Vor 50 Jahren starb der Marianistenpater Sylvester P. Juergens

Die Gläubigen in den Tempel der Römischen Liturgie eingeführt


The Daily Missal and Litugical Manual von P. Sylvester P. Juergens SM
The Daily Missal and Liturgical Manual von P. Sylvester P. Juergens SM

Von Cle­mens Vic­tor Oldendorf 

Anzei­ge

2019 ist ein Jahr, in dem für die katho­li­sche Kir­che vie­le Gol­de­ne Jubi­lä­en oder fünf­zig­ste Jah­res­ta­ge sich anein­an­der­rei­hen, die einen Bezug zur Lit­ur­gie­re­form Pauls VI. auf­wei­sen oder zur Ver­tei­di­gung der Tra­di­ti­on, an expo­nier­ter Stel­le gera­de ver­stan­den als Bewah­rung der lit­ur­gi­schen Überlieferung. 

Am 3. April 1969 pro­mul­gier­te Paul VI. sei­nen Novus Ordo Mis­sae, der in den mei­sten Län­dern am 30. Novem­ber, dem 1. Advents­sonn­tag des Jah­res 1969, in Kraft trat. Am 5. Juni, dem dama­li­gen Fron­leich­nams­fest, war die Kur­ze Kri­ti­sche Unter­su­chung die­ses neu­en Mess­ordo datiert, die die Kar­di­nä­le Otta­via­ni und Bac­ci Papst Paul VI. mit einem Begleit­schrei­ben vom 25. Sep­tem­ber 1969 übermittelten. 

Am 13. Okto­ber 1969 eröff­ne­te Erz­bi­schof Mar­cel Lefèb­v­re in Fri­bourg in der Schweiz sein Theo­lo­gen­kon­vikt, das sozu­sa­gen das Saat­korn war, aus dem wenig spä­ter das zar­te Pflänz­lein der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. her­vor­sprie­ßen sollte. 

Auf die­sen letz­ten Jah­res­tag hin hat die US-ame­ri­ka­ni­sche Ange­lus Press das Erschei­nen der ach­ten Auf­la­ge ihres latei­nisch-eng­li­schen Roman Catho­lic Dai­ly Mis­sal abge­stimmt, gleich­sam als Jubi­lä­ums­aus­ga­be nicht der Lit­ur­gie­re­form, son­dern der ersten, kon­kret datier­ba­ren Anfän­ge der Pius­bru­der­schaft.

Wenn man nun aber weiß, dass die­ses Dai­ly Mis­sal, man könn­te es eigent­lich auch Ange­lus Mis­sal nen­nen, auf dem Ide­al Mis­sal von 1962 basiert, das sich Pater Syl­ve­ster P. Juer­gens SM (1894–1969) ver­dankt, der von 1946 bis 1956 sogar Gene­ral­su­pe­ri­or der Maria­ni­sten gewe­sen ist, gibt es einen Anlass, einen Blick in die­ses ame­ri­ka­ni­sche Lai­en­mess­buch und auf das Leben des Prie­sters zu wer­fen, auf den sei­ne Grund­la­gen zurück­ge­hen. Am heu­ti­gen 21. Novem­ber 2019 jährt sich näm­lich zum fünf­zig­sten Male der Tag, an dem Pater Juer­gens in die Ewig­keit hin­über­ge­gan­gen ist. Gleich­sam eine Nove­ne ver­schon­te ihn davor, die ver­pflich­ten­de Ein­füh­rung des Novus Ordo Mis­sae mitzuerleben. 

Ein ehrwürdiges Marienfest 

Das Datum des 21. Novem­ber ist das Fest Mariä Opfe­rung. Die Ost­kir­che kennt es seit dem 8. Jahr­hun­dert. Seit 1472 wird es auch in der Römi­schen Kir­che began­gen. Es beruht auf der apo­kry­phen Legen­de, das klei­ne Mäd­chen Miri­am sei im Alter von drei Jah­ren von sei­nen hei­li­gen Eltern Joa­chim und Anna in den Jeru­sa­le­mer Tem­pel gebracht, Gott dar­ge­stellt und fort­an dort erzo­gen wor­den. Die Ora­ti­on über­trägt die­se Dar­stel­lung Mari­ens im jüdi­schen Tem­pel in einer Bit­te auf den Tem­pel des Him­mels. So wie es Gott gefal­len habe, dass Maria am heu­ti­gen Tage im Tem­pel dar­ge­stellt wor­den sei, so möge es ihm gefal­len, dass die­je­ni­gen, die die­ses Fest fei­ern, auf die Für­spra­che Mari­ens hin der­einst wür­dig befun­den wer­den, im Tem­pel Sei­ner Herr­lich­keit dar­ge­stellt zu wer­den. Für den Prie­ster einer betont maria­nisch ori­en­tier­ten Ordens­ge­mein­schaft, zu des­sen Lebens­werk es gehört, mit­tels eines Lai­en­mess­bu­ches, wie wir sehen wer­den, eigent­lich sogar meh­re­rer, die Gläu­bi­gen in den Tem­pel der Römi­schen Lit­ur­gie ein­ge­führt zu haben, ein von der Vor­se­hung wahr­lich pas­send gefüg­ter Todestag. 

