Sandinisten nehmen Vorsitzenden der Bischofskonferenz fest und werfen ihn aus dem Land

Realer Sozialismus


Bischof Carlos Herrera am Sonntag, als er sich über laute Beschallung seiner Kathedrale durch die sandinistischen Machthaber beklagte, die eine würdige Meßzelebration unmöglich macht. Drei Tage später wurde er festgenommen und des Landes verwiesen.
Bischof Carlos Herrera am Sonntag, als er sich über laute Beschallung seiner Kathedrale durch die sandinistischen Machthaber beklagte, die eine würdige Meßzelebration unmöglich macht. Drei Tage später wurde er festgenommen und des Landes verwiesen.

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag beschwer­te sich der Bischof von Jino­te­ga und Vor­sit­zen­de der Nica­ra­gua­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Msgr. Car­los Enri­que Her­rera Gut­iérrez OFM, zu Beginn der Hei­li­gen Mes­se über Laut­spre­cher, die die ört­li­chen Behör­den, genau­er gesagt das Büro des Bür­ger­mei­sters, vor der Kathe­dra­le instal­liert hat­ten, um durch lau­te Beschal­lung eine wür­di­ge Zele­bra­ti­on der Mes­se zu ver­hin­dern. Bischof Her­rera, ein Fran­zis­ka­ner, bezeich­ne­te das Vor­ge­hen der san­di­ni­sti­schen Macht­ha­ber als „Sakri­leg“. Die­se Kri­tik kam Bischof Her­rera teu­er zu stehen.

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Das san­di­ni­sti­sche Regime warf den Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­renz kur­zer­hand aus dem Land. Gestern wur­de die Sper­rung der Face­book-Sei­te der Diö­ze­se bekannt. Heu­te wur­de der eigent­li­che Schlag der sozia­li­sti­schen Macht­ha­ber unter die Gür­tel­li­nie bestä­tigt: Msgr. Car­los Her­rera wur­de gestern von der Natio­nal­po­li­zei fest­ge­nom­men, nach­dem er in Mana­gua an einem Tref­fen der Reste der Nica­ra­gua­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz teil­ge­nom­men hatte. 

Die Bischofs­kon­fe­renz ist deut­lich dezi­miert, da meh­re­re Bischö­fe prä­ven­tiv oder zwangs­wei­se im Exil leben.

Das gilt seit heu­te auch für den Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­renz. Der 75 Jah­re alte Msgr. Her­rera wur­de nach sei­ner Fest­nah­me von der Poli­zei an die Lan­des­gren­ze gebracht und nach Gua­te­ma­la abge­scho­ben. Dort fand er vor­erst Auf­nah­me in einem Haus des Fran­zis­ka­ner­or­dens.

Nica­ra­gua unter­teilt sich in neun Diö­ze­sen, von denen nur mehr fünf über einen Bischof ver­fü­gen, der vor Ort ist und das Bis­tum lei­ten kann.

Die sozia­li­sti­sche Dik­ta­tur von Dani­el Orte­ga ist ent­schlos­sen, Tabu­la rasa zu machen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Face­book (Screen­shot)

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