
Halloween steht bevor, jenes karnevaleske, als Pseudo-Brauchtum camouflierte Konsum-Theater Made in USA. Und alle Jahre wieder will man die Bedenken jener nicht hören, die Kritik an diesem Fehlimport üben. Ja, Kinder haben ihre Freude daran, die kann man aber auch ganz anders und ohne Konsum-Interessen und finsteren Hintergrund wecken. Die eigentliche Kehrseite, den ambivalenten Umgang mit dem Dunklen und seinen Mächten und der impliziten Entwertung des Sakralen, will man nicht erkennen. Es sei ja „alles harmlos“. Ist dem aber so?
Zur Geschichte, Herkunft und den Hintergründen siehe: „Halloween – das Spiel mit dem Dämonischen“. Die Ängste des Menschen vor dem Unbekannten, dem Finsteren, der Gefahr, dem Bösen sind eine Urangst, die im natürlichen Rahmen auch gesund und überlebenswichtig ist. Alle Kulturen haben sich auf unterschiedliche Weise damit auseinandergesetzt und versucht, damit umzugehen. Die Befreiung durch das Seelenheil schenkt nur Jesus Christus. Das Ungesunde an Halloween ist, das Dunkle zu suchen, in seiner aus den USA reimportierten Konsum-Variante, völlig losgelöst von irgendeinem erkennbaren positiven Bezug. Wozu aber soll das gut sein, außer für die Kassen eines bestimmten Wirtschaftszweiges? Allein der Umstand, sich von der Werbung jener, die ein Gewinninteresse haben, fernsteuern zu lassen, sollte einen inneren Alarm auslösen.
Welchen Wert soll es haben, sich durch lächerlichen Klamauk, just bevor die Kirche aller Heiligen und aller Seelen gedenkt, mit billigem „Spaß“ darüber zu erheben? Auch der Hang im Menschen, sich zu verkleiden, wird durch Halloween bedient. Die Konsumtempel wissen eben, wie und welche Beweggründe sie anzusprechen haben. Es ist eine Art zweiter Karneval und zeigt in diesem Punkt ein ähnliches Phänomen wie die Gay Prides. Doch wie heißt es im Faust: Die Geister, die ich rief…, werden manche nicht mehr los, gerade jene, die in der neuheidnischen Zeit religiös im Niemandsland gefangen sind.
Die entsakralisierende Wirkung wird selten erkannt, obwohl sie bei Halloween allgegenwärtig ist. Warum diese Blindheit? Weil man Halloween ja nicht ernst nimmt, nichts ernst nehmen will, letztlich im Umkehrschluß auch das Heilige nicht. Da sitzt der Wurm drin und gräbt sich in die Köpfe der Kinder ein.
Ein eklatantes Beispiel der Entsakralisierung liefert in diesem Jahr die Restaurantkette Foster’s Hollywood. Sie nützt Halloween, wo man angeblich ganz aufgeklärt alles lustig zu finden hat, um Christus und das Christentum zu verhöhnen.
Für das Geister-Spektakel wurde eine eigene Dekoration entworfen, die in allen Restaurants der Kette zu sehen ist. Das Titelbild zeigt sie in Guadalajara in Spanien. Die Gestaltung ist das Ergebnis eines Dekorations-Wettbewerbs der Alsea-Gruppe, die Eigentümerin der Franchising-Restaurantmarke ist.
Es handle sich um „harmlose Ornamente“, heißt es, doch die Wirklichkeit zeigt etwas anderes. Wer Jesus Christus erkannt hat, würde nie eine solche Kreuzes-Parodie zur Schau stellen. Sie zeigt einen Geist, dem die Ablehnung der Glaubenswahrheit leicht fällt, weil sie ihm nichts bedeutet. Da diese Ablehnung öffentlich zur Schau gestellt wird, ist sie ein Propagandainstrument gegen den Glauben.
Foster’s Hollywood spottet des Wortes der Heiligen Schrift, in dem es heißt: „Er ist doch nicht der Gott der Toten, sondern der Gott der Lebenden“ (Mt 22,32). Die Franchising-Restaurantkette will das Dämonische zeigen, doch natürlich „wertfrei“, was letztlich bedeutet „wertlos“…
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Warum sollte die Kirche, statt über das verkommerzialisierte Halloween zu lamentieren, nicht an den ursprünglich katholischen Sinn dieses Festes erinneren, daß „Arme Seelen“ zu uns kommen mit der Bitte um Hilfe für sie. Daß sie leiden, daran erinnert die greußliche Maskerade, die Bitte um etwas Süßes an ihre Bitte um Hilfe.Der große Reichtum der Kirche diesbezüglich könnte da ins Gespräch gebracht werden: von dem Gebet zu Gunsten der Verstorbenen, über die erbetbaren Ablässe bis zu hl. Messen gelesen für die „Armen Seelen“ im Fegefeuer. Die Sorge um die Verstorbenen ist nun mal etwas sehr Wesentliches des christlichen Glaubens. Gerade die Realität des Fegefeuers und des Leidens in ihm, daran erinnert eben ursprünglich die Maskerade dieses Festes.
Gestern beim Einkauf war der Supermarkt überfüllt. Neu war, daß alle aufeinander Rücksicht nehmen. Das ist die Welt des Antichristen. Es wird sein wie zu den Zeiten von Noah, als bis zum verhängnisvollen Tag alle aßen und tranken.