Herkunft und familiärer Hintergrund 

Dubu­que ist eine Stadt von heu­te annä­hernd 60.000 Ein­woh­nern im Bun­des­staat Iowa, im Mitt­le­ren Westen der USA. Sie wur­de 1833 gegrün­det und erhielt 1837 unter ihrem heu­ti­gen Namen die Stadt­rech­te. Die­ser geht auf den ersten nicht­in­dia­ni­schen Sied­ler in der Gegend zurück, den Fran­zö­sisch­ka­na­di­er Juli­en Dubu­que (1762–1810), der sich 1785 als Pelz­händ­ler dort nie­der­ließ. Bis auf den heu­ti­gen Tag trägt das beste Hotel am Plat­ze sei­nen Namen: Juli­en Dubu­que Hotel.

Zeit­gleich mit der Erhe­bung zur Stadt wird das römisch-katho­li­sche Bis­tum Dubu­que gegrün­det, das seit 1883 den Rang einer Erz­diö­ze­se besitzt. Die katho­li­schen Gläu­bi­gen waren vor allem deutsch­stäm­mig oder aus Irland eingewandert. 

Vier­zig Immi­gran­ten­fa­mi­li­en deut­scher Katho­li­ken erhal­ten 1849 die Erlaub­nis, eine eige­ne Pfar­rei zu bil­den, die 1867 die Wei­he ihrer neu­errich­te­ten Kir­che Saint Mary’s bege­hen kann. Es ist gut mög­lich, dass der Groß­va­ter des spä­te­ren Pater Juer­gens zum Kreis die­ser vier­zig Fami­li­en gehört hat, denn Syl­ve­ster besucht die Ele­men­tar­schu­le und die High School, die von die­ser Pfar­rei unter­hal­ten wer­den, und als  sei­ne Mut­ter 1943 stirbt, wird ihr Requi­em in der Pfarr­kir­che Saint Mary’s gehalten. 

Zur geo­gra­phi­schen Lage der in der Regi­on auch als Key City bekann­ten Stadt, womit auf ihre Schlüs­sel­stel­lung für die urba­ne Besied­lung ange­spielt wird, ist zu ergän­zen, dass das am West­ufer des Mis­sis­sip­pi gele­ge­ne Dubu­que genau dort sich fin­det, wo die drei Bun­des­staa­ten Iowa, Illi­nois und Wis­con­sin in ihrem Grenz­ver­lauf anein­an­der­sto­ßen, also in der Regi­on, die lokal gern als Tri Sta­te Area bezeich­net wird. 

P. Sylvester P. Juergens Geburtsort Dubuque (Iowa). Die Marienkirche, seine Taufkirche, der Backsteinbau halblinks hinten.
Der Geburts­ort Dubu­que (Iowa). Die Mari­en­kir­che, sei­ne Tauf­kir­che, ist der Back­stein­bau halb­links hinten.

Die Vorfahren, Eltern und Geschwister 

Juer­gens‘ Groß­el­tern väter­li­cher­seits sind Wil­liam Juer­gens (um 1825–1902) und Maria Fal­le (1834–1907). Von bei­den ist als Geburts­ort nur Preu­ßen ange­ge­ben, sie bil­den die Ein­wan­de­rer­ge­nera­ti­on, wenn auch nicht fest­zu­stel­len ist, wann genau sie in die USA kamen. Es gibt Indi­zi­en, die dar­auf hin­wei­sen, dass die Ein­wan­de­rung aus dem König­reich Han­no­ver erfolgt ist, was der Anga­be der Her­kunft mit Preu­ßen nicht wider­spricht, da sie jeden­falls vor dem Jahr 1860 erfolgt sein muss, die Infor­ma­ti­on aber auf dem Zen­sus von 1880 beruht, bei dem man von den, mit den Preu­ßi­schen Anne­xio­nen von 1866 mitt­ler­wei­le geschaf­fe­nen Gebiets­ver­hält­nis­sen aus­ge­gan­gen sein wird. 

Am 10. März 1860 wird näm­lich der erste Sohn John Nicho­las Juer­gens (1860–1932) bereits in Dubu­que gebo­ren, die­ser hat noch drei Brü­der und drei Schwe­stern, der jüng­ste Bru­der Peter wird 1877 gebo­ren und ist somit ein Onkel und ver­mut­lich der Tauf­pa­te Syl­ve­sters, der wahr­schein­lich des­halb den Zweit­na­men Peter erhält. 

