Priestermütter der Tradition übergeben Papst Franziskus 2500 Briefe

Glaubensakt für die Aufhebung von Traditionis custodes


Abbé Sévillia (FSSP) feierte mit den Priestermüttern die heilige Messe in der Santissima Trinità dei Pellegrini in Rom
Abbé Sévillia (FSSP) feierte mit den Priestermüttern die heilige Messe in der Santissima Trinità dei Pellegrini in Rom

von einer Katholikin

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Am 30. April erreich­ten sie die Ewi­ge Stadt, die muti­gen Prie­ster­müt­ter, die sich in Paris in der von der Tra­di­ti­on ver­bun­de­nen Katho­li­ken gegrün­de­ten Ver­ei­ni­gung La Voie Romaine zusam­men­ge­fun­den hat­ten, um, erschüt­tert über das Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des, „ein Zeug­nis der Ein­heit und des Glau­bens nach Rom zu tra­gen“, sich beim Papst Gehör zu ver­schaf­fen und „sein Herz zu berüh­ren“, daß er der über­lie­fer­ten Lit­ur­gie die Frei­heit wie­der­ge­be. Die­se Müt­ter haben der Kir­che Prie­ster geschenkt, die täg­lich das hei­li­ge Meß­op­fer dar­brin­gen und sich in vol­ler Ein­heit mit ihr der Sen­dung der Kir­che ver­pflich­tet haben. Sie tei­len den Schmerz ihrer Söh­ne, die unter der Beschnei­dung der über­lie­fer­ten Lit­ur­gie durch das Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des und dem ihnen ent­ge­gen­ge­brach­ten Miß­trau­en leiden.

„Die Mut­ter eines Prie­sters ähnelt so sehr der hei­li­gen Jung­frau am Fuße des Kreu­zes! Sie, die ihrem Sohn bei­ste­hen woll­te, als er das eine Opfer dar­brach­te, das den Bund mit Gott besie­gelt. In jeder Mes­se ist Unse­re Lie­be Frau da, nahe beim Altar, um uns ihren Sohn zu schen­ken.“ Mit die­sen Wor­ten begrüß­te Dom Lou­is Blanc die Müt­ter in der Bene­dik­ti­ner­ab­tei Not­re-Dame de Tri­ors, einer der Weg­sta­tio­nen der Pilgerinnen.

Die zwi­schen­zeit­lich von der FSSP erreich­te Befrei­ung von den Restrik­tio­nen des Motu pro­prio habe sie nicht auf­hal­ten kön­nen, so die Müt­ter, denn die Situa­ti­on sei damit mit­nich­ten für alle Insti­tu­te oder gar Diö­ze­san­prie­ster gere­gelt, die wei­ter auf das Ent­ge­gen­kom­men ihrer Bischö­fe ange­wie­sen seien.

Am 6. März waren sie in Paris auf­ge­bro­chen. Gut 1500 Kilo­me­ter haben die fünf Frau­en hin­ter sich gebracht, die die gan­ze Strecke gegan­gen sind, von Paris über Niz­za und Nord­ita­li­en, mit Auf­ent­hal­ten u. a. in Vézelay, Paray-le-Moni­al, Ars, Cotignac, in der Abtei Sain­te-Made­lei­ne du Bar­roux und im Semi­nar von Gri­ci­glia­no. Auf den jewei­li­gen Wege­tap­pen schlos­sen sich immer wie­der ande­re Müt­ter und Gläu­bi­ge an. Herz­li­che Auf­nah­me und Unter­kunft fan­den sie bei Pri­vat­per­so­nen, Gemein­schaf­ten oder Kir­chen­ge­mein­den. In Rom schließ­lich fei­er­ten sie die hei­li­ge Mes­se in der von der Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus betreu­ten Kir­che San­tis­si­ma Tri­ni­tà dei Pel­le­g­ri­ni. Der Zele­brant, Abbé Sévil­lia, der die Pil­ge­rin­nen auch beglei­tet hat­te, ist Sohn einer der Mütter.

Mit sich führ­ten sie eine roll­ba­re gro­ße Kiste mit weit über zwei­tau­send Brie­fen, die ihnen Gläu­bi­ge geschickt hat­ten, die der alten Mes­se ver­bun­den sind. Im Vor­feld hat­ten die Müt­ter erreicht, am Ende der Gene­ral­au­di­enz vom 4. Mai kurz mit dem Papst zusam­men­tref­fen zu kön­nen, um ihr Anlie­gen vor­zu­brin­gen. Die Freu­de war groß, als die­ser dann unter den fran­zö­si­schen Pil­gern an erster Stel­le La Voie romaine aus­drück­lich grüß­te. Noch grö­ßer war sie, nach­dem eine der Pil­ger­müt­ter tat­säch­lich mit dem Hei­li­gen Vater gespro­chen und ihm die gesam­mel­ten Brie­fe über­ge­ben hat­te. Eini­ge Brie­fe der Gläu­bi­gen hat­ten sie vor­ab schon aus­ge­wählt und teil­wei­se ins Spa­ni­sche über­setzt. Sie über­gab auch einen Brief der Prie­ster­müt­ter, in dem die­se ihr Anlie­gen schildern.

„Ich näher­te mich dem Hei­li­gen Vater, ich sag­te ihm, daß wir Prie­ster­müt­ter sind, die zu Fuß von Paris bis zu ihm mar­schiert sind“, wird Dia­ne Sévil­lia von Famil­le Chré­ti­en­ne zitiert. „Ich sag­te ihm, daß ich ihm die Brie­fe brin­ge von Katho­li­ken, die seit der Anwen­dung von Tra­di­tio­nis cus­to­des lei­den, und daß wir ihn bit­ten, unse­re Prie­ster­söh­ne, die auch die sei­nen sind, die Mes­se im triden­ti­ni­schen Ritus fei­ern zu las­sen.(…) Ich weiß nicht, was nun gesche­hen wird, aber er hat mir zuge­hört und gesagt: Dan­ke, ich weiß, wer Ihr seid.“

„Unse­re Hoff­nung ist groß und wir wis­sen, daß die­ser Glau­bens­akt der Müt­ter Früch­te tra­gen wird für die Frei­heit der triden­ti­ni­schen Mes­se und die Ein­heit der Kir­che“, hat­te La Voie romaine in ihrer Pres­se­mit­tei­lung vom 26. April geschrieben.

Von die­ser Hoff­nung getra­gen, mach­ten sich die Frau­en auf den Weg zurück nach Frankreich.

Bild: Twit­ter (Screen­shot)

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