Stellungnahme.
In Kommentaren, die im Umfeld konservativer Beobachter zirkulieren, findet die klare Maßnahme viel Applaus. Zugleich wird darauf hingewiesen, daß die kirchlichen Oberen nicht nur bei einem Freimaurersymbol mit Entschiedenheit reagieren sollten. In vielen Diözesen werden Homo-Paare gesegnet, also die Homo-Häresie unterstützt, was von den Bischöfen jedoch ungeahndet bleibt.
Die Augustiner-Barfüßer entstanden 1592 als Reformzweig der Augustiner-Eremiten (heute Augustinerorden, dem Papst Leo XIV. bis zu seiner Wahl angehörte) und wurden 1610 von Papst Paul V. kanonisch anerkannt. Der bekannteste Augustiner-Barfüßer im deutschen Sprachraum war der Prediger und geistliche Schriftsteller Pater Abraham a Sancta Clara, der aus dem oberschwäbischen Kreenheinstetten stammte und 1709 in Wien verstarb.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Facebook (Screenshots)