Am 30. Okto­ber 1890 hei­ra­tet John Nicho­las Juer­gens Maria Bre­de (1873–1943) aus dem unweit gele­ge­nen Sage­ville, die dort am 1. Sep­tem­ber 1873 gebo­ren ist. Der Ehe ent­stam­men ins­ge­samt elf Kin­der; Syl­ve­ster P. Juer­gens ist der männ­li­che Erst­ge­bo­re­ne, der am 27. März 1894 das Licht der Welt erblickt, er hat eine älte­re, 1892 gebo­re­ne, Schwe­ster sowie drei jün­ge­re Schwe­stern und sechs Brü­der, von denen der Nach­züg­ler Joseph erst 1920 gebo­ren wird. 

Sylvester in der Ordensgemeinschaft der Marianisten

Bereits im Alter von 13 Jah­ren beginnt Syl­ve­ster P. Juer­gens sein Postu­lat in der Gesell­schaft Mariä, die der im Jah­re 2000 selig­ge­spro­che­ne Prie­ster Guil­laume-Joseph Cha­mi­na­de (1761–1850) gegrün­det hat. Es gibt noch eine gleich­na­mi­ge, jedoch völ­lig unab­hän­gi­ge Gemein­schaft, die sogar das iden­ti­sche Ordens­akro­nym SM ver­wen­det. Bei­de wur­den von Anfang an bestän­dig ver­wech­selt, wenn man auch ver­sucht, die Unter­schei­dung zu erleich­tern, indem man die zwei­te Socie­tas Mariae als Mari­sten bezeich­net. Bei­de Gemein­schaf­ten ent­stan­den unter dem Ein­druck der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on. Die Maria­ni­sten reprä­sen­tie­ren die vor­re­vo­lu­tio­nä­re Gene­ra­ti­on, die die Revo­lu­ti­on durch­le­ben muss­te, die Mari­sten ste­hen für die nach­fol­gen­de Gene­ra­ti­on, die sich von Anfang an den neu­ge­schaf­fe­nen welt­an­schau­lich-poli­ti­schen Ver­hält­nis­sen gegen­über­sieht. Für bei­de haben die gesell­schaft­li­chen Umwäl­zun­gen etwas Apo­ka­lyp­ti­sches und sehen sie gera­de des­halb mit den Letz­ten Zei­ten ein spe­zi­fisch maria­ni­sches Zeit­al­ter ange­bro­chen. Eine Wahr­neh­mung, die eini­ge psy­cho­lo­gi­sche Gemein­sam­kei­ten auf­weist mit heu­ti­gen kon­ser­va­tiv und tra­di­tio­nell ori­en­tier­ten Katho­li­ken, die durch Ände­run­gen in Kir­che und Welt sich ver­un­si­chert fühlen. 

Cha­mi­na­de gehör­te zu den eid­ver­wei­gern­den fran­zö­si­schen Prie­stern und war ab 1797 für drei Jah­re gezwun­gen, ins spa­ni­sche Exil nach Sara­gos­sa zu gehen. Dort ent­stand sei­ne spe­zi­el­le Ver­eh­rung für Unse­re Lie­be Frau von der Säu­le, deren Fest am 12. Okto­ber von den Maria­ni­sten fest­lich began­gen wird. Im Gebet vor die­ser Gna­den­sta­tue emp­fing Cha­mi­na­de die Inspi­ra­ti­on zu sei­ner Ordens­grün­dung. In der Spi­ri­tua­li­tät steht für Cha­mi­na­de die Per­spek­ti­ve Per Fili­um ad Matrem im Vor­der­grund, also die Bezie­hung des Lieb­lings­jün­gers Johan­nes zu Maria, in die die­ser vom Kreuz her­ab von Jesus gestellt wird. Die Mari­sten beto­nen das umge­kehr­te Per Mari­am ad Iesum.

Die tat­säch­li­che Grün­dung der Maria­ni­sten erfolgt zunächst 1816 mit dem Schwe­stern­zweig, 1817 folgt der Zweig der Brü­der und Prie­ster. 1817 ent­ste­hen auch die Mari­sten, eine zusätz­li­che Quel­le der Ver­wechs­lungs­ge­fahr. Erst in den 1830er Jah­ren gibt es einen brief­li­chen Kon­takt Cha­mi­na­des mit den Mari­sten. Dar­an, bei­de Grün­dun­gen zu einer zu ver­schmel­zen, wird aber nie gedacht. Bei­de Sei­ten neh­men das jewei­li­ge Grün­dungs­cha­ris­ma als von­ein­an­der zu ver­schie­den und eigen­stän­dig wahr. 

