Appell an Kardinal Sarah gegen Meßverbot für Gläubige

Das Coronavirus und seine Folgen


Papstaltar in der Lateranbasilika, der Haupt- und Mutterkirche aller Kirchen.
Papstaltar in der Lateranbasilika, der Haupt- und Mutterkirche aller Kirchen.

Mit einem Offe­nen Brief haben sich Gläu­bi­ge in Ita­li­en an Kar­di­nal Robert Sarah, den Prä­fek­ten der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung, gewandt. Sie ersu­chen ihn, gegen die Anord­nung der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ein­zu­grei­fen, die bis zum 3. April alle Mes­sen und reli­giö­sen Zere­mo­nien, auch Begräb­nis­se, unter­sagt hat. Das Schrei­ben wur­de von La Fede Quo­ti­dia­na veröffentlicht.

An Seine Eminenz Kardinal Robert Sarah

Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung

Anzei­ge

Lau­de­tur Jesus Christus

Hoch­wür­dig­ste Emi­nenz, wenn der der­zei­ti­ge Gesund­heits­not­stand im Zusam­men­hang mit dem Coro­na­vi­rus die Maß­nah­men staat­li­cher Insti­tu­tio­nen recht­fer­ti­gen mag, so gilt das aber nicht für die Unter­ord­nung der Kir­che unter die staat­li­che Auto­ri­tät, was die Aus­übung der Reli­gi­ons­frei­heit betrifft. Daher ist jede Ein­schrän­kung unrechtmäßig. 

Wenn schon, steht es der Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung zu, der Sie vor­ste­hen, durch Dekre­te even­tu­el­le Maß­nah­men zu ergrei­fen, an die sich Bischö­fe, Prie­ster und Gläu­bi­ge zu hal­ten haben, was die Aus­übung des Kul­tes betrifft, um gege­be­nen­falls auf die Coro­na­vi­rus-Epi­de­mie zu reagieren. 

In der Hoff­nung, daß Sie die gro­ßen Hei­li­gen der Kir­che wie den hei­li­gen Johan­nes Bos­co, den hei­li­gen Karl Bor­ro­mä­us und vie­le ande­re zum Vor­bild neh­men, die in Zei­ten der Epi­de­mie Pro­zes­sio­nen mit dem Aller­hei­lig­sten durch die Stra­ßen der Stadt durch­führ­ten, die Diö­ze­sen dem Schutz Unse­rer Lie­ben Frau, Mut­ter und Mit­erlö­se­rin anver­trau­ten und die Gläu­bi­gen auf­for­der­ten, alles ste­hen und lie­gen zu las­sen und die Kir­chen zu fül­len, um auf den Knien durch die Anbe­tung Got­tes im Gött­li­chen Opfer Jesu Chri­sti unse­res Herrn und ein­zi­gen Ret­ters um die nöti­ge Gna­de zu flehen. 

Heu­te über­las­sen zu vie­le Bischö­fe die Gläu­bi­gen den Wöl­fen, indem sie ihnen das Meß­op­fer und die Sakra­men­te ent­zie­hen oder, noch schlim­mer, sie im Namen eines unge­ord­ne­ten Gehor­sams gegen­über Obe­ren, die nicht in der Gemein­schaft mit Chri­stus ste­hen, zum Sakri­leg der Hand­kom­mu­ni­on zwingen.

In Wirk­lich­keit ver­weh­ren sie es auf die­se Wei­se Gott, das Wun­der zu voll­brin­gen, das gläu­bi­ge Volk der Ansteckungs­ge­fahr zu entreißen. 

„Und wegen ihres Unglau­bens wirk­te er dort nur weni­ge Wun­der“ (Mt 13, 58). 

Auch der hei­li­ge Papst Pius X. tadelt und ermahnt in sei­nem Gro­ßen Kate­chis­mus die untreu­en Hir­ten, die nicht ihrem Gött­li­chen Auf­trag fol­gen und nicht mehr die Kir­che ver­tre­ten, wie sie Jesus Chri­stus gegrün­det und gewollt hat.

In Gemein­schaft mit den Hei­li­gen aller Zei­ten, beson­ders der hei­li­gen Mär­ty­rer von Abitina, bit­ten wir Eure Emi­nenz um einen muti­gen Schritt des Glau­bens, damit Sie mit ent­schlos­se­ner Auto­ri­tät ein­grei­fen, um die­sen Greu­el der Ver­wü­stung im hei­li­gen Tem­pel Got­tes zu beenden.

Gemein­sam mit ihnen rufen wir laut:

Sine domi­ni­co non possumus.

Ohne Sonn­tags­mes­se kön­nen wir nicht sein.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons

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