Konzert auf dem Altar

Kirchenschändung in Katalonien


Konzert in der Kirche, Sänger auf dem Altar:

(Bar­ce­lo­na) In der kata­la­ni­schen Gemein­de Lli­via, einer spa­ni­schen Exkla­ve, kam es zur Schän­dung der Pfarr­kir­che durch den Lie­der­ma­cher Albert Pla i Álva­rez, der dabei auf dem Altar herumtrampelte.

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Lli­via ist zur Gän­ze von fran­zö­si­schem Staats­ge­biet umge­ben, da Frank­reich 1659 im Pyre­nä­en­frie­de s Tei­le Kata­lo­ni­ens annektierte.

Am Sams­tag, den 7. Sep­tem­ber wur­de in der Pfarr­kir­che Mare de Déu dels Àngels die Vor­abend­mes­se zele­briert. Zwei Stun­den nach Ende des Got­tes­dien­stes begann um 22 Uhr in der Kir­che ein Kon­zert des kata­la­ni­schen Lie­der­ma­chers Albert Pla. Um der Pro­fa­nie­rung der Kir­che bei­woh­nen zu kön­nen, wur­de ein Ein­tritts­preis von 13 Euro verlangt.

Pla ist für exzen­tri­sche Büh­nen­shows bekannt, die er als „Mul­ti­mier­da“ bezeich­net, ein Wort­spiel zu Mul­ti­me­dia mit der Erset­zung von Media durch mier­da (Schei­ße). Sei­ne „Mul­ti­mier­da“ zeig­te er auch in der Pfarr­kir­che von Lli­via, wo er auf dem Altar her­um­sprang und von die­ser „erhöh­ten“ Posi­ti­on aus sang. Der Sän­ger tram­pel­te im wahr­sten Sin­ne des Wor­tes auf dem Altar Got­tes herum.

Auf dem Altar ste­hend sang Pla das Lied vom Toten­grä­ber über den sexu­el­len Miß­brauch eines Schul­mäd­chens. Im Lied­text heißt es: „Hör auf den Lut­scher zu lut­schen, lutsch, lutsch jetzt, lutsch lutsch, lutsch nur an mir. Sie lut­sche ihn mir sehr gut, aber die Klei­ne konn­te nicht den Mund hal­ten. Ihr Vater fand es her­aus, der woll­te mich umbrin­gen. Ent­schul­di­gung mein Herr, ich woll­te nicht miß­brau­chen. Was für eine sozia­le Unkul­tur. Ich gehe jetzt in die Stadt. In den Ber­gen muß ich heiraten.“

In die­sem Stil und doch der­ber geht in ande­ren Lied­tex­ten wei­ter. Die „Mul­ti­mier­da“ nimmt der Sän­ger auch für sei­ne Lied­tex­te wört­lich in Anspruch.

Bleibt die Fra­ge, wie es mög­lich sein kann, daß eine Pfarr­kir­che als Kon­zert­saal für einen Sän­ger wie Albert Pla zur Ver­fü­gung gestellt wur­de, der sei­ne gan­ze Respekt­lo­sig­keit gegen­über der Kir­che und Chri­stus mit sei­nem Mund und sei­nen Füßen zum Aus­druck brachte.

Die geschän­de­te Esglé­sia de la Mare de Déu dels Àngels (Pfarr­kir­che Unse­rer Lie­ben Frau der Engel) wur­de 1617 geweiht. Damals wur­de ein Neu­bau anstel­le eines älte­ren Vor­gän­ger­baus aus dem Jahr 1277 errichtet.

„Der Bischof von Urgell und Kofürst von Andor­ra, Msgr. Joan Enric Vives i Sici­lia, erlaubt die Schän­dung einer Pfarr­kir­che durch einen sata­ni­schen Sän­ger“, berich­tet die katho­li­sche, spa­ni­sche Inter­net-Zei­tung Info­Va­ti­ca­na.

Laut kirch­li­chen Bestim­mun­gen hat in einer Kir­che nur Musik zu erklin­gen, die den christ­li­chen Geist weckt, jede Auf­füh­rung die­sem Zweck und der Wür­de des Got­tes­hau­ses zu ent­spre­chen hat.

Davon konn­te am spä­ten Abend des 7. Sep­tem­ber in der Pfarr­kir­che von Llí­via kei­ne Rede sein.

Text: Andre­as Becker
Bild: InfoVaticana/​Wikicommons

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