Ordens- und Priesterausbildung 

Nach dem Novi­zi­at in den Jah­ren 1910 und 1911 legt Syl­ve­ster P. Juer­gens die ersten Gelüb­de am 17. Sep­tem­ber 1911, dem Fest der Stig­ma­tisa­ti­on des hei­li­gen Fran­zis­kus von Assi­si, ab. Es folgt das Scho­la­stikat bis 1913. Am Fest des hei­li­gen Domi­ni­kus, dem die Got­tes­mut­ter nach from­mer Über­lie­fe­rung das Rosen­kranz­ge­bet geof­fen­bart hat, dem 4. August 1916, legt Syl­ve­ster P. Juer­gens die Ewi­ge Pro­fess ab und emp­fängt dabei den für die Maria­ni­sten cha­rak­te­ri­sti­schen, gol­de­nen Ring der Treue, ein der Ordens­ge­mein­schaft 1851 vom Hei­li­gen Stuhl gewähr­tes Privileg. 

Anschlie­ßend bis 1922 an ver­schie­de­nen Schu­len sei­ner Kon­gre­ga­ti­on in den USA als Maria­ni­sten­bru­der im Schul­dienst tätig, wird er in die Schweiz gesandt, um am dor­ti­gen Inter­na­tio­na­len Prie­ster­se­mi­nar der Maria­ni­sten in Fri­bourg sich auf die Prie­ster­wei­he vor­zu­be­rei­ten, die er am 2. April 1927, dem Sams­tag Siti­en­tes vor dem Pas­si­ons­sonn­tag, einem klas­si­schen Wei­he­ter­min, in der Frei­bur­ger Kathe­dra­le St. Niko­laus emp­fängt. Der Diö­ze­san­bi­schof Mari­us Bes­son (1876–1945) spen­det an jenem Tag zusam­men mit Juer­gens ins­ge­samt sechs Maria­ni­sten, zwei Fran­zo­sen und drei wei­te­ren Ame­ri­ka­nern, das Sakra­ment der Priesterweihe. 

Die Zeug­nis­se, die aus den Jah­ren in Fri­bourg vor­lie­gen, sind erst­klas­sig. Sie beschei­ni­gen Juer­gens nicht nur gro­ßen Erfolg in den phi­lo­so­phi­schen und theo­lo­gi­schen Stu­di­en, son­dern nicht min­der einen lie­bens­wür­di­gen Cha­rak­ter, Vor­bild­lich­keit in sämt­li­chen natür­li­chen und über­na­tür­li­chen Tugen­den und in Fröm­mig­keit und Eifer, beson­ders in der Ver­eh­rung der Aller­se­lig­sten Jung­frau. Her­vor­ge­ho­ben wird sei­ne Intel­li­genz und Tat­kraft sowie bereits eine lite­ra­ri­sche Bega­bung. Juer­gens erscheint als das Muster­bild eines Semi­na­ri­sten. Den theo­lo­gi­schen Dok­tor­grad hat er schon 1925 in Fri­bourg erwor­ben und zwar mit einer Dis­ser­ta­ti­on über die Psy­cho­lo­gie des Glau­bens im Indi­vi­du­um bei John Hen­ry New­man, die 1928 als Buch erscheint. Nach­dem John Hen­ry New­man am 13. Okto­ber 2019 hei­lig­ge­spro­chen wor­den ist, was das Inter­es­se an New­man neu ent­facht hat, wäre es viel­leicht auch reiz­voll, die Dok­tor­ar­beit Syl­ve­ster P. Juer­gens‘ erneut zu lesen und even­tu­ell auch neu auf­zu­le­gen. Beson­ders geprägt wird Juer­gens in der Frei­bur­ger Zeit durch den Regens, den Elsäs­ser Maria­ni­sten Pater Emi­le Neu­bert (1878–1967), von des­sen Schrif­ten zur maria­ni­sti­schen Spi­ri­tua­li­tät Juer­gens in den Jah­ren, die auf sei­ne haupt­säch­li­che Akti­vi­tät fol­gen, eini­ge, beson­ders wich­ti­ge ins Eng­li­sche über­setzt hat. 

Syl­ve­ster Juer­gens‘ erste Publi­ka­ti­on ist ein Büch­lein, das sich an Erst­kom­mu­ni­on­kin­der rich­tet, Fri­end of Child­ren. A First Com­mu­ni­on Pray­er-Book, erscheint noch vor der Prie­ster­wei­he, näm­lich schon 1926. 

Zurück in den Vereinigten Staaten 

Ende 1927 als neu­ge­weih­ter Prie­ster in die USA zurück­ge­kehrt, ver­trau­en die Obe­ren Pater Syl­ve­ster P. Juer­gens die Aus­bil­dung der Postu­lan­ten und den Auf­bau des Postu­lats in Mary­hurst, Kirk­wood, Mis­sou­ri, an. Zum Gebrauch der Postu­lan­ten ver­fasst er ein Par­ti­ku­lar­ex­amen und wird für sei­nen Unter­richt und sei­ne Vor­trä­ge sehr geschätzt. 

