In Sydney wurde der prominente assyrische Bischof Mar Mari Emmanuel während einer Bibelkatechese von einem jungen Moslem mit einem Messer angegriffen. Der Bischof wurde verletzt, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Seine Situation „ist stabil“, wie seine Kirche bekanntgab. Von dem Attentäter wurden auch drei anwesende Gläubige verletzt.
Bischof Mari Emmanuel ist durch seine Präsenz in den sozialen Netzwerken international bekannt. Auf seinem Facebook-Kanal folgen ihm mehr als 110.000 Menschen, auf einem Tik-Tok-Kanal weitere 10.000. Der Bischof hatte während der Pseudopandemie scharfe Kritik an Corona-Maßnahmen geübt und war dadurch für viele Menschen zu einem Bezugspunkt und Hoffnungsträger geworden.
Der Bischof und die drei Christen wurden niedergestochen, als Mari Emmanuel in der assyrischen Kirche zum Guten Hirten im westlichen Stadtteil Wakeley von Sydney als er eine Katechese hielt.
Als der Angriff bekannt wurde, strömten mehrere tausend aufgebrachte Menschen vor der Kirche in Wakeley zusammen. Da der Bischof die Katechese im Internet übertragen hatte, ist auch der Moment des Attentats auf Video festgehalten. Der Täter verletzte den Bischof offenbar zunächst im Gesicht, ehe er noch mehrfach auf ihn einstach, als dieser zu Boden ging.
Mehrere anwesende Gläubige eilten dem Bischof zu Hilfe. Drei Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren wurden dabei vom Attentäter verletzt.
Mainstream-Medien machen einen großen Bogen um die Urheberschaft und sorgen dadurch für Verwirrung. Es gilt jedoch als gesichert, daß es sich bei dem Angreifer um einen Moslem handelt. Der Mann sprach Arabisch und beschuldigte den Bischof, den Islam „beleidigt“ zu haben. Es ist auch bekannt, daß er regelmäßig eine nahegelegene Moschee besuchte.
Der Täter hatte sich für mehrere Stunden mit Geiseln in der Kirche verschanzt, ehe er gegen 22.30 Uhr von der Polizei von New South Wales festgenommen werden konnte. Es waren mehrere Schüsse zu hören. Unklar ist, ob bei der Festnahme auch ein Polizist verletzt wurde. Auch der Täter wurde in einem Krankenwagen abtransportiert.
Polizei und Bürgermeister riefen die Bevölkerung auf, den Tatort weiträumig zu meiden, aber insgesamt die Ruhe zu bewahren.
Erst am vergangenen Samstag waren in dem Einkaufszentrum Bondi Junction Westfield in Sydney bei einem Messerattentat sechs Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden. Der Attentäter Joel Cauchi, der dabei fünf Frauen und einen Mann tötete, war von der Polizei erschossen worden.
Die Assyrische Kirche ist eine altorientalische Kirche, die sich nicht in der Gemeinschaft mit Rom befindet. Zu ihren bekanntesten Persönlichkeiten zählt Ephräm der Syrer. Die im 16. Jahrhundert von ihr abgespaltene Chaldäische Kirche kehrte hingegen in die Einheit mit Rom zurück.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Facebook (Screenshots)
Die Affiliation von Mar Mari Emmanuel ist, folgt man dem Eintrag auf Wikipedia, kompliziert.
Ein Einspruch zum Artikel: Ephraim der Syrer lebte im 4. Jahrhundert (306 – 373), also vor dem Auftreten der „nestorianischen“ (später „Kirche des Ostens“, aber auch dieser Zusammenhang wird heute relativiert) und der altorientalischen („monophysitischen“ bzw. „jakobitenischen“) Kirchenspaltung. Er war also Katholik. Papst Benedikt XV. ernannte ihn 1920 zum Kirchenlehrer.
Die „assyrische Kirche“ („Kirche des Ostens“) gilt normalerweise nicht als „altorientalisch“, da man unter diesen nur die „Monophysiten“ oder „Miaphysiten“ versteht (syrisch-orthodox, armenisch-apostolisch, koptisch-orthodox und äthiopisch-orthodox).
(Ich ersuche um Verständnis für den exzessiven Einsatz der Anführungszeichen. Diese Thematik ist kompliziert und ein Minenfeld. Manche Kirchen weisen die betr. Bezeichnungen als Fremdzuschreibungen zurück. Leider ist die orientalische Situation mit ihren dogmatischen Streitigkeiten und gegenseitigen Exkommunikationen kein Ruhmesblatt für die Christenheit. Daß mit dem schrecklichen Bergoglio-Pontifikat auch das Papsttum dort seine Reputation verliert und somit keine Besserung bringen kann, versteht sich von selbst.)
Vielen Dank für die Präzisierungen.