Liebe Brüder und Schwestern,
die Verheißung des Auferstandenen »Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt« (Mt 28,20) verweist auf das Geheimnis Gottes, dessen Name und Wesen im „Mit-Sein“ besteht. Er ist der „Gott mit uns“: Er ist nicht ein ferner, abwesender Gott, sondern liebt und begleitet uns Menschen immer, selbst wenn wir ihn vergessen sollten.
So ist der Mensch auf seinem Pilgerweg durch die Welt nie allein. Der Herr ist alle Tage mit den Seinen, seine Sorge für den Menschen dauert »bis zum Ende der Welt«. Er weiß, was wir nötig haben, und lässt uns in schwierigen Zeiten nicht im Stich. Wir dürfen diese Gewissheit auf Gottes Vorsehung fest im Herzen tragen. Eines der christlichen Symbole für die Hoffnung ist der Anker. Darin kommt zum Ausdruck, dass die christliche Hoffnung nicht etwas Vages ist, das auf das menschliche Wollen und Wirken baut. Vielmehr ist sie in der Sicherheit verankert, die von Gott kommt. Was Gott zugesagt und in Jesus Christus verwirklicht hat, schenkt uns Gewissheit. So können wir Christen überall unseren Weg gehen und selbst dort weiter hoffen, wo Dunkel herrscht. Die Verheißung Christi »Ich bin mit euch« lässt uns in der Hoffnung vorangehen und darauf vertrauen, dass Gott schon am Werk ist, das zu vollbringen, was menschlich unmöglich erscheint.
Mit Freude heiße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache sowie die Gläubigen aus den Niederlanden willkommen. Besonders grüße die Pilger aus Gais in Südtirol in Begleitung von Bischof Ivo Muser und die Schülerinnen der Liebfrauenschule Dießen. Liebe Freunde, bringen wir allen die Botschaft österlicher Hoffnung, dass es keinen Ort in der Welt gibt, wo der Sieg des auferstandenen Christus nicht hingelangen würde. Gott begleite euch stets mit seiner Gnade.