1931 wird er zum Direk­tor des Cha­mi­na­de Col­lege in Clay­ton, Mis­sou­ri, ernannt. In die­ser Posi­ti­on bewährt er sich als her­vor­ra­gen­der Jugend­seel­sor­ger und hält mit gro­ßem Erfolg geist­li­che Exer­zi­ti­en. In die­se Zeit fällt auch der Beginn sei­ner Beschäf­ti­gung mit Lai­en­mess­bü­chern, wobei er zunächst das Dai­ly Mis­sal and Lit­ur­gi­cal Manu­al with Ves­pers for Sun­days and Feasts her­aus­bringt, dabei aber viel­leicht auf ein Vor­läu­fer­buch zurück­greift, da es nur als revi­sed by Father Syl­ve­ster P. Juer­gens, S. M., S. T. D. bezeich­net wird. 

Am 30. Juli 1936 über­nimmt Pater Juer­gens die Lei­tung der ame­ri­ka­ni­schen Ordens­pro­vinz mit Sitz in Saint Lou­is, Mis­sou­ri. Pro­vin­zi­al ist er nun für die Dau­er von zehn Jah­ren, eine Peri­ode immenser Auf­bau­ar­beit und der Expan­si­on. Schon 1935 ist eine erste, von ihm erstell­te eng­li­sche Über­set­zung sei­nes Leh­rers Pater Emi­le Neu­bert erschie­nen, sie trägt den Titel My Ide­al Jesus, Son of Mary.

Als Frucht sei­ner Pre­digt- und Exer­zi­ti­en­tä­tig­keit erschei­nen 1941Grund­satz­vor­trä­ge über die Rein­heit. Eine prak­ti­sche Anlei­tung zum Gebrauch von Prie­stern und Non­nen.

Wieder in Fribourg – das Generalkapitel von 1946 

Im Jah­re 1946 fin­det das erste Gene­ral­ka­pi­tel der Maria­ni­sten nach Kriegs­en­de statt. Es tagt in Fri­bourg. Für nie­man­den ist es eine Über­ra­schung, als die Kapi­tu­la­re Pater Syl­ve­ster P. Juer­gens zum neu­en Gene­ral­obe­ren wäh­len, der in der Kon­gre­ga­ti­on den schö­nen – heut­zu­ta­ge anschei­nend nicht mehr ver­wen­de­ten – Titel des Bon Père, des Good Father oder des Guten Vaters trägt. Dass im Eng­li­schen ein amü­san­tes Wort­spiel God/​Good Father mög­lich ist, sei nur am Ran­de angemerkt. 

Als Gene­ral­su­pe­ri­or liegt wie­der eine Auf­ga­be vor Juer­gens, die ihn für die näch­sten zehn Jah­re, bis 1956, bean­spru­chen wird. Er setzt die Auf­bau­ar­beit, die er als Pro­vin­zi­al in Ame­ri­ka gelei­stet hat, auf welt­wei­ter Ebe­ne fort, was dem Wir­ken der Maria­ni­sten eine zuneh­mend welt­kirch­li­che Dimen­si­on ver­leiht. Dem trägt Juer­gens Rech­nung, indem er das Gene­ra­lat von Nivel­les in Bel­gi­en nach Rom ver­legt, wo es sich auch heu­te noch befindet. 

Die Schweiz, Japan, Ita­li­en, Spa­ni­en und der Pazi­fik wer­den als neue Pro­vin­zen errich­tet, die bei­den fran­zö­si­schen Pro­vin­zen Frank­reichs zu einer ein­zi­gen ver­ei­nigt, Mis­sio­nen in Chi­le und dem Kon­go, erste Nie­der­las­sun­gen in Kana­da und Peru wer­den gegründet. 

1849 waren die ersten Maria­ni­sten in die USA gekom­men; 1948 rief der Gene­ral­obe­re die ersten Maria­ni­sten­schwe­stern, die sogar vor den Brü­dern und Prie­stern gegrün­de­ten Töch­ter Mari­ens der Unbe­fleck­ten, in die Ver­ei­nig­ten Staaten. 

1947 ist die erste Auf­la­ge des New Mari­an Mis­sal erschienen. 

Lebensabend und Tod 

Nach Been­di­gung sei­ner Amts­pe­ri­ode als Bon Père kehrt Juer­gens 1956 von Rom nach Ame­ri­ka zurück und nimmt Wohn­sitz in der Cha­mi­na­de Col­lege Pre­pa­ra­to­ry Schoolin Saint Lou­is, Mis­sou­ri, ohne sich frei­lich wirk­lich zur Ruhe zu set­zen. Er bleibt tätig als Leh­rer, Haus­geist­li­cher, Beicht­va­ter und Bera­ter zahl­rei­cher geist­li­cher Schwe­stern und fährt fort, Emi­le Neu­bert zu über­set­zen. Es erschei­nen: Life in Uni­on with Mary (1959), Our Gift from God (1962) und The Soul of Jesus (1963). 1962 erscheint eben­falls Pater Juer­gens‘ reif­stes Lai­en­mess­buch An Ide­al Mis­sal, wel­ches Basis und Aus­gangs­punkt des heu­ti­gen Roman Catho­lic Dai­ly Mis­sal ist, des latei­nisch-eng­li­schen Mess­buchs der Ange­lus Press.

