
Liebe Brüder und Schwestern,
unter den Propheten Israels hebt sich die Gestalt des Jona ab, weil dieser sich zunächst seinem Auftrag im Dienst des göttlichen Heilsplans zu entziehen versucht. Gott fordert Jona auf, sich aufzumachen und die Bewohner der großen Stadt Ninive zur Bekehrung zu rufen. Auf Grund ihrer Größe und Macht war Ninive eine Bedrohung für Jerusalem. Daher scheut sich der Prophet, dorthin zu gehen.
Er versucht, vor Gott über das Meer zu fliehen. Durch einen Sturm gerät das Schiff aber in Seenot. Während Jona im Laderaum schläft, beginnen die Seeleute zu beten. Angesichts der Gefahr und des möglichen Todes verspüren sie, wie sehr sie des Heils bedürfen, und es wächst in ihnen eine Hoffnung, die sich als Gebet äußert. Eine ähnliche Erfahrung machen die Bewohner von Ninive: Der Schauder vor dem Tod führt sie dazu, auf den Gott des Lebens zu hoffen. Auch hier wird die Hoffnung zum Gebet. Die Haltung der Seeleute hingegen macht Jona seine Verantwortung deutlich, und er erfüllt seine Berufung, zu dienen und für die anderen sein Leben zu geben. Damit eröffnet er den Seeleuten den Weg zu Gott: Die vorher in ihrer Angst ihre Götter angerufen haben, erkennen nun die Gegenwart des einzigen und wahren Gottes. So offenbart sich zu allen Zeiten Gottes Barmherzigkeit. Sie lässt uns Menschen den Tod nicht fürchten. Sie bietet uns vielmehr Gelegenheit, immer neu Hoffnung zu schöpfen und dem Herrn wahrhaft zu begegnen.
Gerne grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache. Zu Beginn der Gebetswoche für die Einheit der Christen heiße ich die Delegation des ökumenischen Europäischen Stationenwegs unter Leitung von Frau Präses Annette Kurschus herzlich willkommen. Liebe Brüder und Schwestern, eure Station in Rom ist ein bedeutsames ökumenisches Zeichen, das die Gemeinschaft unter uns, die durch den Dialogprozess in den vergangenen Jahrzehnten erreicht worden ist, zum Ausdruck bringt. Das Evangelium Christi steht im Mittelpunkt unseres Lebens und vereint Menschen, die eigene Sprachen sprechen, in verschiedenen Ländern wohnen und in unterschiedlichen Gemeinschaften den Glauben leben.
Es bewegt mich, wenn ich an das ökumenische Gebet im schwedischen Lund am vergangenen 31. Oktober zurückdenke. Im Geist jenes gemeinsamen Reformationsgedächtnisses schauen wir mehr auf das, was uns verbindet, als auf das, was uns trennt. So lasst uns unseren Weg gemeinsam fortsetzen, um unsere Gemeinschaft zu vertiefen und ihr eine immer sichtbarere Form zu geben.
In Europa bildet dieser gemeinsame Glaube in Christus gleichsam ein grünes Band der Hoffnung: Wir gehören zueinander. Gemeinschaft, Versöhnung und Einheit sind möglich. Als Christen sind wir dieser Botschaft verpflichtet und müssen sie mit unserem Leben bezeugen. Gott segne diesen Willen, eins zu werden, und beschütze alle Menschen, die den Weg zur Einheit beschreiten.
„Im Geist jenes gemeinsamen Reformationsgedächtnisses schauen wir mehr auf das, was uns verbindet, als auf das, was uns trennt.“
Ja verzeihen wir Luther was er so alles über die Päpste in Rom gesagt hat. Er hat ja nur Spaß gemacht.
„So lasst uns unseren Weg gemeinsam fortsetzen, um unsere Gemeinschaft zu vertiefen und ihr eine immer sichtbarere Form zu geben.“
Ich habe einen Vorschlag zum gemeinsamen Weg und der Vertiefung. Vor jedem ökumenischen Gottesdienst wird das Rosenkranzgebet zur Pflicht und am Ende wird gemeinsam das Lied „Freu dich du Himmelskönigin“ gesungen. Wenn dann nicht Bewegung in die Ökumene kommt weiß ich mir auch keinen Rat mehr. Jedenfalls kann auch der jetzige Papst nicht sagen das ich mir keine Mühe gegeben habe.
Per Mariam ad Christum.