
(Ouagadougou) Am gestrigen Sonntag wurden in Essakane, einem Dorf im westafrikanischen Burkina Faso, mindestens 15 Katholiken getötet, als sich diese zum Sonntagsgebet versammelt hatten. Dies gab die Diözese Dori bekannt, in der das Dorf im Norden des Landes liegt.
Zwölf Gläubige waren sofort tot, drei weitere starben kurz darauf an den Folgen ihrer Verletzungen.
Die Diözese spricht von einem „Terrorangriff“ und betont die „schmerzlichen Umstände“, da sich die Gläubigen gerade zum Sonntagsgebet versammelt hatten, als sie von Bewaffneten angegriffen wurden. Sie starben wegen ihres Glaubens, so die Diözese Dori, die zum Gebet für die Angreifer aufruft, damit sich jene „bekehren, die weiterhin Tod und Verwüstung säen“. Bischof von Dori ist Msgr. Laurent Dabire.
Ein Bekennerschreiben ist bisher nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, daß es sich um den Angriff von Dschihadisten handelt, die besonders im Norden des Landes aktiv sind.
Die Mehrheit der Einwohner des 1960 unabhängig gewordenen Landes sind Moslems. 20 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken. Insgesamt ist jeder vierte Bewohner des Landes Christ. Das Land wird durch innere Kämpfe erschüttert. Nur etwa die Hälfte des Staatsgebiets wird von der Regierung kontrolliert. Seit Jahren verbreiten Dschihadisten Schrecken und Vernichtung. Neben Tausenden von Toten sind dadurch zwei Millionen Menschen zu Binnenflüchtlingen geworden.
In den vergangenen anderthalb Jahren hat sich die Zahl der von Dschihadisten getöteten Menschen verdreifacht.
Seit 2022 herrscht im Land eine Militärdiktatur, die sich um die Wiederherstellung von Ordnung und Frieden bemüht, mit bisher nur bedingtem Erfolg, da die Dschihadisten auf die Gebiete von Nachbarstaaten ausweichen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Diözese Dori (Screenshot)