Als Pater Juer­gens 1969 stirbt, erliegt er einem Krebs­lei­den. Sein Dick­darm war von der töd­li­chen Krank­heit befal­len wor­den. Es ist Frei­tag, der 21. Novem­ber,Fest Mariä Opfe­rung, 1:25 Uhr in der Nacht. 

Am Fest der hei­li­gen Schutz­en­gel, am 2. Okto­ber, hat­te Pater Juer­gens das Sakra­ment der Kran­ken­sal­bung emp­fan­gen, seit dem Fest der Mut­ter­schaft Mari­ens, dem 11. Okto­ber, war alle zwei bis drei Tage die hei­li­ge Mes­se in sei­nem Zim­mer im Kran­ken­haus gele­sen wor­den. Er bekun­de­te sei­nen Mit­brü­dern, auf die­se Tage hin sei­ne Kräf­te zu scho­nen, um den hei­li­gen Mes­sen kon­zen­triert und mit Andacht bei­woh­nen zu kön­nen. Er war von inne­rem Frie­den erfüllt und ersehn­te den Tod, den er für den Aller­hei­li­gen­tag vor­aus­sag­te. Der Chro­nist der Pro­vinz erlaub­te sich dazu die etwas maka­be­re Bemer­kung, dies sei nicht die ein­zi­ge, nicht ein­ge­tre­te­ne Pro­phe­zei­ung des Pater Syl­ve­ster P. Juer­gens gewesen. 

An den Nach­ru­fen und bio­gra­phi­schen Abris­sen, die zum Tod von Pater Juer­gens erschei­nen, fällt ganz ähn­lich wie beim deut­schen Pater Anselm Schott OSB (1843–1896) auf, dass sei­ne Mess­bü­cher kaum erwähnt wer­den. Im Fal­le von Juer­gens dach­te man sicher zudem, im Zuge der nach­kon­zi­lia­ren Lit­ur­gie­re­form sei­en sie end­gül­tig über­holt. Die letz­ten Auf­la­gen von 1967 zeich­nen sich durch eine bewah­ren­de Ten­denz aus. Anders als man­che ande­re Hand­mess­bü­cher bleibt die durch­ge­hen­de Prä­senz des Lateins bis zuletzt erhal­ten und zeigt sich eine betont kon­ser­va­ti­ve Inter­pre­ta­ti­on der ersten Schrit­te der Lit­ur­gie­re­form. Wie frei­lich Juer­gens sich zum Novus Ordo Mis­sae Pauls VI. gestellt hät­te, ob befür­wor­tend, skep­tisch oder ableh­nend, muss Spe­ku­la­ti­on blei­ben, wenn auch die Indi­zi­en es unwahr­schein­lich machen, dass er ihn enthu­sia­stisch begrüßt hätte. 

Sei­ne letz­te irdi­sche Ruhe­stät­te hat Pater Juer­gens auf dem Mary­hurst Maria­nist Ceme­tery gefun­den, in Kirk­wood, Mis­sou­ri, wo sein Grab bis heu­te besteht. 

Das Ange­lus Mis­sal in ach­ter Auf­la­ge und damit als Jubi­lä­ums­aus­ga­be 2019

Neben den von Juer­gens über­setz­ten Schrif­ten Neu­berts My Ide­al Jesus, Son of Mary und Life in Uni­on with Mary, die nach wie vor am ame­ri­ka­ni­schen Buch­markt erhält­lich sind, gilt das gera­de für alle sei­ne Messbücher. 

Als 2007 das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum erschien, ging die Baro­ni­us Press für ihr Mess­buch von Juer­gens‘ Dai­ly Mis­sal and Lit­ur­gi­cal Manu­alaus, das New Mari­an Mis­sal ist in ver­schie­de­nen, unver­än­der­ten Nach­drucken verfügbar. 

Auch was die Druck­qua­li­tät und die Buch­bin­de­kunst anbe­langt, über­trifft aber das Roman Catho­lic Dai­ly Mis­sal der Ange­lus Press alles ande­re. Das 50-Jahr-Jubi­lä­um des Bestehens der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., die in Fri­bourg gegrün­det wur­de, ist Anlass zur ach­ten Auf­la­ge die­ses Mess­buchs, in dem Juer­gens‘ Ide­al Mis­sal wei­ter­lebt. Zur Fei­er die­ses Jubi­lä­ums wird es auch wie­der in Echt­le­der­ein­band ange­bo­ten. Wir haben gese­hen, wie Juer­gens‘ Leben mit der Semi­nar­zeit, der Prie­ster­wei­he und der Wahl zum Gene­ral­obe­ren der Maria­ni­sten und wie außer­dem die Geschich­te der Pius­bru­der­schaft mit Fri­bourg in der Schweiz eng ver­bun­den ist. 

Das Ange­lus Mis­sal ist kein simp­ler Nach­druck, man hat die Ein­füh­run­gen etwa anhand des Buches The Mass of St. Pius‘ V des Domi­ni­ka­ner­pa­ters Ber­nard-Marie de Chiv­ré (1902–1984) und der berühm­ten dog­ma­tisch-lit­ur­gisch-aske­ti­schen Mes­ser­klä­rung von Niko­laus Gihr (1839–1924) sowie aus ande­ren Quel­len ergänzt. 

Es bleibt aber unver­kenn­bar ein Werk von Pater Syl­ve­ster P. Juer­gens. Davon zeugt nicht zuletzt die Tat­sa­che, dass es das maria­ni­sti­sche Mess­for­mu­lar vom Fest Unse­rer Lie­ben Frau von der Säu­le am 12. Okto­ber ver­zeich­net. In der Vor­be­mer­kung erwähnt es die beson­de­re Bezie­hung des Ordens­grün­ders Guil­laume-Joseph Cha­mi­na­de zu die­sem Gna­den­bild. Die­se Ein­füh­rung soll­te bei näch­ster Gele­gen­heit dahin­ge­hend aktua­li­siert wer­den, dass man Cha­mi­na­de als Seli­gen bezeich­net. Die Selig­spre­chung fand am 3. Sep­tem­ber 2000 statt, nach tra­di­tio­nel­lem Hei­li­gen­ka­len­der folg­lich dem Fest des hei­li­gen Pap­stes Pius‘ X., eine wei­te­re, sub­ti­le Ver­bin­dung zwi­schen den Maria­ni­sten und der Pius­bru­der­schaft; zwi­schen Juer­gens‘ Ide­al Mis­sal und dem Roman Catho­lic Dai­ly Mis­sal der Ange­lus Press.

Die ach­te Auf­la­ge kann 2019 also nicht bloß als Jubi­lä­ums­aus­ga­be zur 50-Jahr-Fei­er der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. allein betrach­tet wer­den, son­dern soll­te auch das Memen­to des Prie­sters wach­hal­ten, ohne den es das Ange­lus Mis­sal so nicht geben wür­de und der heu­te vor fünf­zig Jah­ren ver­stor­ben ist. 

An sei­nem heu­ti­gen Gol­de­nen Jahr­ge­dächt­nis beten wir für ihn das Still­ge­bet für einen ver­stor­be­nen Prie­ster laut der Über­set­zung Ramm im Volks­mis­sa­le:

„Nimm an, Herr, so bit­ten wir, die Opfer­ga­ben, die wir für die See­le Dei­nes Die­ners, des Prie­stersSyl­ve­ster Peter, dar­brin­gen, auf dass Du ihm, dem Du die prie­ster­li­che Wür­de ver­lie­hen hast, auch deren Lohn ver­lei­hest. Durch unsern Herrn.“

Bild: Hug­hosb (Screen­shot)

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9 Kommentare

  1. Ich erin­ne­re mich über 70 Jah­re zurück. Da war ich (mit mei­nem Onkel) in der Kir­che neben einem „alten“ Mann, der in einem echt klei­nen Buch las. Dann kam das unend­li­che Gere­de über das Latein, das doch kein Mensch ver­steht. Vie­le Jah­re spä­ter kam ich in den Besitz des klei­nen „Schott“ von P. Mar­tin Ramm (SJM ?). Neben den latei­ni­schen Tex­ten des Prie­sters könn­te ich mir gut Gebe­te für die Gläu­bi­gen vor­stel­len. War­um hat man das nicht gemacht?
    Der Gedan­ke war offen­bar da und war von P. Juer­gens schon umge­setzt. (Den Text mit Volks­mis­sa­le Ramm hat­te ich überlesen.)

    • P. Mar­tin Ramm ist Petrus­bru­der, kein Ser­vus Iesu et Mariæ. Sein Buch ist eben gera­de kein Schott, son­dern eher ein Ramm.

  2. Gelobt sei Jesus Christus.
    Mei­ne lie­ben Brü­der und Schwe­stern in Christus.
    Ich besit­ze den Römi­sche Mess­buch auf Latei­nisch und Deutsch von Pater Anselm Schott (O.S.B), die Zehn­te Auf­la­ge im Jah­re 1949. Dafür habe ich etwa 8DM bezahlt. Es hat mir wirk­lich gehol­fen und dabei habe ich die latei­ni­sche Spra­che gelernt. Seit­dem habe ich kei­ne Pro­ble­me mit dem Latei­ni­schen Ritus. Neben­bei besit­ze ich auch alle Mess­ri­ten­text der Ost­ka­tho­li­sche Kirche.

    • Neben­bei hat damals die Kir­che noch was für die All­ge­mein­bil­dung des Vol­kes getan. Denn das Latein ist ein­fach Grund­la­gen­spra­che vie­ler ande­rer Spra­chen und Schlü­sel zum Ver­ständ­nis der mei­sten Fremdwörter.

      Von daher ver­wun­dert es doch sehr, dass man heu­te nicht das Latein favo­ri­siert, son­dern bei den vie­len Lan­des­spra­chen bleibt.

      Neben dem Sursum Corda ist, wie Ante Parat es als Hil­fe für ihn erwähnt, der Schott sehr hilf­reich: Man kann die Tages­le­sun­gen und Evan­ge­li­en mitlesen.

      Mir gefällt der Alte Ritus mitt­ler­wei­le viel bes­ser als der neue. Wenn man ein­mal einen fei­er­li­chen Alten Ritus mit­gei­fei­ert hat, fühlt man sich bis­wei­len wirk­lich wie im Himmel.

      Das Büch­lein von Ramm ist sehr hilf­reich zum Ver­ste­hen der Mes­se. Der Inhalt steht im Inter­net auf den Sei­ten der Petrus­bru­der­schaft frei zur Verfügung.

      Sie­he unter http://​www​.alte​-mes​se​.de/

      Ver­glei­che auch: http://​www​.pro​-mis​sa​-triden​ti​na​.org

      • Ihr Hin­weis auf die Bil­dungs­ar­beit, die Prie­ster wie Schott oder Bomm oder Juer­gens und heu­te Ramm mit ihren Meß­bü­chern gelei­stet haben oder lei­sten, ist sehr angebracht.

        • Aller­dings ist das geist­li­che Umfeld der Petrus­bru­der­schaft kri­tisch zu sehen. Nach Erz­bi­schof Lefeb­v­re kommt man ja vor und nach den Mes­sen in Kon­takt mit den Leu­ten, was nicht immer zuträg­lich für den Glau­ben ist, beson­ders wenn die Pius­bru­der­schaft abge­lehnt oder sogar bekämp­fen wird. Erst recht, wenn Kon­zil und Per­son des Pap­stes hoch­ge­hal­ten werden.

          Ich per­sön­lich gehe regel­mä­ßig in den von Petrus- oder Diö­ze­san­prie­stern gehal­te­nen Alten Ritus, da ich auf­grund der gro­ßen Ent­fer­nung nur sel­ten zur Pius­bru­der­schaft fah­ren kann.

          • Das muss man von Ort zu Ort ent­schei­den, und wer im Glau­ben schon wan­kend wird, wenn jemand ein­mal zu einer theo­lo­gi­schen oder gar nur kir­chen­po­li­ti­schen Fra­ge eine abwei­chen­de Mei­nung ver­tritt, dann zeigt er, dass er den Glau­ben wie eine Ideo­lo­gie ver­tritt, die zusam­men­bricht, wenn ihr die schüt­zen­de Glas­glocke genom­men wird. Mit Glas­glocke wird aber die Luft zum Atmen bald auf­ge­bracht sein.

          • Jens Frei­ling, ich den­ke, dass muss jeder für sich sel­ber ent­schei­den, gera­de in Glau­bens­fra­gen. Fakt ist, dass man mit Mess­be­su­chern des NOM in kein­ster Wei­se kri­tisch reden kann. Sie ver­ach­ten die Tra­di­ti­on (des Glau­bens), wenn sie sie nicht sogar bekämp­fen. Es geht um die Stär­kung der Brü­der im Glau­ben. Die erfah­re ich im Umgang mit Mess­be­su­chern des Alten Ritus, so gut wie nie aber mit den noto­ri­schen Gebote­bre­chern des NOM.

            Gera­de wenn man sich umstellt, ist es wich­tig, auch den rich­ti­gen Umgang und die Stär­kung durch die Brü­der zu erfah­ren. Das hat mit Ideo­lo­gie gar nichts zu tun.

            Genau­so lässt sich Jesus als Ideo­lo­ge abtun, sofern er mit den Kin­dern die­ser Welt eben nicht dia­lo­gi­siert, son­dern sie vor der Ver­welt­li­chung warnt und zu alle vor die Wahl stellt: „Wollt auch ihr gehen.“ 

            Ich jeden­falls kann mit den NOM-Mess­be­su­chern mei­nen Glau­ben nicht tei­len. Ich den­ke, ich bezeu­ge ihn, indem ich cie Gebets­hal­tung des Alten Ritus lebe und dadurch Men­schen dorthinziehe.

  3. Alfons, ist stim­me Ihnen zu. Wobei auch Leu­te, die nur zur alten Mes­se gehen, die Gebo­te über­tre­ten. Wie soll­ten und könn­ten sie andern­falls über­haupt beichten?

    Was ich mei­ne, ist viel­mehr, dass auch unter sol­chen Gläu­bi­gen teils eigen­wil­li­ge Ansich­ten kur­sie­ren, die nur bedingt theo­lo­gisch soli­de sind, um es vor­sich­tig zu sagen.

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